Die 2004er Auflage des 24-Stunden-Rennens auf der Nürburgring-Nordschleife wird als eines der spektakuläreren in die Motorsport-Geschichte eingehen. Beinahe 24 Stunden lang kämpften die 220 Teams auf der anspruchsvollsten Rennstrecke der Welt mit ständig wechselnden und zumeist widrigen Witterungs-Verhältnissen. Der Schlüssel zum Sieg war eine glückliche Hand bei der Wahl der jeweils richtigen Reifensorte, um auf den Streckenverhältnissen, die zwischen Sonnenschein und sintflutartigen Regenfällen oftmals schon in einer Runde wechselten, zu bestehen.
Hierbei zogen sich die beiden Abt-Audi TT-R mit den End-Platzierungen vier (Startnummer 8, Fahrer Christian Abt, Patrick Huisman, Frank Stippler, Karl Wendlinger) sowie acht (Startnummer 7, Fahrer Christian Abt, Fredrik Ekblom, Mattias Ekström, Patrick Huisman) sehr achtbar aus der Affäre. Zu jeder Zeit gingen die zwei Abt-Audi TT-R das hohe Tempo an der Spitze mit und beeindruckten besonders mit technischer Zuverlässigkeit. Während der gesamten 24 Stunden wurde keine außerplanmäßige Reparatur durchgeführt. Lediglich zwei Ausrutscher mit anschließendem Leitplanken-Kontakt durch Fredrik Ekblom und Christian Abt erForderten kleine Reparaturen an der Karosserie, etwas Pech bei der schwierigen Reifenwahl kostete zusätzlich Zeit.
Einen Achtungserfolg feierten bei der Rennpremiere – eingesetzt vom Pirelli-Team – drei Audi A3, die mit einem fortschrittlichen 2.0T FSI-Motor sowie dem innovativen DSG-Getriebe ausgerüstet waren. Der bestplatzierte A3 belegte im Ziel einen hervorragenden 33. Rang.
Stimmen nach dem Rennen
Patrick Huisman (Abt-Audi TT-R #8): „Ich danke den Jungs für ihre tolle Unterstützung. Unsere TT-R waren sehr gut vorbereitet, und auch während des Rennens haben die Mechaniker sich im strömenden Regen voll reingehängt. Ich würde mich freuen, wenn wir nächstes Jahr einen neuen Anlauf wagen. Vielleicht ja mit dem Audi A4 – dann könnte ich meine Beine mal ausstrecken."
Frank Stippler (Abt-Audi TT-R #8): „Die Ursache dafür, dass wir es nicht aufs Podium geschafft haben, lag schon ganz am Anfang des Rennens: In der heißen Phase mit all den Wetter-Umschwüngen hatten andere ein glücklicheres Händchen. Aber trotzdem: Es war ein aufregendes Wochenende. Ich habe mich gefreut, ein Teil der Audi Mannschaft zu sein."
Karl Wendlinger (Abt-Audi TT-R #8): "Gerade in der Nacht waren die Verhältnisse schon extrem. In diesem starken Feld ist der undankbare vierte Platz nicht schlecht. Wir haben einfach ein paar Male öfter Pech gehabt bei der Reifenwahl. Und die wenigen Minuten, die wir bei zusätzlichen Boxenstopps verloren haben, fehlen uns jetzt im Ziel zum Podium."
Christian Abt (Abt-Audi TT-R #7): „Die Nordschleife ist an diesem Wochenende ihrem berüchtigten Ruf wieder einmal voll gerecht geworden und hat uns unglaubliche Bedingungen beschert. Zum Schluss haben wir im Trockenen noch einmal gepusht und alles gegeben – aber da war es halt schon zu spät."
Fredrik Ekblom (Abt-Audi TT-R #7): "Es war kaum zu glauben: Jedes Mal, wenn ich mit Slicks auf die Strecke gefahren bin, hätte ich schon nach einer halben Runde Regenreifen gebraucht – das ist genau das, was man sich als Rennfahrer überhaupt nicht wünscht. Aber die Nordschleife ist halt nicht nur eine tolle Strecke – sie beißt auch manchmal zurück."
Mattias Ekström (Abt-Audi TT-R #7): "Ich bin happy mit der Leistung unseres Teams und der perfekten Technik des Autos – aber ganz und gar nicht mit dem Ergebnis. Wir haben gemerkt, dass hier jeder noch so kleine Fehler hart bestraft wird. Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr wieder kommen und dann allen zeigen, was wir wirklich können."
Hans-Jürgen Abt (Teamchef Infineon Team Abt Sportsline): "Ich bin stolz auf meine Mannschaft und auf unseren Abt-Audi TT-R. Unter diesen Bedingungen, die ich vorher bei einem 24-Stunden-Rennen noch nie erlebt habe, beide Fahrzeuge ohne technische Schwierigkeiten und mit konstant hohem Speed ins Ziel zu bringen, ist schon ein kleiner Sieg. Wir haben unseren Teil der Aufgabe an diesem Wochenende erledigt. Auf die andere Seite – dieses tückische Eifel-Wetter – haben wir leider noch keinen Einfluss."
Das Ergebnis vom Nürburgring
- Müller/Müller/Stuck/Lamy (BMW) 143 Runden
- Lamy/Said/Huisman/Stuck (BMW) 1 Rd. zur.
- Luhr/Klasen/Bernhard/Manthey (Porsche) 2 Rd. zur.
- Abt/Huisman/Stippler/Wendlinger (Abt-Audi TT-R) 3 Rd. zur.
- Asch/Schoysman/Kinoshita/Tanaka (Nissan) 8 Rd. zur.
- Jäger/Schmickler/Price (Porsche) 10 Rd. zur.
- Otto/Weiss/Erkes/Zinnow (Porsche) 12 Rd. zur.
- Abt/Ekblom/Ekström/Huisman (Abt-Audi TT-R) 12 Rd. zur.
- Wolfsgruber/Kiesch/Tischner/Tischner (BMW) 14 Rd. zur.
- Reuter/Scheider/Strycek/Tiemann (Opel) 14 Rd. zur.