Volkswagen fertigt in der Gläsernen Manufaktur Dresden eines der hochwertigsten Automobile der Welt: den Phaeton. Erstmals vorgestellt wird das neue Flaggschiff des Unternehmens auf der Auto China 2010 (27. April bis 02. Mai) in Beijing.
Die vom italienischen Konzernchefdesigner Walter de Silva entwickelte Volkswagen Design-DNA bestimmt die neue Linienführung. Insbesondere im Bereich der komplett neuen Frontpartie präzisierte das Designteam die ureigene, stilistische Souveränität dieses Modells. Der zeitlos elegante Phaeton wurde dabei optisch breiter und kraftvoller. Modifizierungen kennzeichnen auch den Heckbereich und die Silhouette.
Parallel hielten neue, technische Features Einzug. Hierzu zählen der Dynamic Light Assist (kamerabasierte, dynamische Fernlichtregulierung) und ein Navigationssystem, das auf Wunsch online Daten von Google in die Kartendarstellung integriert. Darüber hinaus "sieht" der Phaeton dank seiner optionalen Frontkamera Verkehrszeichen; die Geschwindigkeitshinweise werden in den Instrumenten (Multifunktionsanzeige) und dem zentralen Touchscreen der Mittelkonsole visualisiert. Weltweit erstmals wird das System zudem auch Überholverbotszeichen erkennen und darstellen können.
Motorisierung
Angeboten wird der Phaeton mit 2 Radständen, 2 Fond-Versionen (3 Sitze / 2 Einzelsitze) und 4 Motoren (ein Turbodiesel und 3 Benziner). Die 6-, 8- und 12-Zylinder bilden ein Leistungsspektrum von 176 kW / 240 PS bis 331 kW / 450 PS ab. Als Grundmotorisierung kommt im Phaeton ein V6-Benziner mit 206 kW / 280 PS zum Einsatz. In den Leistungsstufen über dem V6 FSI sind ein V8- und W12-Benziner mit 246 kW / 335 PS respektive 331 kW / 450 PS erhältlich. Im Dieselbereich bietet Volkswagen einen höchst sparsamen und komfortablen V6 TDI an. Er ist in Europa das am häufigsten gewählte Aggregat für die Limousine. Der aufgeladene Common-Rail-Direkteinspritzer leistet 176 kW / 240 PS und beschleunigt den in diesem Fall 237 km/h schnellen Phaeton V6 in nur 8,6 Sekunden auf 100 km/h. Dem gegenüber steht ein nun nochmals gesenkter Durchschnittsverbrauch von lediglich 8,5 l/100 km (analog 224 g/km CO2).
Exterieur
Der Phaeton des Modelljahres 2011 ist je nach Radstand zwischen 5,06 und 5,18 m lang. Wie skizziert, wurde für das Flaggschiff der Marke Volkswagen eine komplett neue Frontpartie entwickelt. Analog zur aktuellen Volkswagen Design-DNA doMINIeren dabei horizontale Linien die Gestaltung. Anders, als alle anderen Volkswagen, die bislang auf Basis dieser neuen DNA entstanden, kommt im Phaeton keine glänzend schwarze Kühlergrillabdeckung zum Einsatz, sondern ein vollkommen neues Chromelement. Diese Kühlerverkleidung beeinflusst das Design des neuen Phaeton zusammen mit den ebenfalls neu gestalteten Scheinwerfern maßgeblich und unterstreicht dessen kompromisslos eigenständigen Charakter.
Im Detail steht der neue Grill aufrechter, ist in seiner strengeren Geometrie markanter und beeindruckt durch den Materialwechsel zwischen poliertem und mattem Chrom. Die horizontale Verbindung von Grill und Scheinwerfern folgt den Volkswagen Design Criteria und betont eindrucksvoll die Fahrzeugbreite. Als modellspezifisches Merkmal seiner Klasse zeigt der Phaeton zudem eine dreidimensionale Ausformung des Grills und der Haube. Und zwar mit präzisen Kanten, die den stärkeren Ausdruck der Wertigkeit vom Grill in die Karosserieskulptur fortführen. Mittig im Grill befindet sich erneut das klassische VW-Zeichen, das nun trotz Integration der ACC-Radarsensoren (automatische Distanzregelung) mit einer neuen Oberflächenoptik ausgeführt wird.
Links und rechts vom Grill schließen sich neuen, serienmäßigen Bi-Xenonscheinwerfer mit integriertem Kurven- und Abbiegelicht an. Nicht nur in optischer, sondern auch technischer Hinsicht, handelt es sich hierbei um eine völlig neue Scheinwerfergeneration. Erstens: Die Blinker und das Abbiegelicht sind als extrem gut sichtbare und stilistisch prägnante LEDs ausgeführt. Zweitens: Nach dem neuen Touareg wird auch der Phaeton mit dem optionalen Dynamic Light Assist erhältlich sein. Die komplexe Technologie "erkennt" dank einer im Bereich des Innenspiegels integrierten Kamera andere Verkehrsteilnehmer und regelt analog die Ausleuchtung der Fahrbahn.
Korrespondierend mit dem Kühlergrill und den Scheinwerfern wurde der Stoßfänger neu gestaltet. Auch hier bilden horizontale Linien den imaginären roten Faden des Designs. Selbst die Nebelscheinwerfer wurden als schmale, horizontal angelegte Streifen in LED-Technik konzipiert. Last but not least ist nun auch der untere Abschlussbereich des Stoßfängers in Wagenfarbe lackiert. Im Vergleich zum Vorgänger steht die neue Generation des Phaeton somit nochmals sportlicher und präsenter auf der Straße.
Die ebenfalls modifizierte Heckpartie unterstreicht diesen Eindruck. Das Designteam entschied sich in diesem Bereich dafür, die seit jeher klassische, klare und kraftvolle Grundstilistik nicht zu verändern und stattdessen neue LED-Rückleuchten zu entwickeln. Neben punktförmigen Lichtern kommt dabei pro Rückleuchte ein LED-Band in M-Form zum Einsatz. Folge: eine unverwechselbare, edle Tag- und Nacht-Grafik. Ebenfalls neu: das nun ebenfalls in einer 3D-Kontur ausgeführte VW-Zeichen auf der Kofferraumhaube.
Analog zur Frontpartie wurde der hintere Stoßfänger neu gestaltet. Der Heckstoßfänger besitzt eine neue, 3-teilige Chromleiste; ab sofort ist zudem auch hier das straßennahe Segment der Stoßfängerverkleidung in Wagenfarbe lackiert. Gleiches gilt für den unteren Bereich der Seitenschweller. In der Silhouette fallen zudem geänderte Seitenleisten, schmaler gezeichnete LED-Blinker in den Außenspiegeln und neue 18-Zoll-Felgen (Typ "Experience") auf.
Interieur
Das Interieur des Phaeton gilt als eines der elegantesten, hochwertigsten und komfortabelsten der gesamten Oberklasse. Unerreicht sind etwa die absolut zugfrei arbeitende 4-Zonen-Klimanlage und die für ihre Ergonomie preisgekrönten 18-Wege-Sitze. Intuitiv sind zudem alle Funktionen des Phaeton-Interieurs bedienbar. Neben der Version mit 3 Fondsitzplätzen (5-Sitzer) kann die Limousine optional mit 2 elektrisch einstellbaren Einzelsitzen (4-Sitzer) bestellt werden. Darüber hinaus gibt es den Phaeton in einer um 12 cm verlängerten Version. Über verschiedenste Leder, Alcantara-Verkleidungen, Holz-Applikationen und Ausstattungsdetails wie Kühlschrank oder Multimediasysteme von Volkswagen Exclusive kann die Limousine indes praktisch grenzenlos individualisiert werden. Dies gilt auch für das komplett neu gestaltete Multifunktionslenkrad; es kann entweder in Leder oder in einer auf die jeweiligen Holz-Applikationen abgestimmten Holz-Leder-Kombination bestellt werden.
Info- und Entertainmentsysteme
Die selbsterklärende Bedienung des Phaeton wurde uneingeschränkt auf die aktuelle Radio-/Navigationssystem-Generation übertragen (RCD 810 und RNS 810). Die mit einem 8-Zoll großen Touchscreen ausgestatteten Systeme bilden eine Funktionseinheit mit der Klimaanlagen- und Multimediasteuerung.
Nutzung von online-Diensten: Im neuen Phaeton bietet Volkswagen für das mit einer 30 Gigabyte großen Festplatte ausgestattete Radio-Navigationssystem RNS 810 erstmals eine internetbasierte Google-Funktion als Ergänzung der Kartendarstellung an. Die entsprechenden Daten werden via Mobiltelefon online über einen eigens dafür eingerichteten Proxy-Server in das System geladen. Die Visualisierung im Display des Touchscreens entspricht der aus dem konventionellen Internet bekannten Google-Maps-Grafik "Satellit", respektive der Google-Kartendarstellung "Hybrid" des iPhone; im Phaeton werden die Satellitenbilder natürlich durch die entsprechend markierte Routenempfehlung des Navigationssystems ergänzt.
Besonders interessant sind dabei die abrufbaren POI die Points of Interest. In Google integrierte Adressen, Sehenswürdigkeiten, Geschäfte, Sportstätten, Ärzte oder Restaurants können in Sekundenschnelle ausgewählt und direkt in die Zielführung übertragen werden. Im Idealfall lädt das System die Daten per UMTS-Verbindung. Das Telefon selbst wird via remote SIM-Access-Profile (rSAP) komplett in die Anlage eingebunden. Wer alternativ ein Handy mit Hands-Free-Profile (HFP) nutzen möchte, kann auch dies in Verbindung mit dem neuen Phaeton tun (Google ist in diesem Fall nicht aktiv). Im HFP-Modus ist zum Beispiel auch das iPhone von Apple "Phaeton-kompatibel".
Verkehrszeichenerkennung: Doch das Info- und Entertainmentsystem der aktuellen Phaeton-Generation kann noch mehr. Dank der im Bereich des Innenspiegels integrierten Kamera erkennt der Phaeton ab sofort Verkehrszeichen und blendet die entsprechenden Informationen in den Touchscreen des Systems und / oder in das Display der Multifunktionsanzeige (zwischen Tacho und Drehzahlmesser) ein. Dabei werden nicht nur die zulässige Höchstgeschwindigkeit, sondern ebenfalls hierbei wichtige Zusatzhinweise (etwa "22 - 6 h" oder "Bei Nässe") angezeigt. Als erstes Fahrzeug weltweit wird das System zudem auf Überholverbote hinweisen können.
Das Radio-Navigationssystem RNS 810 kann darüber hinaus optional erweitert werden. Neben einem Rear-SEAT-Entertainmentsystem (Multimediasystem High-End) steht dabei ein 1.000 Watt starkes Soundsystem mit digitalem 12-Kanal-Verstärker des Hifi-Spezialisten DynAudio zur Verfügung.
Elektronische Assistenzsysteme
Zu den elektronischen Assistenzsystemen des Phaeton zählen Dynamic Light Assist (dynamische Fernlichtregulierung), ACC (automatische Distanzregelung,), Front Assist (Umfeldbeobachtungssystem) und Side Assist (Spurwechselassistent). Ein Reifendruckkontrollsystem bietet zudem einen nochmals erhöhten Sicherheitsstandard.
Dynamic Light Assist im Detail: Als eine wesentliche, technische Innovation im Bereich der passiven Sicherheit führt Volkswagen für den Phaeton unter der Bezeichnung Dynamic Light Assist optional eine neue, kamerabasierte Fernlichtregulierung ein. In Verbindung mit einer hinter der Frontscheibe integrierten Kamera bleiben dabei die Fernlichtmodule der serienmäßigen Bi-Xenonscheinwerfer dauerhaft aktiv; sie werden nur in den Bereichen abgeblendet, in denen das System eine mögliche Störung anderer Verkehrsteilnehmer analysiert. Dem Fahrer steht somit deutlich mehr Licht und damit ein klares Plus an Sicherheit und Fahrkomfort zur Verfügung. Realisiert wird die Funktion durch eine zusätzliche Blende zwischen dem Reflektor mit dem Xenon-Brenner und der Linse. In Verbindung mit einem intelligenten, seitlichen Schwenken des gesamten Moduls (via Kurvenlicht-Funktion) sowie der individuellen Ansteuerung des linken und rechten Scheinwerfers erlaubt es diese zusätzliche Blendengeometrie, die Lichtquelle nur in jenen Bereichen zu maskieren, von denen eine Blendung ausgehen könnte.
Dank der Front-Kamera erkennt das Kurvenlicht-Steuergerät die genaue Position des vorausfahrenden Fahrzeugs und "schiebt" ab Geschwindigkeiten von 60 km/h den Lichtkegel bis an dessen Heck, respektive sogar seitlich am Wagen vorbei ohne Blendung des Fahrers. Der Sicherheits- und Komfortzuwachs durch Dynamic Light Assist ist ähnlich groß zu bewerten, wie seinerzeit die Einführung der Xenon-Technologie.
ACC und Front Assist im Detail: Die automatische Distanzregelung (ACC) entlastet den Fahrer über das aktive Bremsen und Beschleunigen. Insbesondere bei längeren Autobahnfahrten werden der Fahrkomfort und die passive Sicherheit durch das ACC signifikant verbessert. Gleichzeitig vermeidet das aktivierte System, dass der gesetzlich vorgeschriebene Mindestabstand unterschritten wird.
Integraler Bestandteil des ACC ist der Front Assist. Diese ACC-Erweiterung soll helfen, Auffahrunfällen vorzubeugen. Das System überwacht mit einem Radarsensor die Entfernung zu den Verkehrsteilnehmern vor dem Phaeton. Bei zu starker Annäherung informiert es den Fahrer in zwei Stufen. Gleichzeitig wird das Fahrzeug auf eine mögliche Vollbremsung durch den Fahrer vorbereitet. Front Assist versetzt dabei bereits im Vorfeld bestimmter Situationen präventiv die Bremsen in einen vorkonditionierten Status, der sonst erst mit dem Betätigen der Bremse aktiv wird; das System fungiert so als Anhaltewegverkürzung.
Die automatische Distanzregelung wird über entsprechende Tasten im neu gestalteten Multifunktionslenkrad bedient. Diese Bedienung gleicht in weiten Zügen der Regelung der Geschwindigkeitsregelanlage. Bei aktiviertem ACC bremst (falls nötig bis zum Stillstand) und beschleunigt die Limousine in einem vom Fahrer zuvor eingestellten Geschwindigkeitsbereich automatisch. Eingeschaltet werden kann ACC im Geschwindigkeitsbereich zwischen 30 bis 200 km/h. Dabei erfasst das System via Radar in einem Winkel von 12 Grad den bis zu 200 m vor dem Phaeton fahrenden Verkehr. Über eine on/OFF-Taste auf der linken Seite des Multifunktionslenkrades wird die ACC aktiviert bzw. deaktiviert. Darüber hinaus können alle Fahrerassistenzsysteme inklusive ACC durch eine zentrale Taste im Blinkerhebel gleichzeitig an- und abgeschaltet werden, wenn diese Taste länger als 1 Sekunde gedrückt wird. Zudem wird die ACC deaktiviert, sobald der Fahrer das Bremspedal betätigt. Mit der Lenkrad-Taste "Resume" kann das System wieder aktiviert werden; es übernimmt dabei die vor der Deaktivierung gesetzte Wunschgeschwindigkeit.
Auf dem Display der Multifunktionsanzeige lassen sich schnell und übersichtlich die wesentlichen Informationen zur automatischen Distanzregelung ablesen.
Side Assist im Detail: Ein weiteres Assistenzsystem im Phaeton ist der Spurwechsel-Assistent (Side Assist). Dieses System überwacht ab 60 km/h via Radarsensoren im Heckstoßfänger den Bereich hinter sowie neben dem Phaeton (jeweils ein Sensor für den Bereich links bzw. rechts vom Fahrzeug) und signalisiert über eine Warnleuchte im Außenspiegelgehäuse eine mögliche Kollisionsgefahr. Der Sensorüberwachungsbereich erfasst eine Distanz von etwa 50 m hinter und 3,60 m neben der Limousine.
Erkennt Side Assist links oder rechts vom Phaeton eine kritische Situation, ohne dass dabei durch das Setzen des Blinkers vom Fahrer ein Spurwechsel angezeigt wird, weist das Leuchten der Warnlampe im Spiegelgehäuse auf die besondere Verkehrslage hin. Blinkt der Fahrer jedoch bei belegter Nachbarspur, macht ihn die Leuchte durch viermaliges Blitzen auf die potentielle Gefahr aufmerksam. Die Helligkeit der Warnleuchten kann über die Multifunktionsanzeige in fünf Stufen geregelt werden. Interessante Vernetzung der Systeme: Die aktuell vom Sensor der Regen- und Lichterkennung ermittelte Umgebungshelligkeit fließt automatisch in die Bestimmung der Leuchtstärke mit ein.