Audi hat in der DTM 2011 im Duell gegen
Mercedes-Benz nach Siegen auf 4:2 erhöht. Vor 86.500 Zuschauern war Mattias Ekström am Wochenende mit dem
Audi A4 DTM des
Audi Sport Team Abt Sportsline auf dem Nürburgring eine Klasse für sich. Von der Pole-Position aus fuhr der Schwede einen Vorsprung von 5,533 Sekunden auf Tabellenführer Bruno Spengler heraus und feierte ungefährdet seinen 15. DTM-Sieg.
Exakt 63 Wochen oder 441 Tage musste Mattias Ekström auf diesen Tag warten. Zuletzt hatte der Audi-Pilot Ende Mai 2010 in Valencia ein DTM-Rennen gewonnen. "Das war eine sehr lange Zeit", sagte der Schwede nach seinem Triumph auf dem Nürburgring. "Dieser Erfolg tut unheimlich gut. Es freut mich auch sehr für das Team, das in der ersten Saisonhälfte sehr viel Pech hatte. An diesem Wochenende haben Audi Sport und Abt alles perfekt gemacht. Ich musste nur fahren ..."
Bis kurz vor Rennende fuhr das Audi Sport Team Abt Sportsline auf dem Nürburgring sogar einem Doppelsieg entgegen. Bis zur vorletzten Runde lag Mike Rockenfeller auf dem 2. Platz, ehe unter dem Druck von Bruno Spengler beim Anbremsen von Kurve eins die Räder seines Audi A4 DTM blockierten. "Ich hatte Probleme mit dem Grip an der Hinterachse und habe die Bremsbalance verstellt", erklärte Rockenfeller. "Das soll aber keine Entschuldigung sein. Es tut mir leid für das Team so etwas darf in der vorletzten Runde einfach nicht passieren."
Die Plätze 4 und 5 gingen an Timo Scheider und Martin Tomczyk (Audi Sport Team Phoenix), die in der 20. Runde in einem knallharten Duell ihre Plätze tauschten. Der Tabellenzweite Tomczyk war vom 7. Startplatz gut gestartet, wurde im Gerangel der ersten Runde jedoch von Mercedes-Pilot Jamie Green getroffen. Dabei wurde die Frontpartie seines Audi A4 DTM beschädigt. Trotzdem rettete Tomczyk den 5. Platz und als bester Fahrer eines Vorjahreswagens wichtige Punkte im Titelkampf. Vor den verbleibenden vier Rennen liegt der Deutsche als bester Audi-Pilot in der Gesamtwertung sieben Punkte hinter Bruno Spengler weiter in Schlagdistanz.
Mit Edoardo Mortara auf Platz 7 holte ein fünfter Audi-Pilot Punkte. Das Audi Sport Team Rosberg musste den A4 DTM des Italieners nach einem Zwischenfall im morgendlichen Warm-up reparieren, als sich ein Kerb an der Strecke gelöst und erhebliche Schäden auf der linken Fahrzeugseite verursacht hatte. Die 2 Punkte, die Mortara als bester DTM-Neuling im Starterfeld holte, waren ein schöner Lohn für die zusätzliche Arbeit.
Mortaras Teamkollege Filipe Albuquerque verpasste als Neunter nur knapp 1 Punkt. Oliver Jarvis konnte sich vom 15. Startplatz auf Rang 10 nach vorn arbeiten. Miguel Molina und Rahel Frey belegten im teilweise sehr turbulenten Rennen die Plätze 12 und 16.
"Es war insgesamt eine tolle Mannschaftsleistung", sagte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. "Mattias Ekström und sein A4 DTM waren an diesem Wochenende in einer eigenen Liga. Und das Team Abt hat perfekte Boxenstopps gezeigt. Schade ist, dass Martin Tomczyk ein paar Punkte verloren hat. Aber wir sind froh, dass er nach dem Kontakt mit Jamie Green in Runde 1 überhaupt ins Ziel gekommen ist."
Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef)
"Es wäre natürlich noch schöner gewesen, einen Doppelsieg zu holen der war heute durchaus möglich. Aber auch mit den Plätzen 1, 3, 4, 5und 7 dürfen wir sehr zufrieden sein. Martin Tomczyk hat mit einem beschädigten Auto nach einer Kollision in der ersten Runde mit Platz 5 noch Schadensbegrenzung betrieben. Insgesamt war unsere Leistung heute extrem stark. Ich bin sehr zufrieden mit der gesamten Mannschaft."
Mattias Ekström (Red Bull Audi A4 DTM), Platz 1
"Es ist wirklich toll, wieder ganz oben auf dem Podium zu stehen. Nicht nur wegen des großen Pokals, sondern vor allem auch wegen der Art und Weise, wie wir den Sieg erzielt haben. Wir hatten ein perfektes Wochenende. Natürlich hatten wir im Qualifying etwas Glück, aber auch die Performance hat gestimmt. Ich freue mich sehr auch für das Team. Als Gruppe haben wir heute den Lohn für harte Arbeit bekommen. Ich freue mich nun sehr auf die nächsten Rennen."
Mike Rockenfeller (E-POSTBRIEF Audi A4 DTM), Platz 3
"Meine Bilanz: Platz 3 ist okay, Platz 2 wäre super gewesen. Ich hatte bis 2 Runden vor Schluss alles unter Kontrolle. Die Balance war sicher nicht perfekt und ich musste kämpfen. Aber Bruno Spengler war fair und einfach etwas schneller. Er war die ganze Zeit hinter mir. Dann ist mir in Kurve eins wie schon am Samstag im Qualifying ein Fehler unterlaufen. Das ist schade. Aber andererseits habe ich gezeigt, dass das Tempo am ganzen Wochenende passte. Dritter zu werden, ist in der DTM keine Schande."
Timo Scheider (AUTO TEST Audi A4 DTM), Platz 4
"Der 4. Platz ist ganz okay und von Startplatz 8 ein gutes Resultat. Aber wir müssen das Qualifying nach wie vor verbessern. Wir müssen meinen Fahrstil und das Auto besser zusammenbringen. Aber nach einem guten Start gelang uns ein gutes Rennen. 2 Sätze Reifen haben sehr gut funktioniert, nur der letzte Satz überhaupt nicht. Das müssen wir analysieren."
Martin Tomczyk (Schaeffler Audi A4 DTM), Platz 5
"Der Start war hervorragend. Ich lag direkt neben Bruno Spengler. In Kurve 2 kam Jamie Green neben mich und berührte mich leicht. In Kurve drei war sein Aufprall deutlicher. Dabei habe ich 4 Plätze verloren. Sehr ärgerlich. Manche sagen, es war ein Rennunfall, ich habs eher als etwas heftigere Attacke gesehen. Das ist wohl in einer so hart umkämpften Meisterschaft normal geworden. Ich muss also nach vorne blicken und möglichst viele Punkte in den nächsten Rennen einfahren."
Edoardo Mortara (Playboy Audi A4 DTM), Platz 7
"Es war ein langes Rennen für mich. Ich hatte einen guten Start und konnte Green überholen. Wir haben 2 Punkte geholt und damit unser Ziel, in die Top 8 zu kommen, erreicht. Aber wir müssen unser Renntempo noch etwas verbessern."
Filipe Albuquerque (TV Movie Audi A4 DTM), Platz 9
"Am Anfang war es lustig mit viel Action um mich herum. Danach habe ich etwas aufgeholt, aber die Autos vor mir waren schon weit weg. Leider habe ich bei den Boxenstopps auf Paffett Zeit verloren, und ich konnte ihn nicht mehr einholen. Platz 9 vom 12. Startplatz ist ganz gut. Schade, dass wir keinen Punkt geholt haben. Ich habe aber in diesem Rennen viel gelernt und ich werde es beim nächsten Einsatz umsetzen."
Oliver Jarvis (Audi Sport performance cars A4 DTM), Platz 10
"Ein interessantes Rennen. Im ersten und zweiten Stint hatte ich einige spannende Kämpfe. Doch wir sind zu weit hinten gestartet. Platz 10 ist nicht zu schlecht, wenn man unseren Startplatz betrachtet. Aber es war insgesamt ein enttäuschendes Wochenende."
Miguel Molina (Red Bull Audi A4 DTM), Platz 12
"Das Wochenende war ganz gut bis zum Rennen. Im Qualifying war das Auto schnell und wir waren nah an der Spitze. Doch im Rennen haben wir Performance verloren. Ich musste für die Rundenzeiten richtig kämpfen. Positiv war, dass wir einen Schritt vorwärts gemacht haben. In Brands Hatch möchte ich einen weiteren Schritt machen und so konkurrenzfähig sein, wie wir es hier am Samstag waren."
Rahel Frey (Glamour Audi A4 DTM), Platz 16
"Ich wollte einen guten Start machen, die Reaktionszeit war nicht schlecht, aber ich hatte durchdrehende Räder und habe 2 Positionen verloren. Danach konnte ich am Feld dran blieben und einige Runden lang mit Engel und Vietoris kämpfen. Im ersten und zweiten Stint hatten wir viel Übersteuern, ich habe mit dem Auto gekämpft. Im dritten Stint lief es dann besser, unsere Zeiten waren konkurrenzfähiger. Am Ende bin ich so ins Ziel gekommen, wie ich gestartet bin auf Platz 16. Wir hatten uns hier etwas mehr erhofft."
Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline):
"Einen großen Glückwunsch an das gesamte Team. Wir haben immer an uns geglaubt. Heute haben wir gezeigt, dass wir zurück sind. Das ist ein guter Einstand in die 2. Jahreshälfte. Es wird sicher noch einige Überraschungen geben."
Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix):
"Martin Tomczyk fuhr einen Super-Start. In der zweiten Kurve war er bereits Vierter. Dann bekam er einen bösen Schlag von Jamie Green aufs Heck, wodurch Martins Auto auf einen Vordermann geschoben und die Front beschädigt wurde. Dadurch war das Auto nicht mehr schnell genug, um ganz nach vorn zu fahren. Deshalb haben wir unsere Strategie geändert. Wir haben eine aggressive Variante gewählt und fuhren einen kurzen ersten Rennabschnitt. Mit dem zweiten Reifensatz haben wir versucht, ein paar schnelle Runden zu drehen. Wir haben auch 3 Plätze gewonnen und waren Vierte. Aber leider waren wir zur Rennmitte nicht schnell genug und haben wieder einen Platz an Timo (Scheider) verloren. So haben wir unseren Platz bis zum Schluss gehalten. Bedenkt man den Zustand des Autos, bin ich damit sehr zufrieden. Rahel Frey war im ganzen Rennen sehr konstant und fuhr die gleichen Rundenzeiten wie Oliver Jarvis oder Maro Engel. Es geht aufwärts."
Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg):
"Danke an die Mannschaft. Sie hat einen tollen Job gemacht. Eki ist ein sensationelles Rennen gefahren. Zu meinen Fahrern muss ich sagen: Edo Mortara war klasse. Er hat wieder zwei Punkte gesammelt. Das war das Maximum, was heute ging. Filipe Albuquerque hat mir großen Spaß gemacht. Ihm gelangen zwei sensationelle Überholmanöver. Einmal in einem Pulk von Mercedes-Fahrern und dann im Kampf mit Miguel Molina. Den Punkt habe ich ihm leider vereitelt. Ich habe eine falsche strategische Entscheidung getroffen. Dafür möchte ich mich bei ihm entschuldigen. Trotzdem war es ein tolles Rennen und wir haben beide Autos unter den ersten 10."