Der
Volkswagen Konzern hat seine positive Entwicklung im 1. Halbjahr 2012 trotz wachsender Heraus
Forderungen auf zahlreichen Automobilmärkten erfolgreich fortgesetzt. Der
Volkswagen Konzern steigerte seinen Umsatz in den ersten 6 Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 22,6% auf 95,4 (1. Halbjahr 2011: 77,8) Milliarden Euro. Das Operative Ergebnis wuchs um 6,7% auf 6,5 (6,1) Milliarden Euro. Die Operative Umsatzrendite lag nach 6 Monaten wie im 1. Quartal 2012 bei 6,8% (7,8%). Nicht enthalten im Operativen Ergebnis des Konzerns des 1. Halbjahres ist das anteilige Operative Ergebnis der chinesischen Joint-Venture Gesellschaften in Höhe von 1,8 (1,2) Milliarden Euro. Diese Unternehmen werden At Equity konsolidiert und schlagen sich deshalb im Finanzergebnis nieder. Neben der guten Geschäftsentwicklung der chinesischen Joint-Ventures wirkte sich hier auch das verbesserte Ergebnis der
Porsche Zwischenholding GmbH aus. Darüber hinaus hatte die Aktualisierung der stichtagsbezogenen Bewertung der Put-/Call-Rechte bezüglich der
Porsche Zwischenholding GmbH einen positiven Einfluss auf das Finanzergebnis. Das Ergebnis vor Steuern erreichte daher im 1. Halbjahr 10,1 (8,2) Milliarden Euro ein Plus von 22,1% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Nach Steuern verbesserte sich das Ergebnis um 35,9% auf 8,8 (6,5) Milliarden Euro.
Netto-Liquidität im Konzernbereich Automobile
Zum Ende des 1. Halbjahres belief sich die Netto-Liquidität im Konzernbereich Automobile auf 14,9 (Ende Dezember 2011: 17,0) Milliarden Euro. Darin enthalten ist ein Mittelabfluss in Höhe von 2,1 Milliarden Euro aus der im Jahr 2012 erfolgten Erhöhung der Anteile am Münchener Nutzfahrzeug-, Motoren- und Maschinenbauunternehmen MAN SE auf 75,03% der Stimmrechte und 73,57% des Grundkapitals.
Die Sachinvestitionen im Konzernbereich Automobile übertrafen im ersten Halbjahr mit 3,4 (2,5) Milliarden Euro den Vergleichswert des Vorjahres. Dennoch bewahrte der Volkswagen Konzern seine hohe Investitionsdisziplin mit einer Sachinvestitionsquote im Automobilbereich von 4,0% (3,7%). Die Investitionen flossen vor allem in die Fertigungsstandorte, die Umrüstung auf den Modularen Querbaukasten, in neue Produkte sowie die ökologische Ausrichtung der Modellpalette.
Marken und Geschäftsfelder
In den ersten sechs Monaten stieg der Absatz des Volkswagen Konzerns aufgrund der weltweit anhaltend hohen Nachfrage nach Konzernfahrzeugen um 12,4% auf 4,6 (4,1) Millionen Fahrzeuge. Der weltweite Pkw-Marktanteil kletterte gegenüber Vorjahreszeitraum von 12,3 auf 12,4%.
Volkswagen Pkw
Die Marke Volkswagen Pkw setzte im 1. Halbjahr 2,4 (2,2) Millionen Fahrzeuge ab. Das entspricht einem Plus von 9,5% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die größten Steigerungsraten wiesen die Modelle Fox, Tiguan, Touareg und Sharan auf. Ebenfalls stark nachgefragt wurden die Modelle up!, Beetle und CC. Das Operative Ergebnis verbesserte sich trotz der Vorleistungen für den Modularen Querbaukasten um 3,8% auf 2,2 (2,1) Milliarden Euro.
Audi
Der Ingolstädter Premiumhersteller Audi verkaufte von Januar bis Juni dieses Jahres 678.000 Fahrzeuge; weitere 166.000 Audi Fahrzeuge setzte das chinesische Joint Venture FAW-Volkswagen ab. Die Modelle Audi Q5, Audi A6, Audi A7 Sportback und Audi A8 wiesen die größten Zuwachsraten auf. Auch die neuen Modelle Audi A1 Sportback und Audi Q3 wurden stark nachgefragt. Das Operative Ergebnis belief sich auf 2,9 (2,5) Milliarden Euro. Es lag damit um 13,2% über dem Vorjahresniveau.
KODA
KODA verzeichnete in den ersten 6 Monaten einen Absatz von 408.000 (362.000) Fahrzeugen. Das entspricht einem Plus von 12,6% gegenüber dem 1. Halbjahr 2011. Die Modelle Roomster, Yeti und Octavia sowie der Rapid in Indien erfreuten sich wachsender Beliebtheit. Aufgrund des höheren Volumens und verbesserter Produktkosten stieg das Operative Ergebnis um 9,0% auf 449 (412) Millionen Euro.
SEAT
Mit weltweit 218.000 (188.000) Fahrzeugen lag der Absatz von SEAT um 16,0% über dem Vorjahreswert. Auf dem weiter rückläufigen spanischen Pkw-Markt ging die Nachfrage nach Fahrzeugen jedoch erneut zurück. In Deutschland und Großbritannien konnten die Verkaufszahlen des Vorjahres übertroffen werden. Der Operative Verlust verringerte sich um 6 Millionen Euro auf 42 Millionen Euro.
Bentley
Der Luxushersteller Bentley profitierte weiter von der steigenden Nachfrage und setzte im ersten Halbjahr 5.000 (3.000) Fahrzeuge ab, ein Wachstum von 47,8% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Nach einem Operativen Verlust in Höhe von 17 Millionen Euro im 1. Halbjahr 2011 erzielte Bentley in den ersten 6 Monaten dieses Jahres einen Operativen Gewinn in Höhe von 57 Millionen Euro.
Volkswagen Nutzfahrzeuge
Volkswagen Nutzfahrzeuge setzte in den ersten 6 Monaten 228.000 (218.000) Fahrzeuge ab, ein Plus von 4,8% gegenüber dem Vorjahr. Das Operative Ergebnis stieg im Vergleich zum 1. Halbjahr 2011 um 7 Millionen Euro auf 242 Millionen Euro.
Scania
Der Absatz des schwedischen Nutzfahrzeugherstellers Scania sank in den ersten 6 Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 20,5% auf 32.000 (40.000) Fahrzeuge. Vor allem in Europa/Übrige Märkte und Südamerika ging die Nachfrage zurück. Das Operative Ergebnis belief sich auf 477 Millionen Euro; im Vorjahreszeitraum waren es 743 Millionen Euro.
MAN
Das Nutzfahrzeug-, Motoren- und Maschinenbauunternehmen MAN setzte im 1. Halbjahr 68.000 Fahrzeuge ab. Das Operative Ergebnis lag bei 354 Millionen Euro.
Volkswagen Finanzdienstleistungen
Volkswagen Finanzdienstleistungen erwirtschaftete von Januar bis Juni ein Operatives Ergebnis in Höhe von 665 Millionen Euro. Damit wurde der Vorjahreswert volumen- und währungsbedingt um 111 Millionen Euro übertroffen.
Ausblick auf die 2. Jahreshälfte
Trotz eines herausFordernden Umfelds bleibt der Volkswagen Konzern für die 2. Jahreshälfte zuversichtlich. Volkswagen verfügt über ein vielfältiges, faszinierendes und umweltfreundliches Produktportfolio. Mit der Integration der exklusiven Sportwagenmarke Porsche in den Konzern wird dieses Angebot nochmals gesteigert. Zudem wird der Volkswagen Konzern auch im 2. Halbjahr 2012 zahlreiche neue Modelle präsentieren, wie etwa den neuen Golf. Die Neuheiten werden dazu beitragen, die starke Position des Konzerns auf den Weltmärkten auszubauen.
Europas größter Automobilhersteller bekräftigte zudem die Erwartung, auch bei den Umsatzerlösen den Vorjahreswert zu übertreffen. Zur Umsatzsteigerung trägt zum einen auch die zum 09. November 2011 erfolgte Vollkonsolidierung der MAN SE bei; deren Beitrag zum Ergebnis wird durch die vorzunehmenden Abschreibungen auf die Kaufpreisallokation begrenzt sein. Zum anderen wird die vollständige Einbringung des Automobilgeschäfts von Porsche voraussichtlich zum 01. August 2012 zur Vollkonsolidierung im Volkswagen Konzern führen; die daraus resultierende Umsatzsteigerung wird aufgrund von Konsolidierungseffekten jedoch eher gering ausfallen. Im Operativen Ergebnis des aktuellen Geschäftsjahres werden die anfänglich hohen Abschreibungen aus der Kaufpreisallokation den Ergebnisbeitrag von Porsche voraussichtlich weitestgehend ausgleichen.
Für das Operative Ergebnis besteht weiter das Ziel, das Niveau des Jahres 2011 wieder zu erreichen.