Abgas-Nachbehandlungssysteme von Bosch sorgen dafür, dass Nutzfahrzeugmotoren auch in Zukunft geringe Emissionswerte aufweisen und noch effizienter werden. Die weiterentwickelte Denoxtronic in der 3. Generation leistet einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung des Stickoxid-Ausstoßes und des Kraftstoffverbrauches. Die Departronic steuert die Regeneration von Partikelfiltern und ist in der jüngsten, 2. Produktgeneration wartungsfrei.
Denoxtronic
Stickoxide wurden seit Einführung der Emissionsgesetzgebung für Nutzfahrzeuge bereits um 86% reduziert. Das von Bosch entwickelte Dosiersystem Denoxtronic mindert in Kombination mit einem SCR-Katalysator (Selective Catalytic Reduction) die Stickoxidemissionen um bis zu 95%. Das Dosiermodul der Denoxtronic spritzt dazu auf Basis der Daten aus der Motorelektronik, wie Drehzahl oder Betriebstemperatur, exakt abgestimmt die Wasser-Harnstofflösung AdBlue in den Abgasstrom ein. Es entsteht Ammoniak, der mit den Stickoxiden im SCR-Katalysator zu harmlosem Stickstoff und Wasser reagiert.
Dank der SCR-Abgasnachbehandlung lässt sich der Motorbetrieb so auslegen, dass die CO2-Emissionen und der Kraftstoffverbrauch um rund drei Prozent sinken. Auch wegen der dadurch sinkenden Betriebskosten setzt sich die Abgasnachbehandlung mittels SCR-Technologie im Nutzfahrzeugsegment im Hinblick auf künftige, weltweit zunehmend schärfere Abgasnormen immer mehr durch.
Seit der 1. Generation, die 2004 in Serie ging, wurde die Denoxtronic kontinuierlich weiterentwickelt. So spritzt die 2006 eingeführte 2. Denoxtronic-Generation das AdBlue bereits so fein zerstäubt vor dem SCR-Katalysator ins Abgas ein, dass auf eine aufwändige Druckluftunterstützung verzichtet werden kann. Die aktuelle, 3. Generation Denoxtronic 2.2 ist wahlweise für 12- oder 24-Volt-Bordnetze erhältlich. Zusätzlich zur bisher elektrischen Beheizung des Fördermoduls lässt es sich nun wahlweise auch an den Motorkühlkreislauf anbinden, um dessen Abwärme zu nutzen.
Das robuste System zeichnet sich durch seine lange Lebensdauer aus und lässt sich dank des modularen Aufbaus flexibel und einfach in viele Fahrzeugmodelle integrieren. Je nach Kundenwunsch kann die elektronische Ansteuerung der Denoxtronic im Motorsteuergerät (ECU) oder alternativ in einem separaten Dosiersteuergerät (DCU) integriert werden.
Departronic zur Regeneration von Partikelfiltern
Mit der Departronic bietet Bosch seit 2006 insbesondere für mittelschwere und schwere Nutzfahrzeuge ein Dieselkraftstoff-Dosiersystem zur Regeneration von Partikelfiltern an. Dazu spritzt das System exakt dosierte Mengen Diesel in den Abgasstrom vor dem Oxidationskatalysator ein. Durch das Verbrennen des Kraftstoffs wird die Abgastemperatur auf rund 600 Grad Celsius erhöht. Diese Temperaturerhöhung führt im Partikelfilter dazu, dass der dort angesammelte Ruß abbrennt.
Verglichen mit der Methode der innermotorischen, späten Nacheinspritzung bietet die Departronic wirtschaftliche Vorteile: Da eine Verdünnung des Motoröls vermieden wird, werden wesentlich längere Ölwechselintervalle möglich.
Die 2. Generation der Departronic wurde in vielen Punkten weiter verbessert. Auch sie ist nun für 12- oder 24-Volt-Betrieb ausgelegt. Dank der Erhöhung des Kraftstoffzulaufdrucks auf 8 bar ist eine Versorgung aus dem Niederdruck-Kreislauf des Dieseleinspritzsystems möglich. Durch den Entfall einer zusätzlichen Kraftstoffpumpe, kann der Nutzfahrzeughersteller hier Kosten sparen. Das System ist zudem selbstreinigend und damit wartungsfrei. Die Komponenten sind für die harten AnForderungen im Nutzfahrzeug ausgesprochen robust ausgeführt. Weiterhin wurde das Gesamtsystem kompakter und leichter als die Vorgängergeneration. Die Departronic unterstützt die Nutzfahrzeughersteller bei der Erfüllung der Emissionsziele nach EPA07/10, Tier 4 interim/final und Euro 6.