Im Großen Preis von Südkorea holte Robert Kubica mit Platz 5 erneut WM-Punkte für das
Renault F1 Team. Teamkollege Vitaly Petrov hatte sich durch eine geschickte Reifenstrategie bereits bis in die Punkteränge vorgearbeitet, als er mit einem heftigen Unfall ausschied, bei dem er zum Glück unverletzt blieb. Die Premiere des Korean International Circuit stand im Zeichen widriger Wetterbedingungen, die eine Verschiebung des Starts um mehr als 1 Stunde er
Forderten.
Robert Kubica, Platz 5
- Schnellste Runde: 1.51,604 min
- Gestartet auf Regenreifen;
- Boxenstopp: Runde 31;
- Zeit zwischen Ein- und Ausfahrt: 31,488 s;
- Wechsel auf Intermediates
"Platz 5 bedeutet eine gute Punkteausbeute für das Team und eine schöne Belohnung für unsere Arbeit an diesem Rennwochenende. Das Rennen war lang und anstrengend und es hatte so etwas wie zwei Halbzeiten. Die 1. Rennhälfte fand ich sehr schwierig, denn es fiel mir schwer, die Reifen auf eine vernünftige Arbeitstemperatur zu bringen. Ich fand überhaupt keinen Grip, konnte nicht angreifen und musste mich voll darauf konzentrieren, das Auto auf der Strecke zu halten. In der 2. Hälfte funktionierte das Auto dagegen sehr gut. Es war natürlich wichtig, die Intermediates in möglichst gutem Zustand zu halten, was sich in den letzten Runden auszahlen sollte. In der Schlussphase gewann ich viele Plätze, sodass am Ende ein ziemlich gutes Ergebnis steht."
Vitaly Petrov, Ausfall
- Schnellste Runde: 1.53,031 min
- Gestartet auf Regenreifen;
- Boxenstopp: Runde 20;
- Zeit zwischen Ein- und Ausfahrt: 24,663 s;
- Wechsel auf Intermediates
"Ich wechselte sehr früh auf Intermediates, schon in Runde 20. Deshalb waren die Reifen beim Restart nach der zweiten Safety Car-Phase schon ziemlich abgenutzt. Ich fuhr weiterhin voll, um die Jungs hinter mir auf Distanz zu halten. Aber dann verlor ich in der vorletzten Kurve die Kontrolle übers Auto und schlug hart in die Begrenzung ein. Immerhin bin ich unverletzt. Ich habe heute erstmals seit meinem Formel 1-Einstieg so extreme Bedingungen erlebt. Ich glaube, der Start hinter dem Safety Car war die absolut richtige Entscheidung der FIA, denn so konnte die Rennleitung sich ein Bild von den Verhältnissen machen. Mit dem frühen Boxenstopp fand das Team eine optimale Strategie ich lag schon auf Platz 7, als der Crash passierte. Ich bin natürlich sehr enttäuscht, das Rennen an der Mauer zu beenden statt in den Punkten, aber es war ermutigend, in die Top 10 vorgestoßen zu sein."
Eric Boullier, Teamchef
"Obwohl wir heute ein Top-5-Finish erzielt haben, sehe ich das Rennen mit gemischten Gefühlen. Denn wir haben gleichzeitig ein doppeltes Punkteergebnis verloren. Für Vitaly trafen wir eine perfekte strategische Entscheidung, und er setzte das auf der Strecke sehr gut um bis er das Auto in der Zielkurve verlor. Bei solchen Bedingungen wird jeder Fehler sofort bestraft, auch wenn er zu diesem Zeitpunkt schon etwas reifenschonend fuhr. Robert zeigte mit seiner Fahrt auf Platz 5 eine starke Leistung. Er ging schonend mit seinen Intermediates um und schloss in den letzten Runden auf einige Gegner auf. Die hätte er mit Sicherheit auch auf der Strecke geschnappt, aber er trieb sie in Fehler und gewann so die Positionen. Sein 5. Platz steht heute positiv auf der Habenseite."
Alan Permane, Leitender Renningenieur
"Wir hatten uns gestern im Trockenen eine Top-5-Platzierung für Robert ausgerechnet, deshalb ist es sehr befriedigend, dieses Ergebnis heute in einem so kniffligen Rennen erreicht zu haben. Er fuhr unter sehr schwierigen Bedingungen ein solides Rennen und zeigte mit seinem Schlussspurt auf Platz 5, dass es sich lohnte, die Intermediates zwischenzeitlich zu schonen. Für Vitaly mussten wir, wie ich gestern schon ankündigte, eine kreative Strategie finden. Mit seinem frühen Wechsel auf Intermediates während der ersten Safety Car-Phase haben wir gepokert. Das Risiko zahlte sich aus, denn er lag nach der zweiten Safety Car-Phase auf Platz 7. Wir hofften, dass er diese Position ins Ziel bringen könnte, doch dann verlor er sein Auto ausgangs Turn 17 aus der Kontrolle und hatte einen heftigen Unfall. Die gute Nachricht ist, dass er sich dabei nicht verletzte."
Rémi Taffin, Einsatzleiter Motoren
"Platz 5 für Robert haben wir uns verdient, indem wir während des Rennens die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit getroffen haben. Vitalys Rennen lief bis zu seinem Unfall sehr gut; er fuhr stark und war auf dem Weg, die Früchte seines frühen Stopps zu ernten. Aber er war bei weitem nicht der Einzige, der heute von den Bedingungen ausgetrickst wurde. Was unsere Motoren bei Robert und Vitaly angeht, so hatten wir heute keinerlei Probleme alles unter Kontrolle."