Er ist der weltweit bedeutendste Schönheitswettbewerb für klassische Fahrzeuge. Alleine schon die Teilnahmeerlaubnis für den Concorso dEleganza in der Villa dEste am Comer See ist der Ritterschlag für einen Oldtimer. Der Gewinn eines Pokals ist so ziemlich die höchste Auszeichnung, die ein original erhaltener oder perfekt restaurierter Klassiker erhalten kann. In diesem Jahr siegte ein
Alfa Romeo 6C 1750 Gran Sport gleich in drei Kategorien: Das 1933 gebaute Coupé mit einer Karosserie von Figoni wurde sowohl von der mit Fachleuten besetzten Jury als auch in zwei unabhängigen Wahldurchgängen vom Publikum zum "Best of Show" gewählt. Neben dem "Coppa dOro", dem wichtigsten Preis der Veranstaltung, ging zusätzlich auch der Pokal in der Kategorie "Die Kunst der Stromlinienform" an Besitzer David Cohen. "Einen solchen
Alfa Romeo habe ich als Kind in Südafrika fast täglich gesehen und bewundert", sagte Cohen. "Mit meinem eigenen Fahrzeug hier zu gewinnen, ist ein unbeschreibliches Erlebnis."
Beim Concorso dEleganza am Comer See ging auch der Sieg in der Kategorie "Gentlemans Sports Cars" an einen Alfa Romeo. Die Jury wählte einen Typ 6C 2500 mit einer Cabriolet-Karosserie von Ghia (Baujahr 1947) zum standesgemäßen Automobil für den Mann von Welt. Mit der aktuellen Studie Alfa Romeo 4C gewann die Mailänder Marke gegen starke internationale Konkurrenz außerdem den Design-Award für Konzeptfahrzeuge und Prototypen. Die Siege sowohl bei klassischen wie auch bei zukünftigen Fahrzeugen zeigen: Alfa Romeo ist heute ebenso führend im Automobildesign wie in der Vergangenheit.
Der Alfa Romeo 6C 1750 war in den frühen 1930er Jahren einer der erfolgreichsten Sportwagen seiner Klasse. Das Modell feierte Siege sowohl bei der Mille Miglia in Italien als auch beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Wie zu der Zeit üblich, lieferte Alfa Romeo lediglich Chassis und 6-Zylinder-Motor, für den Aufbau wandten sich die Besitzer an externe Designer. Der jetzt in der Villa dEste dreifach ausgezeichnete Alfa Romeo 6C 1750 wurde mit einer extrem seltenen Coupé-Karosserie des Pariser Studios Figoni ausgestattet. Die Stromlinienform weist darauf hin, dass sein erster Besitzer als Einsatzort die Rennstrecke im Sinn hatte. 1933 auf dem Autosalon in der französischen Hauptstadt zum ersten Mal gezeigt, gewann das bildhübsche Fahrzeug schon zu seiner Zeit zahlreiche Schönheitswettbewerbe. Nach einer behutsamen Restaurierung in Kanada unter anderem hatte der Zahn der Zeit am unter der Karosserie steckenden Holzrahmen genagt setzt der Alfa Romeo 6C 1750 Gran Sport nun seinen Siegeszug fort.