Am 11. Juni wird der EU-Rat erneut über eine Richtlinie beraten, die es der EU-Kommission ermöglichen soll, europaweit über Sonntags- und Ferienfahrverbote für LKW auf speziell ausgewiesenen Strecken zu entscheiden. Bislang obliegt diese Entscheidung den Mitgliedsstaaten.
Eine Kompetenzverlagerung nach Brüssel ist aus Sicht des ADAC nicht tragbar, auch wenn bis auf weiteres Bestandsschutz für die deutschen Fahrverbote zugesichert wird. Es ist dann nur eine Frage der Zeit, wann diese aufgeweicht werden. Und das oder gar die Aufhebung des LKW-Fahrverbotes an Wochenenden innerhalb der europäischen Union hätte nach Ansicht des ADAC für Deutschland katastrophale Folgen. Bereits heute sind die wichtigen Transitrouten in unserem Land mehr als ausgelastet. "Eine Ausdehnung der LKW-Fahrzeiten", so ADAC-Vizepräsident für Verkehr Dr. Erhard Oehm, "geht ausschließlich zu Lasten der individuellen Mobilität, der Verkehrssicherheit und des Ruhebedürfnisses der Bevölkerung". Vor allem an den Ferienwochenenden, an denen es auf den Autobahnen schon jetzt Wochenende für Wochenende zu kilometerlangen Staus kommt, droht durch den zusätzlichen LKW-Verkehr der totale Verkehrsinfarkt.
Aus diesem Grund appelliert Oehm an BundesverkehrsMINIster Dr. Manfred Stolpe, sich in Brüssel weiter massiv für die jetzige Regelung einzusetzen. Ohnehin muss Deutschland als Transitland Nummer Eins in den nächsten Jahren durch die EU-Erweiterung zusätzlichen LKW-Verkehr verkraften.