Erfurt, Görlitz und Lörrach - in diesen drei Modellstädten haben Stadtverwaltungen und Lokale Agenda 21-Gruppen intensiv darüber diskutiert, wie sich mittelfristig die Verkehrs- und Umweltbelastung vermindern lässt. Basis war ein Katalog des Umweltbundesamtes (UBA) mit Zielen und Indikatoren für eine dauerhaft umweltgerechte Mobilität Die Ergebnisse können sich sehen lassen, wie die Präsentation auf der Abschlusstagung des Modellprojekts am 26. / 27. Mai 2004 in Erfurt zeigt. In allen drei Städten gab es konkret messbare Fortschritte für mehr Lebensqualität in den Städten.
So konnte in Görlitz der Anteil der Tempo 30-Zonen am innerörtlichen Straßennetz innerhalb von sieben Jahren von 67 Prozent auf 93 Prozent gesteigert werden. Und obwohl der Pkw-Bestand innerhalb von zehn Jahren um mehr als die Hälfte zunahm, legen die Einwohner Erfurts immer noch sechzig Prozent der täglichen Wege zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück. Lörrach konnte schließlich den Anteil seiner Hauptverkehrsstraßen mit Radverkehrsanlagen in nur drei Jahren von 31 Prozent auf 57 Prozent fast verdoppeln
Jede der drei Modellstädte verfolgt bei der Organisation des Lokalen Agenda 21-Prozesses unterschiedliche Konzepte. Auf der Tagung sollen konkrete Anregungen für die kommunale Praxis sowie für die Weiterführung des Lokale Agenda 21-Prozesses diskutiert werden.
Die an der Abschlusstagung teilnehmenden Vertreterinnen und Vertreter aus anderen Kommunen sind eingeladen, die Diskussion auch in ihren eigenen Gemeinden zu führen. Was sind ihre Ziele für eine nachhaltige städtische Verkehrsplanung? Wie sollen diese messbar ausgedrückt werden - zum Beispiel für die Lärmminderung, für die Verkehrssicherheit, für eine ausreichende Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs, für eine verkehrssparsame Siedlungsstruktur? Welche Indikatoren zeigen, ob die kommunalen Entscheidungen erfolgreich zum Ziel führen? Wie können die Bürgerinnen und Bürger in den Planungs- und Entscheidungsprozess eingebunden werden? Diese und andere Fragen sollen auf der Veranstaltung diskutiert werden.