Renault,
Nissan, AvtoVAZ, die russische Staatsholding Rostechnologii und die russische Investmentbank Troika Dialog haben gemeinsam ein Joint Venture unterzeichnet, das zukünftig AvtoVAZ kontrollieren wird, den Hersteller der größten russischen Automobilmarke Lada. Ziel ist es, die Modellpalette des größten russischen Automobilherstellers zu modernisieren, zu erweitern und den Technologietransfer zu beschleunigen. Während
Renault und
Nissan investieren, übernimmt Rostechnologii die Schuldenrestrukturierung von AvtoVAZ.
Renault und Nissan sichern sich mit ihrer Investition von 750 Millionen Dollar 67,13% an dem Gemeinschaftsunternehmen. Renault trägt bis 2014 in mehreren Etappen 300 Millionen Dollar zur Gesamtinvestition bei, während Nissan 450 Millionen Dollar beisteuern wird. Insgesamt hält das Joint Venture 74,5% an AvtoVAZ. Im Rahmen des Abkommens übernimmt das neu gegründete Gemeinschaftsunternehmen sämtliche AvtoVAZ-Anteile von Troika Dialog.
Renault hat sich bereits 2008 mit 25% an AvtoVAZ beteiligt und die grundlegende Restrukturierung des Unternehmens maßgeblich begleitet. Rostechnologii verringert den Schuldenstand des größten russischen Automobilherstellers um 238 Millionen Dollar (sieben Milliarden Rubel). Im Gegenzug erhält die Holding die Gewinne aus den vorgezogenen Verkäufen der nicht strategischen Aktiva. Die verbleibenden zinslosen Darlehen in Höhe von 1,56 Milliarden Dollar (46 Milliarden Rubel) werden langfristig garantiert. Damit ermöglicht das Joint Venture AvtoVAZ eine solide Bilanz und langfristig ausreichende Liquidität.
"Das Abkommen markiert eine weitere Etappe unserer Partnerschaft, die entscheidend zur Modernisierung des größten russischen Automobilherstellers beiträgt", erklärte Carlos Ghosn, Präsident und Vorstandsvorsitzender der Renault-Nissan Allianz, bei der Vertragsunterzeichnung. "Renault und Nissan werden den Technologietransfer in die russische Automobilproduktion fortsetzen. Zudem werden die russischen Kollegen das multikulturelle Management der Allianz zunehmend verstärken", so Ghosn weiter.
"Wir freuen uns über den konsequenten Ausbau der Partnerschaft von AvtoVAZ mit der Renault-Nissan Allianz und begrüßen Nissan als neuen strategischen Partner", sagte Sergei Tschemesow, Vorstandsvorsitzender von Rostechnologii und Aufsichtsratsvorsitzender von AvtoVAZ. "Das Joint Venture zwischen Rostechnologii und der Renault-Nissan Allianz belegt erneut, welche bemerkenswerten Fortschritte wir mit AvtoVAZ und der Marke Lada erzielt haben."
Die Renault-Nissan Allianz wird in den kommenden Monaten die finanzielle, juristische und umwelttechnische Situation eingehend prüfen. Bis Ende 2012 werden die beteiligten Partner die endgültigen Verträge unterzeichnen und die geplanten Transaktionen durchführen.
Erfolgreiche Partnerschaft
Das Joint Venture markiert eine weitere wichtige Etappe der Partnerschaft, nur einen Monat nach der Eröffnung der neuen Fertigungslinie der Renault-Nissan Allianz und AvtoVAZ am traditionsreichen Standort Togliatti. Auf der neuen Produktionsstraße werden pro Jahr 350.000 Fahrzeuge der Marken Lada, Renault und Nissan gebaut. Insgesamt verfügt das Werk damit über eine Produktionskapazität von einer Million Fahrzeugen.
In dem neuen Werkskomplex werden Fahrzeuge von Lada gebaut. Noch in diesem Jahr beginnt auf der gleichen Fertigungsstraße die Montage von Nissan Fahrzeugen. Ab 2013 folgen zusätzlich zwei Renault Modelle. Insgesamt werden fünf Modelle der drei Marken vom Band laufen. Auch die Produktion von Motoren und Getrieben erfolgt in dem neuen Produktionsbereich.
Russland verzeichnet aktuell in Europa das stärkste Wachstum ein Trend, der sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen dürfte. Grund dafür ist der wirtschaftliche Aufschwung in den mittleren und höheren Einkommensschichten. Inzwischen verdienen über 10 Millionen russische Haushalte mehr als 50.000 Dollar pro Jahr. In 2011 wechselten in dem größten Land der Erde 2,65 Millionen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge in Kundenhand. Für 2012 liegen die Schätzungen bei 2,9 Millionen Neuzulassungen. Die Renault-Nissan Allianz verkaufte im vergangenen Jahr 878.990 Fahrzeuge in Russland, davon 578.387 Modelle von Lada. Mit einem Marktanteil von 33% ist Russland heute nach China und den USA der drittgrößte Markt der Allianzpartner.