Der
Volkswagen Konzern hat seinen profitablen Wachstumskurs im 1. Halbjahr 2011 fortgesetzt und seine weltweite Marktposition ausgebaut. Mit einem Plus von 14,3% und 4,1 (1. Halbjahr 2010: 3,6) Millionen ausgelieferten Fahrzeugen übertraf Europas größter Automobilkonzern die hohen Vorjahreswerte. Der weltweite Marktanteil stieg gegenüber dem 1. Halbjahr 2010 von 11,7 auf 12,4%. Der Umsatz legte in den ersten 6 Monaten dieses Jahres gegenüber dem Vergleichszeitraum um 25,8% auf 77,8 (61,8) Milliarden Euro zu.
Das Operative Ergebnis wurde mehr als verdoppelt es verbesserte sich von 2,8 auf 6,1 Milliarden Euro. Die Operative Umsatzrendite kletterte gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 4,6% auf 7,8%. Nicht enthalten im Operativen Ergebnis des Konzerns ist das anteilige Operative Ergebnis der chinesischen Joint-Venture-Gesellschaften in Höhe von 1,2 (0,8) Milliarden Euro. Diese Unternehmen werden At Equity konsolidiert und schlagen sich deshalb im Finanzergebnis nieder. Effekte aus der stichtagsbezogenen Bewertung der Put-/Call-Rechte bezüglich der Porsche Zwischenholding GmbH beeinflussten das Finanzergebnis positiv. Das Ergebnis vor Steuern erreichte im 1. Halbjahr 8,2 (2,6) Milliarden Euro. Nach Steuern wuchs das Ergebnis auf 6,5 (1,8) Milliarden Euro.
Der Volkswagen Konzern profitierte von der Wachstumsdynamik in fast allen Regionen der Welt. Neben dem höheren Absatz trugen unter anderem die geringeren Produktkosten zur gestiegenen Profitabilität bei.
Netto-Liquidität im Konzernbereich Automobile von 19,4 Milliarden Euro
Im 1. Halbjahr stieg die Netto-Liquidität im Konzernbereich Automobile gegenüber Ende Dezember 2010 um 0,8 Milliarden Euro auf 19,4 Milliarden Euro an. Der Volkswagen Konzern investierte von Januar bis Juni im Automobilbereich insgesamt 6,5 (4,5) Milliarden Euro. Darin enthalten sind bereits die im Verlauf des 1. Halbjahrs erfolgten Mittelabflüsse aus dem Erwerb des Vertriebsgeschäfts der Porsche Holding Salzburg, der Erhöhung der Beteiligung am Münchener Nutzfahrzeug- und Dieselmotorenhersteller MAN SE auf 30,47% der Stimmrechte sowie der Beteiligung an SGL Carbon SE in Höhe von insgesamt 3,3 Milliarden Euro.
Im 1. Halbjahr bewahrte der Volkswagen Konzern seine hohe Investitionsdisziplin mit einer Sachinvestitionsquote im Automobilbereich von 3,7% (3,5%), die auch im Gesamtjahr im Zielkorridor von bis zu ca. 6% vom Umsatz verbleiben soll. Trotz gestiegener Investitionen lag die Sachinvestitionsquote aufgrund des hohen Umsatzwachstums nur leicht über dem Niveau des Vorjahres.
Marken und Geschäftsfelder
In den ersten 6 Monaten verbesserte sich die Verkaufssituation bei allen Volumenmarken und Geschäftsfeldern des Konzerns. Insgesamt stieg der Absatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15,9% auf 4,1 (3,6) Millionen Fahrzeuge.
Die Marke Volkswagen Pkw setzte im 1. Halbjahr 2,2 (1,9) Millionen Fahrzeuge ab. Das entspricht einem Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 13,7%. Das Operative Ergebnis wuchs auf 2,1 (1,0) Milliarden Euro. Besonders stark nachgefragt wurden die Modelle Polo, Tiguan, Touareg, Jetta, Passat Variant und Sharan.
Der Absatz von Audi verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15,3% auf 762.000 (660.000) Fahrzeuge. Das Operative Ergebnis wuchs um 1,2 auf 2,5 Milliarden Euro. Die Modelle Audi Q5 und Audi Q7 waren dabei besonders beliebt. Auch die neuen Modelle Audi A1, Audi A7 Sportback und Audi A8 kamen gut bei den Kunden an.
Die tschechische Tochtergesellschaft koda erhöhte ihre Verkäufe auf 362.000 (298.000; +21,3%) Fahrzeuge. Das Operative Ergebnis stieg auf 412 (227) Millionen Euro, ein Zuwachs von 81,5%.
SEAT erhöhte den Absatz zwischen Januar und Juni trotz einer deutlich geringeren Nachfrage auf dem spanischen Pkw-Markt um 1,0% auf 188.000 (186.000) Fahrzeuge. Der Operative Verlust verringerte sich gegenüber dem Vergleichszeitraum auf 48 (157) Millionen Euro.
Das Segment der Luxusfahrzeuge erholte sich in den ersten 6 Monaten dieses Jahres weiter. Entsprechend legten auch die Verkäufe von Bentley um 42,2% auf rund 3.000 Fahrzeuge zu. Der Operative Verlust lag mit 17 Millionen Euro deutlich unter dem Minus des 1. Halbjahres 2010 (109 Millionen Euro).
Volkswagen Nutzfahrzeuge profitierte im 1. Halbjahr von einem spürbaren Anziehen der Nachfrage. Der Absatz legte um 36,9% auf 218.000 (159.000) Fahrzeuge zu. Das Operative Ergebnis verdoppelte sich nahezu auf 235 (118) Millionen Euro.
Der schwedische Nutzfahrzeughersteller Scania verzeichnete einen deutlichen Verkaufsanstieg in Europa sowie in den Regionen Asien/Pazifik und Nahost insgesamt kletterte der Absatz um 42,3% auf rund 40.000 Fahrzeuge, das Operative Ergebnis stieg auf 743 (577) Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von 28,8% gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Das Operative Ergebnis des Konzernbereiches Volkswagen Finanzdienstleistungen übertraf mit 553 Millionen Euroden Vergleichswert des Vorjahreszeitraums um 191 Millionen Euro.
Für das Gesamtjahr 2011 erwartet der Volkswagen Konzern, dass die weltweite Pkw-Nachfrage über dem Niveau des Vorjahres liegen wird. Der Vorstand bekräftigte daher das Ziel, die Auslieferungen in diesem Jahr erneut zu steigern.
Die angespannte Schuldensituation einiger Euro-Mitgliedstaaten und das Ende der Förderprogramme werden die Nachfrage nach Neufahrzeugen in vielen Ländern Westeuropas belasten. In Zentral- und Osteuropa rechnet Volkswagen mit steigenden Fahrzeugverkäufen. Die Märkte in China und Indien werden ihre positive Entwicklung fortsetzen und auch in Nord- und Südamerika geht der Konzern von einem Wachstum der Neuzulassungen aus.
Der Vorstand geht davon aus, dass die Umsatzerlöse und das Operative Ergebnis des Volkswagen Konzerns im Jahr 2011 die Vorjahreswerte deutlich übertreffen werden.