Bei der vom 1. bis 4. Juni 2004 in Bonn stattfindenden Internationalen Konferenz für Erneuerbare Energien renewables 2004 diskutieren mehr als 1.500 internationale Gäste über künftige Möglichkeiten einer nachhaltigen globalen Energieversorgung. Eine Möglichkeit zu umweltfreundlicher Mobilität können sie dabei vor Ort erleben: Erdgasfahrzeuge übernehmen den offiziellen Mobilitätsservice für die Gäste und werden für die Zeit der Konferenz mit regenerativ gewonnenem Biomethan betrieben.
Für Fahrten der Konferenzteilnehmer und ihre Begleitung, zum Beispiel zwischen Flughafen und Konferenzort, kommen serienmäßige Erdgasfahrzeuge der Hersteller Fiat, Ford, Opel, Volkswagen und Volvo zum Einsatz. Daneben werden leichte Nutzfahrzeuge mit Erdgasmotoren für Lieferdienste und Gepäcktransporte während der Konferenz bereitgestellt. Alle Erdgasfahrzeuge werden für die Zeit der Konferenz mit regenerativ erzeugtem Biomethan als Kraftstoff betrieben, das aus organischen Lebensmittelrest- und Abfallstoffen gewonnen wird und somit nicht mehr Kohlendioxyd freisetzt, als die Pflanzen während ihres Wachstums aufgenommen haben. Biomethan ist uneingeschränkt als Kraftstoff für Erdgasfahrzeuge geeignet und als regenerative Energie von der Mineralölsteuer befreit. Der offizielle Mobilitätsservice wird von einem Konsortium aus Unternehmen der Automobilindustrie, der Gaswirtschaft und der Mineralölindustrie kostenlos bereitgestellt.
Die Technik der Erdgasfahrzeuge und -tankstellen besitzt aber nicht nur Synergien zu Biomethan, sondern auch eine Brückenfunktion zu einer weiteren Zukunftstechnologie: Sie bereitet langfristig den Weg für den ebenfalls gasförmigen Kraftstoff Wasserstoff, der in Brennstoffzellen sehr effizient eingesetzt werden kann und keine Schadstoffe ausstößt. Zuvor muss jedoch das Problem der umweltverträglichen Erzeugung des Wasserstoffs gelöst werden. Vor 2035 kann daher nicht mit einem nennenswerten Einsatz von Wasserstoff als Kraftstoff gerechnet werden. Das renommierte Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie kommt in seiner Studie vom September 2003 zu dem Ergebnis, dass Erdgas im Mix mit Biomethan einen ökologisch sinnvollen Pfad auf dem Weg zum regenerativ erzeugten Wasserstoff darstellt.