Mit der Einführung einer Pkw-Maut in Deutschland würde auf die Autofahrer eine gewaltige Kostenlawine zurollen. Dies zeigt eine aktuelle ADAC-Studie zu den Auswirkungen einer möglichen Straßenbenutzungsgebühr. Danach würde bei einer streckenabhängigen netzweiten Maut und einem Kilometerpreis von 5 Cent die jährliche finanzielle Belastung für jeden Autofahrer um bis zu 700 Euro steigen. Insgesamt würden sich die Einnahmen aus einer Pkw-Maut auf jährlich 25 Milliarden Euro belaufen. Erstellt wurde die Untersuchung von der Universität Köln im Auftrag des ADAC. Im Mittelpunkt der verkehrs- und wirtschaftspolitischen Bewertung verschiedener Gebührenszenarien steht neben der elektronischen Kilometermaut die Pkw-Autobahnvignette.
Die Studie zeigt, dass alle untersuchten Szenarien einer Pkw-Maut eine klar negative volkswirtschaftliche Nutzen-Kosten-Bilanz aufweisen. Berücksichtigt wurden bei der Untersuchung neben den System- und Erhebungskosten unter anderem die Unfall- und Zeitkosten. Unterm Strich würde eine netzweite Maut zu einem Rückgang der Fahrleistungen führen und die Gesellschaft insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro kosten.
Auch die gesamte Volkswirtschaft würde massiv geschädigt. Laut Club wäre bei Einführung einer Pkw-Maut unter anderem mit einem Anstieg der Inflationsrate um 0,9% zu rechnen. In der Automobilindustrie müsste man sich auf einen Verlust von 25.000 Arbeitsplätzen einstellen, da aufgrund der niedrigeren Fahrleistungen Autokäufe verschoben würden.
Die elektronische Maut würde dem Staat zwar Einnahmen in Höhe von 25 Milliarden Euro bescheren. Abzuziehen wären jedoch unter anderem die Betriebskosten sowie Mindereinnahmen bei der Energie- und Mehrwertsteuer aufgrund geringerer Fahrleistungen. Dies würde die Einnahmen soweit schmälern, dass lediglich 4 bis 5 Milliarden Euro bzw. 20% pro Jahr übrigblieben.
Quelle: ADAC