Mit 40 elektrisch angetriebenen
MINI E sind private und gewerbliche Nutzer auf Münchens Straßen in den vergangenen 10 Monaten unterwegs gewesen. 10 der sauberen Elektroflitzer waren beim Bayerischen Roten Kreuz (BRK) in der ambulanten Pflege im Einsatz. Die überragende Mehrzahl der Nutzer bestätigt die Alltagstauglichkeit des
MINI E in Kombination mit großem Fahrspaß. Im Rahmen des Modellversuchs der drei Partnerunternehmen Siemens, Stadtwerke München (SWM) und
BMW Group legten die Elektrofahrzeuge bisher 300.000 Kilometer emissionsfrei zurück.
Die wichtigsten Zwischenergebnisse aus mehreren Befragungsrunden sind:
- Für 89% der Privatnutzer ist die Reichweite des MINI E für die tägliche Nutzung ausreichend groß.
- Im Rahmen der ambulanten Pflege des BRK konnten 82% der täglichen Fahrten mit dem MINI E zurückgelegt werden.
- Das Laden an einer Ladestation (zu Hause oder an der Arbeitsstelle) ist für 88% der Privatnutzer angenehmer als die Fahrt zur Tankstelle.
- Umweltfreundlichkeit und das Null-Emissions-Fahren des MINI E ist für 79% der privaten Nutzer ein wichtiger Vorteil des Elektroautos.
- 59% der Privatnutzer wünschen sich, dass Elektrofahrzeuge ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energien geladen werden.
Als nächsten Schwerpunkt im Rahmen des Projektes entwickeln die Partner Siemens und BMW Group ein Schnell-Ladesystem mit Gleichstrom. Hierzu werden ein BMW ActiveE mit modernster Antriebstechnologie sowie eine neue Gleichstrom-Ladesäule von Siemens zum Einsatz kommen. Die Partner möchten dabei einen neuen Maßstab beim Schnellladen von Elektrofahrzeugen setzen und die durchschnittliche Ladezeit auf ca. 30 Minuten verkürzen.
Projekt
Im März 2010 wurde das Projekt zur Erprobung von Elektrofahrzeugen und für den Aufbau einer Ladeinfrastruktur unter dem Motto "Gemeinsam für München" ins Leben gerufen. Bereits ein halbes Jahr später wurden die 40 MINI E am Münchner Odeonsplatz an ihre Nutzer übergeben. Gefördert wird das Projekt durch die Modellregionen Elektromobilität des BundesMINIsteriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). Das BMVBS setzt in 8 Modellregionen hierzu bis Ende 2011 insgesamt 130 Millionen Euro ein. Koordiniert wird das Programm Modellregionen Elektromobilität von der NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie.
Zielsetzung des Projektes ist es, mehr über Elektromobilität im Verkehrsalltag von Münchner Stadtbewohnern, Pendlern und Flottenbetreibern zu erfahren. Die meisten MINI E wurden von Münchnerinnen und Münchnern in deren Alltag genutzt. Zu den Flottennutzern gehörten die SWM, Siemens sowie das Bayerische Rote Kreuz. Für die neue Generation der Stromtankstellen lieferte Siemens die Technologie. Die SWM waren für den bedarfsgerechten Aufbau der Ladesäulen-Infrastruktur verantwortlich und stellen den Ökostrom für das Aufladen der Fahrzeuge. Im Projekt Drive eCharged wurden in München 28 öffentlich zugängliche Ladensäulen aufgestellt sowie 36 heimische Ladestationen eingerichtet. Die Ladestationen befinden sich etwa an Straßen und Parkplätzen, aber auch in Tiefgaragen sowie auf Park & Ride-Anlagen.
Für die BMW Group ist es bereits der zweite Feldversuch mit Elektrofahrzeugen in München weltweit betreibt das Unternehmen seit 2009 eine Erprobungsflotte von mehr als 600 Elektrofahrzeugen, eine der größten ihrer Art. Bislang haben die MINI E in Summe rund 14 Millionen Kilometer auf öffentlichen Straßen zurückgelegt. Die Erfahrungen des Münchner Versuchs fließen direkt in die Serienentwicklung künftiger Elektrofahrzeuge ein. Der Feldversuch mit dem BMW ActiveE beginnt noch in diesem Jahr, die Serienproduktion des BMW i3 startet 2013.
Siemens entwickelte die Technik für das Laden im öffentlichen und privaten Raum. Das Spektrum der eingesetzten Ladestationen reicht von der öffentlichen Ladesäule bis zur Heimladestation. Zusammen mit den Partnern strebt Siemens an, neue Maßstäbe beim schnellen Laden von Elektrofahrzeugen zu setzen. Mit der Entwicklung von Schnellladesystemen könnten die Ladezeiten um ein Vielfaches reduziert werden. Siemens hat sich mittelfristig eine Ladezeit von weniger als einer Viertelstunde zum Ziel gesetzt, womit sich Elektrofahrzeuge neue Nutzergruppen und Einsatzmöglichkeiten erschlössen. Siemens beschäftigt sich umfassend mit dem Thema Elektromobilität, von der regenerativen Stromerzeugung über die Entwicklung der elektrischen Infrastruktur samt ihrer Einbindung in intelligente Stromnetze und der Kommunikation zwischen Auto und Netz bis hin zur Fahrzeugseite, wo Siemens sich beispielsweise bei elektrischen Antrieben engagiert.
Für die SWM standen zunächst Standortauswahl und Aufbau der Ladesäulen-Infrastruktur im Fokus, in der Folge dann der sichere und zuverlässige Betrieb. Die starke Nutzung dieser öffentlichen Lademöglichkeiten hat die SWM Strategie einer bedarfsorientierten Infrastruktur bestätigt. Die SWM liefern auch den Ökostrom, der an den Ladesäulen ausschließlich fließt. Diese regenerativ erzeugte Energie ermöglicht eine umweltfreundliche Mobilität, denn der CO2-Ausstoß der hier betankten Fahrzeuge ist gleich Null.
Getragen wird die Elektromobilität in München von der SWM Ausbauoffensive Erneuerbare Energien. Mit dieser wollen die SWM bis 2025 so viel Ökostrom in eigenen Anlagen erzeugen, wie in der Landeshauptstadt verbraucht wird und damit natürlich auch den zukünftigen Bedarf von E-Fahrzeugen.
Aus den Projekt-Erfahrungen heraus haben die SWM Mobilitätsprodukte entwickelt, von denen E-Fahrzeugnutzer in München schon heute profitieren. Und die Resonanz ist groß: Insgesamt haben die SWM bereits rund 110 Strom-Tankkarten ausgegeben.