Mit seinem 2. Sieg in Folge hat Martin Tomczyk (
Audi Sport Team Phoenix) die Führung in der Gesamtwertung der DTM übernommen und für den ersten
Audi-Erfolg auf dem Lausitzring seit dem Jahr 2005 gesorgt. Timo Scheider (
Audi Sport Team Abt Sportsline) machte den großen Triumph des
Audi A4 DTM mit Platz 2 perfekt.
Sieg auf dem Lausitzring!
Auf diese Schlagzeile musste Audi 6 Jahre lang warten. An diesem Sonntag war es endlich soweit: Vor 63.000 Zuschauern sorgten Martin Tomczyk und Timo Scheider am Wochenende sogar für einen Audi-Doppelsieg. "Das tut sehr gut", erklärte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. "Wir sind hier auf dem Lausitzring sehr lange einem Sieg hinterhergelaufen. An diesem Wochenende haben wir von Anfang an gesehen, dass es klappen kann. Martin Tomczyk und Timo Scheider haben es im Rennen perfekt umgesetzt."
Der von Platz 4 gestartete Tomczyk verbesserte sich schon am Start um eine Position und machte sofort Druck auf die beiden zunächst führenden Mercedes-Piloten Bruno Spengler und Jamie Green. In Runde 3 bremste er Jamie Green am Ende der Start-Ziel-Geraden aus. Mit einem späteren 1. Boxenstopp kam der Audi-Pilot in Runde 16 auch an Bruno Spengler vorbei. Von da an konnte er sich an der Spitze des Feldes mühelos absetzen und seinen Vorsprung zeitweise auf mehr als 10 Sekunden ausbauen.
"Mein A4 war auch heute wieder fantastisch, unglaublich schnell und extrem leicht zu fahren", jubelte Tomzcyk nach seinem 2. Sieg in Folge. "Ich liebe mein Auto, es macht unheimlich viel Spaß, es zu fahren und das Team hat erneut einen perfekten Job gemacht. Es ist ein tolles Gefühl, die DTM mit einem Jahreswagen anzuführen." Mit 30 Punkten liegt Tomczyk nun 1 Punkt vor Bruno Spengler an der Tabellenspitze.
Auf den 3. Rang der Gesamtwertung verbesserte sich Timo Scheider. Vom 9. Startplatz aus gelang dem 2-fachen DTM-Champion eine beeindruckende Aufholjagd, die ihn bis auf Platz 2 nach vorne brachte. Scheider absolvierte seine beiden Boxenstopps extrem spät und konnte dank dieser Strategie und einem extrem schnellen Auto die vor ihm gestarteten Mercedes-Piloten Bruno Spengler, Jamie Green und Gary Paffett hinter sich lassen.
Mit Oliver Jarvis, Tom Kristensen und Filipe Albuquerque holten auf dem Lausitzring insgesamt 5 Audi-Piloten Punkte. Oliver Jarvis lieferte sich packende Duelle mit Jamie Green und Gary Paffett. Tom Kristensen holte bei seinem DTM-Comeback 2 Punkte. Filipe Albuquerque (Audi Sport Team Rosberg) war als Achter bester der DTM-Neulinge und erzielte den 1. Punkt seiner noch jungen DTM-Karriere.
Enttäuschend verlief das Rennen für Mattias Ekström: Der Lausitzring-Sieger von 2005 fiel in der Anfangsphase mit Handling-Problemen weit zurück und musste sich am Ende mit dem 11. Platz begnügen.
Rahel Frey kam auch in ihrem vierten DTM-Rennen ins Ziel. Miguel Molina lag auf Platz 6 in den Punkterängen, als er wegen eines Defekts an der Kraftübertragung vorzeitig ausschied. Edoardo Mortara musste seinen A4 nach mehreren Feindberührungen mit einem Fahrwerksschaden abstellen.
Schon in 14 Tagen steht das nächste DTM-Rennen auf dem Programm und zwar auf dem Norisring in Nürnberg, wo Audi seit dem werksseitigen Comeback noch nie gewinnen konnte. Nach dem Triumph auf dem Lausitzring ist der Heimsieg das nächste große erklärte Ziel von Audi Sport.
Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef)
"Es war schön, das Rennen heute nach den vielen harten Jahren in der Lausitz mit einem Doppelsieg beenden zu können. Die Performance war gut. Die Strategie hat gepasst. Martin Tomczyk ist ein tolles Rennen gefahren. Timo Scheider hat gezeigt, dass er wiedererstarkt ist. Für Miguel Molina tut es mir etwas Leid. Er war ebenfalls in einer sehr guten Position, ist dann aber nach dem Überfahren eines Randsteins mit einem Defekt an der Kraftübertragung ausgefallen. Auch Oliver Jarvis ist ein sehr gutes Rennen gefahren, ist aber leider hinter dem Jamie Green hängengeblieben und hat dabei viel Zeit verloren. Es war eine tolle Teamleistung insgesamt. Es ist noch früh in der Saison, aber die Führung in der Meisterschaft ist eine schöne Motivation für die ganze Mannschaft."
Martin Tomczyk (Schaeffler Audi A4 DTM), Platz 1
"Das war einfach sensationell heute. Ich habe gleich am Start einen Platz gut gemacht und dann schnell gemerkt, dass ich sehr schnelle Zeiten fahren kann. Das Überholmanöver mit Jamie Green am Ende der Start-Ziel-Gerade hat gepasst, danach hat meine Mannschaft mit einer guten Strategie und tollen Stopps geholfen, an Bruno Spengler vorbeizukommen. Danach bin ich mein Rennen mit konstant schnellen Zeiten gefahren. Mit so einem großen Vorsprung hier zu gewinnen und damit auch eine 6 Jahre dauernde Durststrecke von Audi zu beenden, ist etwas ganz Besonderes."
Timo Scheider (AUTO TEST Audi A4 DTM), Platz 2
"Ein schöner Tag! Ich hatte mir zwar gewünscht, von Platz 9 so weit wie möglich nach vorn zu fahren aber dass es Platz 2 wird, ist bei der Leistungsdichte in der DTM alles andere als normal. Wir haben schon heute morgen im Warm-up gemerkt, dass unsere Rennabstimmung sehr gut passt und wir schnelle Zeiten fahren können. Im Rennen hing ich anfangs noch hinter anderen Autos fest, aber als ich freie Fahrt hatte, ging es ab. Die Performance von Auto und Reifen war fantastisch, dazu kamen eine perfekte Strategie und zwei super Boxenstopps meines Teams. Es tut gut, wieder das Gefühl zu erleben, auf dem Podium zu stehen."
Oliver Jarvis (Audi Sport performance cars A4 DTM), Platz 5
"Ich bin ziemlich enttäuscht. Im Warm-up haben wir heute Morgen gezeigt, dass wir eine richtig gute Pace für das Rennen hatten. Aber die Strategie war nicht optimal. Wir waren vor den Stopps vor Timo Scheider, doch dann haben wir wohl einen Fehler gemacht. Ansonsten wäre wir vielleicht aufs Podium gefahren."
Tom Kristensen (E-POSTBRIEF Audi A4 DTM), Platz 7
"Ich habe das Wochenende mit den Jungs in der DTM sehr genossen. Platz 7 im Qualifying, Platz 7 im Rennen mit viel Rücksicht auf alle Teamkollegen, 2 Punkte und der Audi von Rocky hat keinen Kratzer das ist eine schöne Bilanz. Im Rennen hatte ich einen guten Start und hätte vielleicht noch etwas weiter nach vorn kommen können. Aber ich habe mich natürlich aus allen Zweikämpfen rausgehalten, weil ich nicht in die Meisterschaft eingreifen wollte. Jetzt wünsche ich mir, dass Rocky schnell wieder zurückkehrt und angreifen kann. Ich selbst schaue mir die DTM in Zukunft wieder gern mit meiner Familie vom Sofa aus an. Und wenn die Fans nach diesem Wochenende sagen, dass es eine gute Idee von Dr. Ullrich war, den alten Dänen wieder mal fahren zu lassen, dann gebe ich zu: Das freut mich sehr."
Filipe Albuquerque (TV Movie Audi A4 DTM), Platz 8
"Es war ein gutes Wochenende für mich. Wir waren von Anfang an gut dabei. Im ersten Stint habe ich viel Zeit hinter Mattias Ekström verloren. Aber nach dem Boxenstopp hatte ich freie Fahrt und konnte gute Zeiten fahren. Am Ende sah es zwar einfach aus, aber ich hatte Christian Vietoris hinter mir und hatte viel Druck. Ich habe einen Punkt geholt und das ist fantastisch für mich und das Team."
Mattias Ekström (Red Bull Audi A4 DTM), Platz 11
"Das war nicht das, was wir wollten. Ich hatte vor allem im ersten Stint des Rennens mit viel zu starkem Übersteuern zu kämpfen beim Bremsen und in den Kurven. Nach dem 1. und 2. Boxenstopp lief es etwas besser, aber auch nicht perfekt. Wir haben heute viel gelernt doch dafür bekommt man keine Punkte."
Rahel Frey (Glamour Audi A4 DTM), Platz 15
"Wir hatten das ganze Wochenende über etwas zu Kämpfen. Aber wir haben gesagt, wir geben nicht auf und kämpfen bis zum Schluss. Das hat sich gelohnt. Im 1. und 2. Stint habe ich etwas Zeit verloren. Im letzten Stint waren meine Zeiten dann aber wirklich konkurrenzfähig. So müssen wir weiterarbeiten, um Schritt für Schritt vorwärts zu kommen."
Miguel Molina (Red Bull Audi A4 DTM), Ausfall
"Das Rennen lief gut. Das Auto war perfekt und schnell. Auch die Strategie hat gestimmt. Wir lagen auf Platz 6 , als etwas an der Kraftübertragung gebrochen ist. Das war natürlich sehr schade, weil das Auto heute wirklich schnell und leicht zu fahren war. Wir werden weiter alles geben. Am Norisring haben wir eine neue Chance."
Edoardo Mortara (Playboy Audi A4 DTM), Ausfall
"Das war heute wieder ein schwieriges Rennen. Ich hatte einige Berührungen erst mit Engel, dann mit Vietoris. Danach war mein Auto nicht mehr in Ordnung und wir haben aus Sicherheitsgründen aufgeben. Ich bin enttäuscht vor allem, nachdem ich schon in Spielberg eine Kollision in der ersten Kurve hatte. Aber wir blicken nach vorn."
Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline):
"Wir mussten einen Bann brechen, um hier nach 6 Jahren endlich zu gewinnen. Es war eine Top-Leistung von Timo Scheider, aber auch Martin Tomczyk ist super gefahren. Er hat beim Start schon die Weichen gestellt und keine Fehler gemacht. Da kann man nur gratulieren. Es war ein super Mannschaftsergebnis von Audi. Man ist einfach happy, wenn man einen Doppelsieg nach Hause fährt."
Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix):
"Unbeschreiblich! Es hat wieder alles geklappt. Noch im Warm-up war Martin Tomczyk nicht ganz zufrieden. Dann haben wir noch etwas verändert. Das muss genau das gewesen sein, was er gebraucht hat. Er fuhr unglaubliche Zeiten. Er konnte attackieren und überholen, was hier sehr schwer ist. Nach unserem ersten Stopp haben wir die Führung übernommen. Der Rest ging relativ einfach. Es ist wie im Traum. Es muss alles zusammenpassen. Heute hat das wieder funktioniert. Wir werden immer besser und selbstbewusster. Das merkt man. Die Jungs freuen sich auf jeden Boxenstopp. Dementsprechend kommt auch der Erfolg. Rahel Frey tat sich zu Beginn schwer, war am Ende aber mit gutem Tempo unterwegs. Sie braucht die Meter. Man sieht einen großen Fortschritt. Das freut mich."
Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg):
"Erst einmal Gratulation an Phoenix und Martin Tomczyk. Es ist unglaublich, was die aufführen. Ein ganz tolles Rennen! Auch Timo Scheider, der von weiter hinten auf Platz 2 vorfuhr. Ich muss sagen, ich bin auch zufrieden. Filipe Albuquerque war das ganze Wochenende stark und hat jetzt endlich seinen ersten Punkt. Den hat er sich verdient. Jetzt fällt eine Last von ihm ab. Das ist fürs ganze Team schön. Edo Mortara hatte leider Kontakte. Dadurch war sein Auto beschädigt. Wir haben aufgehört, bevor es zu gefährlich wurde. Beide sind nun je einmal in die Punkte gefahren."