Nissan hat einen neuen 1,2-Liter-Benzinmotor entwickelt. Das Triebwerk ist für den Einsatz im neuen Micra bestimmt und wird dort die Leistungsausbeute eines 1,5-Liter-Motors mit CO
2-Emissionen von lediglich 95 g/km kombinieren. Ziel von
Nissan ist es, mit dem neuen Aggregat den geringsten Kraftstoffverbrauch eines von einem Benzinmotor angetriebenen Pkw vorzuweisen. Der neue 3-Zylinder mit der Bezeichnung HR12DDR arbeitet mit Kompressoraufladung und wird in der 1. Jahreshälfte 2011 auf den europäischen Märkten eingeführt. Alternativ steht für den Micra auch eine Saugervariante des neuen Motors zur Verfügung.
Die aufgeladene Variante des Triebwerks erreicht ihre hohe Effizienz durch das Arbeitsprinzip nach dem Miller-Cycle, Benzindirekteinspritzung und den Einsatz eines Start-Stopp-Systems. Beim Miller-Cycle wird das Schließen des Einlassventils hinausgezögert, um die thermische Energie des Kraftstoffs effizienter als beim normalen Viertaktmotor in Bewegungsenergie umsetzen zu können. Dabei wird der Arbeitstakt des Motors durch den Verdichtungstakt unterstützt und verstärkt. Zugleich werden Pumpverluste durch Unterdruck im Ansaugsystem reduziert.
Das hochverdichtete Kraftstoff-Luft-Gemisch im Zylinder wird durch die Zerstäubung des direkt in den Zylinder eingespritzten Kraftstoffs gekühlt. Zudem wird die Temperatur in der Brennkammer durch einen Kanal zur Kolbenkühlung sowie durch Hohlventile mit Natriumfüllung herabgesetzt, um eine kontrollierte Explosion zu gewährleisten. Die Verwendung dieser Technologien erlaubt ein Verdichtungsverhältnis von 13:1 zugunsten optimaler Verbrennungseffizienz. Zum Vergleich: Konventionelle, auch leistungsstarke Benzinmotoren arbeiten mit einer Verdichtung von etwa 10:1.
Der Kompressor ist mit einer automatischen Kupplung ausgerüstet. Dadurch kann die Kompressoraufladung beim Fahren mit geringen Geschwindigkeiten etwa im Stadtverkehr automatisch abgeschaltet werden, um Kraftstoff zu sparen. Darüber hinaus führen der Einsatz einer Beschichtung aus diamantähnlichem Karbon (DLC) für die Kolbenringe sowie die Verwendung einer Ölpumpe mit variablem Hub zur Verringerung der Reibung um bis zu 30 Prozent gegenüber einem konventionellen Vierzylindermotor der gleichen Leistungsklasse.