Die Daimler AG hat die vorläufigen und ungeprüften Ergebniszahlen für den Konzern und die Geschäftsfelder für das Jahr 2011 vorgelegt. Daimler erzielte im vergangenen Jahr ein um 24% höheres Konzern-EBIT aus dem laufenden Geschäft von 8.977 (i. V. 7.212) Mio. Euro. Einschließlich Sonderfaktoren stieg das Konzern-EBIT um 20% auf 8.755 (i. V. 7.274) Mio. Euro. Beide EBIT-Werte sind neue Bestwerte. Das Konzernergebnis erreichte mit 6.029 (i. V. 4.674) Mio. Euro ebenfalls einen Rekordwert. Das Ergebnis je Aktie betrug 5,32 (i. V. 4,28) Euro.
Insgesamt konnte Daimler im Jubiläumsjahr "125! Jahre Erfinder des Automobils" mehrere Rekorde gleichzeitig einfahren. Insbesondere erzielte Mercedes-Benz Cars beim Absatz, Umsatz und EBIT ebenfalls Spitzenwerte. Nie war die Pkw-Sparte in ihrer langen Unternehmensgeschichte besser als im Jahr 2011.
Geschäftsjahr 2011
Das hervorragende Ergebnis für das Jahr 2011 spiegelt in erster Linie die sehr gute Absatzentwicklung in den Geschäftsfeldern wider. So konnten sowohl Mercedes-Benz Cars als auch Daimler Trucks und Mercedes-Benz Vans in den wichtigen Regionen den Absatz im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern. Daimler Financial Services profitierte insbesondere von geringeren Risikokosten.
Durch Sondersachverhalte im Zusammenhang mit der Naturkatastrophe in Japan entstanden dem Konzern Aufwendungen von insgesamt 80 Mio. Euro. Darin sind Versicherungsentschädigungen aufwandsmindernd berücksichtigt. Des Weiteren entstanden Aufwendungen aus der Abwertung der Beteiligungsbuchwerte an Renault (110 Mio. Euro) und Kamaz (32 Mio. Euro).
Die Sonderfaktoren, die die Ergebnisentwicklung in den Jahren 2011 und 2010 beeinflussten, sind in der Tabelle auf Seite 13 und in den einzelnen Geschäftsfeldern dargestellt. Im vergangenen Jahr hat Daimler 2,1 Mio. Fahrzeuge abgesetzt und damit das Vorjahresniveau um 11% übertroffen. Zu diesem Anstieg haben alle Automobil-Geschäftsfelder beigetragen. Der Konzernumsatz erhöhte sich um 9% auf 106,5 Mrd. Euro. Bereinigt um Wechselkurseffekte war ein Zuwachs von 10% zu verzeichnen. Die Netto-Liquidität des Industriegeschäfts belief sich zum 31. Dezember 2011 auf 12,0 (i. V. 11,9) Mrd. Euro.
Die insgesamt positive Geschäftsentwicklung hat dazu geführt, dass sich die Zahl der Beschäftigten zum 31. Dezember 2011 auf weltweit 271.370 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhöhte. Das waren 11.270 mehr als Ende 2010. In Deutschland stieg die Belegschaft auf 167.684 (i. V. 164.026) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
In Anbetracht des Unternehmenserfolgs haben Vorstand und Gesamtbetriebsrat vereinbart, den Einsatz der Belegschaft im Jahr 2011 mit einer erneut hohen Ergebnisbeteiligung zu honorieren: In Deutschland erhalten die anspruchsberechtigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Daimler AG Ende April 2012 einen Betrag von 4.100 (i. V. 3.150) Euro. Auch die Aktionäre werden wieder in angemessener Form am Unternehmenserfolg beteiligt. Der Konzern orientiert sich dabei an einer Ausschüttungsquote von rund 40% des auf die Daimler-Aktionäre entfallenden Konzernergebnisses. Angesichts der guten Geschäftsentwicklung werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 04. April 2012 die Ausschüttung einer Dividende von 2,20 (i. V. 1,85) Euro pro Aktie vorschlagen. Dies entspricht einer Ausschüttungssumme von 2.346 (i. V. 1.971) Mio. Euro.
Investitionen in die Zukunft
Konsequenterweise hat Daimler im vergangenen Jahr die Forschungs- und Entwicklungsleistungen auf 5,6 (i. V. 4,8) Mrd. Euro erhöht. Sie betrugen bei Mercedes-Benz Cars 3,7 (i. V. 3,1) Mrd. Euro, bei Daimler Trucks 1,3 (i. V. 1,3) Mrd. Euro.
Die Investitionen in Sachanlagen beliefen sich auf 4,2 (i. V. 3,7) Mrd. Euro. Davon entfielen 2,7 (i. V. 2,1) Mrd. Euro auf Deutschland. Im Mittelpunkt standen umfangreiche Investitionen in Produktionsstätten, neue Produkte und neue Technologien. Ein Schwerpunkt bei Mercedes-Benz Cars war der Aufbau der Produktionskapazitäten für die Nachfolgemodelle der A-/B-Klasse im Werk Rastatt und im neuen Montagewerk in Kecskemét, Ungarn. Daimler Trucks investierte im Berichtsjahr in beträchtlichem Umfang in die Einführung des neuen Schwer-Lkw Actros.
Geschäftsfelder im Einzelnen
Mercedes-Benz Cars mit den Marken Mercedes-Benz, Maybach und smart hat im vergangenen Jahr 1.381.400 (i. V. 1.276.800) Fahrzeuge abgesetzt und damit ein neues Rekordniveau erreicht. Der Umsatz erhöhte sich um 7% auf den Höchststand von 57,4 (i. V. 53,4) Mrd. Euro.
Das Geschäftsfeld erzielte ein EBIT von 5.192 (i. V. 4.656) Mio. Euro und konnte damit das operative Ergebnis gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessern. Die Umsatzrendite betrug 9,0% (i. V. 8,7%).
Der Ergebnisanstieg resultierte überwiegend aus dem weiteren Absatzwachstum, insbesondere im Mittelklasse- und SUV-Segment. Vor allem in China und den USA konnte das Geschäftsfeld aufgrund der attraktiven Produktpalette seine Fahrzeugabsätze deutlich steigern. Eine verbesserte Preisdurchsetzung bei den Neufahrzeugen sowie geringere Garantieaufwendungen trugen darüber hinaus zum Ergebnisanstieg bei. Ergebnisbelastend wirkten dagegen höhere Materialkosten und Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Anlauf neuer Fahrzeuge, gestiegene Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen sowie negative Wechselkurseffekte.
Daimler Trucks steigerte den Absatz weltweit um 20% auf 425.800 Fahrzeuge. Der Umsatz erhöhte sich ebenfalls um 20% auf 28,8 (i. V. 24,0) Mrd. Euro.
Auch das EBIT des Geschäftsfelds lag mit 1.876 (i. V. 1.332) Mio. Euro deutlich über dem Vorjahresergebnis. Die Umsatzrendite belief sich auf 6,5% (i. V. 5,5%). Die positive Ergebnisentwicklung basiert im Wesentlichen auf dem kräftigen Absatzanstieg, zu dem alle Kernregionen (NAFTA, Europa, Asien und Lateinamerika) beigetragen haben. Die erfolgreich durchgeführten Optimierungen und Neuausrichtungen der operativen Geschäfte der Tochtergesellschaften Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation und Daimler Trucks North America haben in ihrer nachhaltigen Wirkung auch im vergangenen Jahr zu einer deutlichen Effizienzsteigerung und somit zu einer Ergebnisverbesserung beigetragen. Belastet war das Ergebnis durch höhere Materialkosten und durch Vorleistungen für den neuen Actros. Im Zusammenhang mit der Naturkatastrophe in Japan wurden Aufwendungen von 70 Mio. Euro verbucht. Ohne diese Belastung und die Abwertung des Beteiligungsbuchwerts an Kamaz hätte Daimler Trucks eine Umsatzrendite von 6,9% erzielt.
Mercedes-Benz Vans steigerte den Absatz um 18% auf 264.200 Einheiten der Modelle Sprinter, Vario, Vito und Viano. Der Umsatz übertraf mit 9,2 (i. V. 7,8) Mrd. Euro ebenfalls deutlich das Vorjahresniveau.
Das Geschäftsfeld schloss mit einer deutlichen Ergebnisverbesserung ab. Das EBIT nahm auf 835 (i. V. 451) Mio. Euro zu. Die Umsatzrendite verbesserte sich entsprechend auf 9,1% gegenüber 5,8% im Vorjahr. Die positive Ergebnisentwicklung resultierte aus dem deutlich höheren Fahrzeugabsatz, vor allem in Deutschland, NAFTA und Osteuropa. Hierzu hat die hervorragende Marktresonanz der neuen Generationen des Vito und Viano wesentlich beigetragen. Höhere Materialkosten wurden durch anhaltende Effizienzsteigerungen und eine bessere Preisdurchsetzung mehr als ausgeglichen.
Daimler Buses erhöhte den Absatz von Bussen und Fahrgestellen trotz schwieriger Bedingungen bei den Komplettbussen weiter auf 39.700 (i. V. 39.100) Einheiten. Der Umsatz lag mit 4,4 (i. V. 4,6) Mrd. Euro leicht unter dem Vorjahresniveau.
Das Geschäftsfeld konnte mit einem EBIT von 162 (i. V. 215) Mio. Euro das hohe Niveau des Vorjahres nicht erreichen. Die Umsatzrendite belief sich auf 3,7% (i. V. 4,7%). Diese Ergebnisentwicklung ist auf einen rückläufigen Absatz von Komplettbussen in Westeuropa und Nordamerika zurückzuführen. Hiervon war insbesondere das Stadtbussegment betroffen, welches von einer geringeren Nachfrage geprägt war. Zudem wirkten sich inflationsbedingte Verteuerungen in Lateinamerika negativ auf das EBIT aus. Positiv wurde das Ergebnis durch höhere Auslieferungen von Fahrgestellen in Lateinamerika und Mexiko sowie durch Wechselkurseffekte beeinflusst.
Daimler Financial Services hat sich in allen Regionen sehr positiv entwickelt. Das weltweite Vertragsvolumen stieg um 13% auf den Rekordwert von 71,7 (i. V. 63,7) Mrd. Euro. Bereinigt um Wechselkurseffekte lag der Zuwachs bei 12%. Das Neugeschäft konnte infolge des höheren Absatzvolumens der automobilen Geschäftsfelder um 15% auf 33,5 Mrd. Euro ausgeweitet werden.
Das Geschäftsfeld übertraf mit einem Ergebnis von 1.312 (i. V. 831) Mio. Euro den Vorjahreswert deutlich. Die Eigenkapitalrendite lag bei 25,5% (i. V. 16,1%). Maßgeblich für den Ergebnisanstieg waren geringere Aufwendungen für die Risikovorsorge, verbesserte Refinanzierungsbedingungen sowie ein gestiegenes Vertragsvolumen. Aufwendungen im Zusammenhang mit der Neuausrichtung der Geschäftsaktivitäten in Deutschland belasteten das Ergebnis. Darüber hinaus mussten aufgrund der Naturkatastrophe in Japan für erwartete Forderungsausfälle zusätzliche Wertberichtigungen vorgenommen werden.
Die Überleitung der operativen Ergebnisse der Geschäftsfelder auf das EBIT des Konzerns umfasst das anteilige Ergebnis der at-equity bewerteten Beteiligung an EADS, weitere zentral verantwortete Sachverhalte sowie Ergebniseffekte aus der EliMINIerung konzerninterner Transaktionen zwischen den Geschäftsfeldern.
Der Anteil von Daimler am Ergebnis von EADS betrug 143 (i. V. -261) Mio. Euro. Darüber hinaus sind Aufwendungen aus zentral verantworteten Sachverhalten in Höhe von 588 (i. V. Erträge von 21) Mio. Euro berücksichtigt. Sie standen vor allem im Zusammenhang mit rechtlichen Verfahren und der Abwertung des Beteiligungsbuchwerts an Renault (110 Mio. Euro). Da der Börsenkurs der Renault-Aktie zum Ende des 3. Quartals stark zurückgegangen war, musste die Abwertung auf den beizulegenden Zeitwert vorgenommen werden.
Ausblick
Nach heutiger Einschätzung dürften die weltweiten Automobilmärkte in diesem Jahr weiter wachsen. Davon ausgenommen sind die durch die Schuldenkrise zunehmend belasteten westeuropäischen Märkte. Global dürften die Pkw-Zulassungen um rund 4% zulegen, wobei das Wachstum im Wesentlichen von den asiatischen Schwellenländern, dem US-amerikanischen Markt und dem von Nachholeffekten beeinflussten japanischen Markt getrieben wird.
Bei mittelschweren und schweren Lkw geht Daimler davon aus, dass die weltweite Nachfrage 2012 mindestens auf dem Niveau des Vorjahres liegen wird. Der nordamerikanische Markt dürfte sich trotz etwas verringerter Dynamik mit einem Wachstum zwischen 15 und 20% als wichtigster Nachfragetreiber weltweit erweisen. Die Lkw-Nachfrage in Europa steht dagegen im Zeichen der anhaltenden Staatsschuldenkrise und der daraus resultierenden Konjunkturschwäche. Deshalb kann hier bestenfalls mit einem Nachfragevolumen in etwa auf dem Vorjahresniveau gerechnet werden. Der japanische Markt für schwere und mittelschwere Lkw sollte hingegen dank des Wirtschaftswachstums, das durch Wiederaufbaumaßnahmen gestützt wird, im Vergleich zum Vorjahr um weitere 5 bis 10% zulegen. In den Schwellenländern dürfte die Lkw-Nachfrage insgesamt nur moderat wachsen.
Mercedes-Benz Cars geht davon aus, den Absatz in diesem Jahr weiter steigern zu können und dabei stärker zu wachsen als der Gesamtmarkt. Das wettbewerbsfähige Modellangebot wird dazu beitragen, in den traditionellen Märkten auch unter weniger günstigen Bedingungen zu wachsen. Dabei wird das Geschäftsfeld von einer weiterhin sehr hohen Nachfrage nach den attraktiven Modellen im Segment der C-Klasse profitieren. Im Luxussegment wird ab Ende März die Neuauflage des SL für neue Impulse sorgen. Bei den Geländewagen wird von der vollen Verfügbarkeit der neuen M-Klasse sowie ab September auch vom neuen GL weiteres Wachstum erwartet. Zusätzlich kommen im Juni sowohl der kompakte Geländewagen GLK als auch die G-Klasse als neue Generationen auf den Markt. Einen weiteren Beitrag zum Absatzwachstum werden die neuen Modelle im volumenstarken Kompaktwagensegment leisten. Bereits im November 2011 ging die neue B-Klasse an den Start, und die neue A-Klasse folgt ab September 2012.
Auf der Motorenseite werden die neuen und besonders effizienten 4-, 6- und 8-Zylinder-Motoren sowie die ECO-Start-Stopp-Technologie in weiteren Modellen eingeführt. Dies wird unter anderem für Impulse im Geschäft mit gewerblichen Kunden sorgen. Mit Hilfe der neuen Motoren und besonders sparsamer BlueEFFICIENCY-Modelle konnte Daimler 2011 den durchschnittlichen CO2-Ausstoß der in der Europäischen Union verkauften Pkw auf 150 (i. V. 158) g/km verringern.
Im Rahmen der langfristig ausgelegten Wachstumsstrategie "Mercedes-Benz 2020" wird das Produktangebot in den kommenden Jahren über alle Segmente hinweg deutlich erweitert. Allein im Kompaktwagensegment wird es künftig fünf Modelle mit Stern geben, die verstärkt auch auf jüngere Kundengruppen zielen. Gleichzeitig wird Mercedes-Benz Cars am oberen Ende des Modellspektrums wachsen beispielsweise mit drei zusätzlichen Varianten der nächsten S-Klasse, einer weiteren SUV-Variante sowie mit Modellen wie dem CLS Shooting Break, der als völlig neues Fahrzeugkonzept im September 2012 auf den Markt kommen wird. Positive Impulse erwartet smart in diesem Jahr durch zwei echte Höhepunkte: Der neue smart fortwo electric drive wird sukzessive in über 30 Märkten rund um den Globus eingeführt. Außerdem startet das smart ebike.
In regionaler Hinsicht sieht das Geschäftsfeld für 2012 vor allem in Nordamerika sowie in China, Indien und Russland weitere Wachstumschancen. Demgegenüber sind die Perspektiven in Westeuropa eher begrenzt. Mercedes-Benz Cars geht aber davon aus, dass insbesondere durch die Ausweitung des Modellportfolios die Position auch in diesen sehr wettbewerbsintensiven Märkten weiter gestärkt werden kann. Für die Marke smart wird ein weitgehend stabiles Absatzniveau erwartet.
Auch Daimler Trucks erwartet für dieses Jahr steigende Absätze. Nach dem deutlichen Absatzanstieg im Jahr 2011 will sich das Geschäftsfeld in Europa weiterhin besser entwickeln als der Markt. Für den brasilianischen Markt wird aufgrund der Einführung einer strengeren Abgasstufe nach dem Rekordjahr 2011 zunächst mit einem Absatzrückgang gerechnet. Die Erholung des Lkw-Marktes im NAFTA-Raum wird sich voraussichtlich fortsetzen. Aufgrund des hohen Durchschnittsalters der Fahrzeugflotten ist dort der Erneuerungsbedarf nach wie vor sehr hoch. Auf der Basis gut gefüllter Auftragsbücher erwartet das Geschäftsfeld davon überdurchschnittlich zu profitieren. Auch für Japan wird mit steigenden Verkaufszahlen gerechnet. Der Wiederaufbau nach der Naturkatastrophe führt zu einer verstärkten Lkw-Nachfrage.
Durch die Aktivitäten in Russland, Indien und China hat das Geschäftsfeld die Voraussetzungen für weiteres Wachstum in diesen Märkten geschaffen: Für das Joint Venture in China wurden die finalen behördlichen Genehmigungen im vergangenen Jahr erteilt, in Russland präsentierte das Joint Venture mit Kamaz den ersten Kamaz-Truck mit Komponenten von Daimler, und in Indien wird im April 2012 das erste Werk eröffnet. Grundsätzlich geht das Geschäftsfeld davon aus, dass die weltweite Marktposition in den kommenden Jahren weiter verbessert wird. Dabei stützt sich Daimler Trucks auf eine Vielzahl neuer Modelle und die Flexibilität des globalen Produktionsverbunds.
Bei Mercedes-Benz Vans dürfte sich der positive Absatztrend fortsetzen. Auf der Produktseite sollte hierzu der neue City Van Citan beitragen, mit dem ab diesem Jahr zusätzliche Wachstumspotenziale in einem neuen Marktsegment erschlossen werden können. Die Produktion in Argentinien wurde zum Jahresbeginn 2012 auf die aktuelle Modellgeneration des Sprinter umgestellt. Dadurch wird das Angebot in den lateinamerikanischen Märkten deutlich aufgewertet. Über die Fertigung vor Ort soll auch der Absatz in China deutlich gesteigert werden. Deshalb wird in dem Gemeinschaftsunternehmen Fujian Daimler Automotive zusätzlich zu den Modellen Vito und Viano seit Ende 2011 nun auch der Sprinter produziert.
Daimler Buses geht davon aus, die Marktführerschaft in seinen Kernmärkten bei den Omnibussen über 8t mit innovativen und hochwertigen neuen Produkten behaupten zu können. Dabei wird für 2012 ein leichter Absatzrückgang aufgrund der Einführung der Euro-V-Abgasnorm in Brasilien erwartet. In dem stabilen Kernmarkt Westeuropa wird mit einem leichten Absatzanstieg gerechnet, da mit dem neuen Mercedes-Benz Citaro ein qualitativ herausragendes Produkt eingeführt wurde.
Daimler Financial Services erwartet im Kerngeschäft mit Fahrzeugfinanzierung und -leasing sowohl beim Vertragsvolumen als auch beim Neugeschäft weitere Zuwächse. Dazu dürften insbesondere das Wachstum in den BRIC-Märkten und das Angebot von Finanzdienstleistungen für die neuen Fahrzeugmodelle im Kompaktwagensegment beitragen. Im Versicherungsbereich soll die Zahl der vermittelten Policen weiter gesteigert werden und sich die Marktdurchdringung erhöhen. Ein kräftiges Wachstum wird auch im neuen Geschäftsbereich "Mobility Services" erwartet, in den 2011 das Mobilitätskonzept car2go integriert wurde.
Auf Basis der Annahmen zur Entwicklung wichtiger Absatzmärkte und der Planungen der Geschäftsfelder rechnet der Daimler-Konzern damit, dass der Absatz in diesem Jahr insgesamt weiter deutlich steigen und der Umsatz ebenfalls weiter zunehmen wird. Es wird ein EBIT aus dem laufenden Geschäft in der Größenordnung des Vorjahres angestrebt. Dabei werden Wechselkurse auf dem derzeitigen Niveau unterstellt.
Für die einzelnen Geschäftsfelder werden die folgenden EBIT-Ziele angestrebt:
- Mercedes-Benz Cars: auf Vorjahresniveau
- Daimler Trucks: mindestens auf Vorjahresniveau
- Mercedes-Benz Vans: mindestens auf Vorjahresniveau
- Daimler Buses: mindestens auf Vorjahresniveau
- Daimler Financial Services: leicht unter Vorjahresniveau
Für das Automobilgeschäft strebt Daimler über die Markt- und Produktzyklen hinweg eine jahresdurchschnittliche Umsatzrendite von 9% an. Basis hierfür sind die Zielrenditen der einzelnen Geschäftsfelder, die ab dem Jahr 2013 nachhaltig erreicht werden sollen: 10% für Mercedes-Benz Cars, 8% für Daimler Trucks, 9% für Mercedes-Benz Vans und 6% für Daimler Buses. Für das Geschäftsfeld Daimler Financial Services hat sich der Konzern eine Eigenkapitalrendite von 17% vorgenommen.
Im Zeitraum von 2012 bis 2013 wird Daimler insgesamt 21,5 Mrd. Euro für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (10,9 Mrd. Euro) sowie für Sachinvestitionen (10,6 Mrd. Euro) einsetzen. Das sind 3,2 Mrd. Euro mehr als in den beiden Jahren 2010 und 2011.
Um die anspruchsvollen Wachstumsziele erreichen zu können, wird der Daimler-Konzern in allen Geschäftsfeldern zusätzliche Mitarbeiter benötigen. Im Rahmen der Erweiterung der Produktionskapazitäten werden vor allem in Nordamerika, Asien und Ungarn weitere Arbeitsplätze geschaffen. Mit dem Aufbau der Produktionskapazitäten im Ausland werden die Arbeitsplätze in Deutschland nachhaltig abgesichert.
Sonderfaktoren:
Werte in Mio. Euro | 2011 | 2010 |
Daimler Trucks | | |
Abwertung der Beteiligung an Kamaz | -32 | - |
Naturkatastrophe in Japan | -70 | - |
Anpassung von Gesundheitsfürsorge- und Pensionsleistungen | - | 160 |
Neuausrichtung Daimler Trucks North America | - | -37 |
Neuausrichtung Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation | - | -3 |
Daimler Financial Services | | |
Naturkatastrophe in Japan | -10 | - |
Neuausrichtung der Geschäftsaktivitäten in Deutschland | - | -82 |
Veräußerung nicht fahrzeugbezogener Vermögenswerte | - | -9 |
Überleitung | | |
Abwertung der Beteiligung an Renault | - 110 | - |
Ertrag aus dem Verkauf der Beteiligung an Tata Motors | - | 265 |
Ertrag im Zusammenhang mit einem Rechtsverfahren | - | 218 |
Jubiläumsbonus und Zuwendung an Stiftung | - | -213 |
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