Nach der erfolgreichen Markteinführung der Parallel-Vollhybrid-Technik von Bosch investiert das Unternehmen zunehmend auch in die Entwicklung von Antriebstechniken für reine Elektrofahrzeuge. Elektrofahrzeuge können ihre Stärken vor allem in den weltweit stark wachsenden Megacitys entfalten und Ballungszentren von Emissionen entlasten. Angetrieben mit Strom aus regenerativen Quellen, leistet das Elektroauto zudem einen wesentlichen Beitrag zur CO
2-Reduzierung. Mittlere Reichweiten und lange Strecken sind für kontinuierlich weiterentwickelte, verbrauchsarme Diesel- und Benzinmotoren geeignet. Hybridfahrzeuge bieten sich für alle drei Fahrprofile an, Brennstoffzellenfahrzeuge vor allem für lange Distanzen.
Bosch-Technik für Hybridfahrzeuge bereits in Serie
Hybridantriebe, die Kombination aus Verbrenner und Elektromotor, stellen auf dem Weg zum rein elektrischen Antrieb die technologische Brücke dar. Mit den Vollhybriden Porsche Cayenne S und Volkswagen Touareg sind in diesem Jahr die weltweit ersten Fahrzeuge mit der innovativen Parallel-Hybridtechnik von Bosch auf den Markt gekommen. Weiterhin hat PSA Peugeot Citroen mit Bosch eine Entwicklungskooperation für Diesel-Hybridfahrzeuge mit elektrischem Allradantrieb gegründet, die ab 2011 in Serie gehen werden. Hierfür entwickelt und fertigt Bosch die Leistungselektronik sowie Elektromotoren. Weitere Projekte aus dem 2009 bei Bosch etablierten Produktbereich für Hybrid- und Elektrofahrzeugtechnologien werden folgen.
Im Jahr 2004 startete das damalige "Projekthaus Hybridtechnologie" mit rund 100 Mitarbeitern. Heute entwickeln bei Bosch weltweit rund 800 Mitarbeiter Technologien für Hybrid- und Elektrofahrzeuge. Hinzu kommen die rund 650 Mitarbeiter im Joint Venture SB LiMotive, die die Lithium-Ionen-Batterietechnik für Anwendungen im Automobil weiterentwickeln. Erster Kunde des 2008 gegründeten Unternehmens ist BMW. Der bayerische Automobilhersteller wird bei SB LiMotive die Batteriezellen für das rein elektrisch angetriebene Megacity Vehicle beziehen.
Hybrid- und elektrische Antriebe
Für Hybrid- und elektrische Antriebe hat Bosch bereits ein vollständiges Produktportfolio aufgebaut. Dazu zählen Kernkomponenten wie die Leistungselektronik, die die Energieströme im Hybrid- und Elektrofahrzeug steuert und drehmomentstarke Elektromotoren. Für Leistungselektronik entsteht derzeit am Standort Reutlingen eine erste Serienfertigung, für Elektromotoren in Hildesheim. Hinzu kommen Ladegeräte, die bei Plug-in-Hybriden und Elektroautos ein Aufladen an der Steckdose ermöglichen. Zusammen mit den Lithium-Ionen-Batterien, die in dem mit Samsung gegründeten Gemeinschaftsunternehmen SB LiMotive entwickelt werden, ist Bosch heute in der Lage, den gesamten elektrischen Antrieb darzustellen vom Energiespeicher bis zum E-Motor. Rund 400 Millionen Euro fließen im Jahr bei Bosch in Entwicklungen für die Elektrifizierung des Antriebs.
Die Nutzung von Hybrid- und elektrischen Antrieben hat Einfluss auf viele weitere Komponenten und Systeme im Fahrzeug. Bosch investiert auch hier. Dazu zählen effiziente Nebenaggregate, wie elektrisch angetriebene Lenkunterstützungen. Hinzu kommen speziell auf Hybrid- und Elektrofahrzeuge abgestimmte Brems- und ESP-Systeme, die die Bremsleistung zwischen konventioneller Reibbremse und generatorischem Bremsen koordinieren. Dazu gehören weiterhin ein effizientes Thermomanagement für Heiz- und Kühlsysteme im E-Fahrzeug oder Navigationssysteme, die die optimale und energiesparendste Route berechnen.