Einmal im Jahr macht die American Le Mans Series einen Abstecher nach Kanada. Auf dem Mosport International Raceway in der Nähe der Millionenmetropole Toronto ist die Rennserie mit den schnellsten Sportwagen der Welt am 24. Juli mit ihrem 4. Saisonlauf zu Gast. Die
Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister (Langenfeld) und Patrick Long (USA) wollen mit dem
Porsche 911 GT3 RSR auf dem anspruchsvollen Kurs an die starke Leistung anknüpfen, mit der die amtierenden GT-Meister zuletzt in Lime Rock den 1. Podiumsplatz der Saison holten.
Rennen
Der Grand Prix von Mosport ist seit der Einführung der American Le Mans Series im Jahr 1999 eine feste Größe im Kalender und das einzige Rennen, das in Kanada ausgetragen wird.
Strecke
Der 3,957 km lange Mosport International Raceway mit seinen zehn Kurven liegt in Bowmanville, etwa eine Autostunde östlich von Toronto. Er gilt als einer der schnellsten und anspruchsvollsten Kurse in der American Le Mans Series. Eröffnet wurde die älteste permanente Rennstrecke Kanadas 1961 mit einem Sportwagenrennen, das Stirling Moss mit einem Lotus 19 gewann. In Mosport wurde von 1967 bis 1977 auch der Formel-1-Grand-Prix von Kanada ausgetragen.
Porsche-Fahrer
Mit dem von Flying Lizard Motorsports eingesetzten Porsche 911 GT3 RSR sind die Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister und Patrick Long in der besonders hart umkämpften GT-Klasse am Start. Ihr Werksfahrerkollege Wolf Henzler wechselt sich im Cockpit des Porsche 911 GT3 RSR vom Team Falken Tire mit Bryan Sellers (USA) ab. An der Seite des Amerikaners Seth Neiman ist im zweiten 911 GT3 RSR von Flying Lizard Motorsports erneut auch Porsche-Werksfahrer Marco Holzer (Lochau) im Einsatz. Den 911 GT3 RSR von Paul Miller Racing teilen sich Sascha Maassen (Aachen) und Bryce Miller (USA).
Hartmut Kristen, Porsche-Motorsportchef:
"Mosport ist eine Strecke, bei der es stärker als auf anderen Strecken auf die Motorleistung ankommt. Deshalb haben wir erfreut zur Kenntnis genommen, dass die Reglementverantwortlichen in den USA das bisherige Ungleichgewicht, das unsere Teams benachteiligt hat, korrigieren wollen. Ich hoffe, dass sowohl Flying Lizard als auch die Teams Falken und Miller den in Lime Rock gezeigten Aufwärtstrend fortsetzen können."
Jörg Bergmeister:
"Letztes Jahr sind wir ohne große Erwartungen nach Mosport gefahren und haben gewonnen. Dabei ist das eine Strecke, die uns normalerweise nicht sonderlich gut liegt, dazu geht es deutlich zu viel geradeaus. Wenn es uns aber gelingt, wieder alles so auf den Punkt zu bringen wie zuletzt in Lime Rock, könnten wir den Sprung aufs Podium schaffen. Damit wäre ich dann schon sehr zufrieden."
Patrick Long:
"Es ist nicht einfach, für Mosport eine verlässliche Prognose abzugeben. Die Strecke ist sehr schnell, dazu fahrerisch sehr anspruchsvoll und verzeiht keinen Fehler. Das kommt uns sicherlich entgegen. Ich hoffe, dass wir das zu unserem Vorteil nutzen können."
Wolf Henzler:
"Die Tests, die wir seit Long Beach absolviert haben, haben uns einen großen Schritt nach vorne gebracht. Das hat man in Lime Rock deutlich gesehen. Wir sind jetzt in der Lage, über eine Renndistanz konstant schnellere Rundenzeiten zu fahren. Das wird uns auch in Mosport helfen. Es gibt dort viele schnelle Kurven, die wir im vierten und fünften Gang fahren, entsprechend hoch ist die Durchschnittsgeschwindigkeit. Ich hoffe, dass wir an unsere Performance von Lime Rock anknüpfen können."
Marco Holzer:
"Wie Lime Rock ist auch Mosport eine Strecke, auf der ich noch nie gefahren bin. Ich werde mir also wieder Videos anschauen und die Strecke vor dem ersten Training ablaufen. An Lime Rock habe ich mich schnell gewöhnt, das gelingt mir hoffentlich auch in Mosport. Mit ihren vielen schnellen Kurven ist die Strecke eine echte HerausForderung. Ich freue mich darauf."
Porsche 911 GT3 RSR
Der erfolgreichste GT-Rennwagen der vergangenen Jahre startete mit zahlreichen Verbesserungen in die Saison. Die Leistung seines 4-Liter-6-Zylinder-Boxer-Motors wurde auf 455 PS (335 kW) gesteigert. Bei der Weiterentwicklung standen vor allem eine neu gestaltete Aerodynamik im Front- und Heckbereich im Vordergrund. Als GT-Fahrzeug mit der besten Gesamteffizienz in der American Le Mans Series gewann der 911 GT3 RSR in der Saison 2010 erneut die Umweltwertung "Michelin Green X Challenge".
Porsche-Erfolge
Seit 1999 holte Porsche in Mosport insgesamt sieben Klassensiege. 4 Erfolge steuerte Jörg Bergmeister zu dieser eindrucksvollen Bilanz bei: 2005 und 2009 siegte er mit Patrick Long im Porsche 911 GT3 RSR, 2003 und 2004 war er mit seinem Werksfahrerkollegen Timo Bernhard erfolgreich.
Zeiten
Das Rennen in Mosport startet am Sonntag, 24. Juli, um 15.05 Uhr Ortszeit (21.05 Uhr MESZ). Das GT-Qualifying wird am Samstag ab 21.50 Uhr MESZ unter www.Porsche.com/alms-live im Internet übertragen.
American Le Mans Series
Bei der 1999 ins Leben gerufenen American Le Mans Series (ALMS) gehen Sportprototypen und GT-Fahrzeuge an den Start. Das Reglement basiert auf dem Regelwerk der 24 Stunden von Le Mans. Alle Klassen starten gemeinsam, werden aber getrennt gewertet:
- Klasse GT: Die beliebteste Klasse der Fahrzeughersteller ist traditionell am stärksten besetzt. Leicht modifizierte Seriensportwagen mit 440 bis 500 PS und einem Mindestgewicht von 1.125 - 1.325 kg (z.B. Porsche 911 GT3 RSR).
- Klasse GTC: In dieser Klasse sind Markenpokalfahrzeuge startberechtigt (z.B. Porsche 911 GT3 Cup).
- Klasse LMP1: Sportprototypen mit bis zu 550 PS und einem Mindestgewicht von 900 kg.
- Klasse LMP2: Sportprototypen mit rund 440 PS und 825 kg Mindestgewicht.
- Klasse LMPC: Prototypen-Markenpokal für den ORECA FLM 09.