Renault F1 Pilot Robert Kubica beendete unter der Wüstensonne im Königreich Bahrain auf dem mitten in den Sand gesetzten Sakhir Circuit den Auftakt zur Formel 1-WM auf Rang 11. Sein Teamkollege Vitaly Petrov musste seinen
Renault R30 bereits im ersten Renndrittel mit beschädigter Radaufhängung abstellen.
Robert Kubica, Platz 11
"All unsere harte Arbeit an diesem Wochenende wurde durch den unglücklichen Zwischenfall in der 1. Runde zunichte gemacht. Auf dem Weg in die Startaufstellung bemerkten wir, dass sich etwas zu viel Motoröl im Kreislauf befand und ließen etwas Schmierstoff ab. Etwas Ähnliches trat offensichtlich auch am Red Bull von Mark Webber auf, denn nach der 1. Kurve verbrannte sein Motor überflüssiges Öl und es entstand eine riesige Qualmwolke direkt vor mir. Die raubte wahrscheinlich Adrian Sutil die Sicht, der dennoch nicht vom Gas ging und mich voll erwischte. Ein Dreher war unausweichlich, wodurch die Hinterräder Schaden nahmen, die von dem Zeitpunkt an überhitzten. So musste ich meinen Boxenstopp vorziehen und wechselte bereits in der 12. Runde auf die harten Reifen. Mit denen bis zum Ende zu fahren, war eine große HerausForderung. Mein Ziel war, noch die Punkteränge zu erreichen, was mir jedoch nicht gelang. Ich glaube, ohne den Unfall in der 1. Runde hätte ich weit vorne landen können, denn meine Pace war konkurrenzfähig. Trotz der Enttäuschung war es ein insgesamt positives Wochenende für uns. Wir zeigten uns nach den Wintertests gut vorbereitet, das Team lieferte einen großartigen Job ab, den Renault R30 mit den neuen Komponenten auf die Strecke zu bringen, und wir hatten keinerlei Probleme mit Motor und Bremsen. Wir müssen weiter hart arbeiten und angreifen."
Vitaly Petrov, Ausfall in Runde 13, Aufhängungsschaden
"Ich hatte einen fantastischen Start und kam als Elfter aus der 1. Runde zurück. Mein Renault R30 fühlte sich gut an und ich konnte schneller fahren als Rubens Barrichello vor mir. Leider fuhr ich dann in Turn 12 über den äußeren Kerb und beschädigte mir dabei die Radaufhängung vorne rechts. Ich fuhr an die Box, um den Schaden begutachten zu lassen. Wir stellten fest, dass wir die Aufhängung nicht reparieren konnten, mein Rennen war beendet. Das ist nach dem guten Beginn natürlich umso enttäuschender. Aber ich bin mit meinem Debüt bis dahin zufrieden und möchte meinen Mechanikern und dem ganzen Team danken, dass sie mir ein so gut funktionierendes Auto zur Verfügung gestellt haben. Sie haben einen fantastischen Job gemacht."
Eric Boullier, Teamchef Renault F1 Team
"Auf das 1. Rennen der Saison blicke ich mit gemischten Gefühlen. Robert wurde Opfer eines Rennunfalls in der 1. Runde, bei dem es zu einer Berührung mit einem Konkurrenten kam. Er fuhr danach ein großartiges Rennen und kämpfte sich durchs Feld nach vorne. Es ist frustrierend, so knapp außerhalb der Punkte ins Ziel zu kommen. Gleichzeitig macht uns aber die Geschwindigkeit, die er an den Tag legte, Hoffnung. Für Vitaly tut es mir ebenfalls sehr leid. Ihm gelang ein herausragender Start und er machte in den ersten Runden einen sehr guten Job, indem er auf seine Reifen achtete, es nicht übertrieb und trotzdem stark unterwegs war. Insgesamt können wir mit Recht sagen, dass der Renault R30 eine gute Basis darstellt, auf der wir aufbauen können. Wir wissen aber auch, dass noch viel Arbeit vor uns liegt, wenn wir zu den Spitzenteams aufschließen wollen. Das gesamte Team hat in den vergangenen Wochen vorbildliches Engagement gezeigt, in den Workshops genauso wie an diesem Wochenende hier an der Strecke. Der Teamgeist ist sehr stark und wir sind alle hoch motiviert, uns weiter zu verbessern."
Alan Permane, Leitender Renningenieur Renault F1 Team
"Wir sind enttäuscht, heute keine Punkte errungen zu haben. Robert wurde in der 1. Runde von hinten getroffen und fiel dadurch praktisch bis ganz ans Ende zurück, bevor er sich bis auf den 11. Platz nach vorne kämpfen konnte. Seine Pace auf dem langen 2. Turn mit harten Reifen war sehr gut. Vitaly gelang ein exzellenter Start und er fuhr stark, bis das Problem mit der Radaufhängung auftrat, das wir aktuell noch analysieren. Positiv war, dass der Renault R30 im Renntrimm sehr konkurrenzfähig war. Von unserer Geschwindigkeit her hätten wir ein viel besseres Ergebnis erreichen können. Ich bin zuversichtlich, dass die für die bevorstehenden Rennen geplanten Neuerungen unsere Performance weiter steigern werden."
Remi Taffin, Leitender Motoreningenieur Renault F1 Team
"Es war ein schwieriges erstes Wochenende der Saison für das gesamte Team. Aber in typischer Manier sind alle mit der HerausForderung gewachsen. Beide Fahrer machten einen fantastischen Job. Vitaly wurde im Verlauf des Wochenendes kontinuierlich besser. Robert rechtfertigte die Erwartungen, die wir in ihn setzen. Schade, dass er in der 1. Runde in den Zwischenfall verwickelt wurde. Auf Motorenseite stellten sich über das gesamte Wochenende keinerlei Probleme ein. Wir erlebten keine Überraschungen mit den schweren Tankladungen, auch der Kraftstoffverbrauch war kein Thema. Wir konnten unsere Strategie wie geplant umsetzen. Hoffentlich wird unsere harte Arbeit beim kommenden Rennen in Australien mit Punkten belohnt."