Mit einem souveränen Dreifachsieg ist
Audi ein Traumstart in die erste Saison der neu gegründeten Le Mans Endurance-Serie (LMES) gelungen. Beim Auftakt im königlichen Park von Monza gewannen Jamie Davies und Johnny Herbert das 1000-Kilometer-Rennen vor ihren Teamkollegen Pierre Kaffer und Allan McNish. Der Abstand zwischen den beiden
Audi R8 des
Audi Sport UK Team Veloqx nach dem mehr als fünf Stunden langen Rennen betrug gerade einmal 0,663 Sekunden. Seiji Ara, Rinaldo Capello und Tom Kristensen, die für das
Audi Sport Japan Team Goh starten, komplettierten mit Rang drei den
Audi Triumph im 41 Autos starken Feld.
Die Piloten der drei Audi R8, die in diesem Jahr von verschiedenen Importeur-Teams eingesetzt werden, bezogen bereits in der ersten Stunde des insgesamt 1000 Kilometer langen Rennens die ersten drei Positionen. Im Kampf gegen die Konkurrenz, die im Zeittraining noch stark aufgetrumpft hatte, zahlte sich über die lange Distanz der niedrigere Verbrauch der Audi FSI-Motoren aus. So konnten die R8 mit einer Tankfüllung länger auf der Strecke bleiben und sparten damit wertvolle Zeit an der Box.
Für Spannung und Dramatik in dem Rennen, das in Großbritannien und Frankreich live übertragen wurde, sorgte vor allem das interne Duell der Audi Piloten. Während in der ersten Rennphase Jamie Davies und Allan McNish rundenlang um die Spitze kämpften, zeigten in der zweiten Hälfte Ex-Formel 1-Pilot Johnny Herbert und Pierre Kaffer hautenge, aber immer faire Zweikämpfe. Zusätzliche Brisanz brachte ein Regenschauer ins Rennen, der die Strecke 30 Minuten vor dem Ziel unter Wasser setzte und das Feld noch einmal durcheinander würfelte.
Stimmen nach dem Rennen in Monza
Jamie Davies (Audi Sport UK Team Veloqx Audi R8 #88): "Ein perfektes Wochenende. In meinem zweiten Rennen für Audi von der Pole Position zu starten und mit Johnny dieses Rennen zu gewinnen, ist für mich ein Traum. Ich habe mich einmal vor der ersten Schikane verbremst, so dass Allan mich überholen konnte. Aber danach habe ich meinen Rhythmus gefunden und bin zufrieden mit meiner Leistung. Dritter in Sebring, Zweiter beim Vortraining in Le Mans und jetzt Erster - das Leben ist schön."
Johnny Herbert (Audi Sport UK Team Veloqx Audi R8 #88): "Der Audi ist heute gelaufen wie ein Uhrwerk. Ich musste das Risiko eingehen und beim Überholen von Pierre aufs Gras fahren: Der knappe Zieleinlauf hat gezeigt, dass ich jeden Vorsprung brauchte. Der Sieg heute war wichtig für die Meisterschaft. Das Team hat bei den Testfahrten in Paul Ricard und Le Mans hart gearbeitet - und ist mit diesem Doppelsieg für das Veloqx-Team belohnt worden. Für Le Mans ist das ganze Team jetzt hoch motiviert."
Pierre Kaffer (Audi Sport UK Team Veloqx Audi R8 #8): "Der zweite Platz freut mich sehr, immerhin ist es erst mein zweites Rennen in einem Prototypen. Nach dem Sieg in Sebring ist dieser Podiumsplatz ein nächster toller Erfolg. Ich lerne in jeder Runde im Audi R8 mehr über das Auto. Am Freitag fuhr ich zum ersten Mal im Regen und außerdem muss ich noch Erfahrungen im dichten Verkehr sammeln. Ich konnte mich nicht dagegen wehren, dass Johnny mir die Führung abgenommen hat. Ich habe zwar versucht, an ihm dran zu bleiben, aber das ist mir im Verkehr nicht gelungen."
Allan McNish (Audi Sport UK Team Veloqx Audi R8 #8): "Mit all den harten Kämpfen mit unserem Schwesterauto war das wohl eines der besten Sportwagen-Rennen, an denen ich teilgenommen habe. Also kann ich mit dem Ergebnis nicht unzufrieden sein. In der Endphase des Rennens habe ich noch einmal alles gegeben. Es wäre bestimmt spannend geworden, wenn wir noch eine Runde mehr gefahren wären. Jetzt haben wir wichtige Punkte für Le Mans auf dem Konto und sind außerdem bestens gerüstet für Le Mans."
Sam Li (Teamchef Audi Sport UK Team Veloqx): "Ein fantastisches Ergebnis, aber überhaupt nicht gesund für mein Herz! Mit der Pole Position und dem deutlichen Doppelsieg haben wir ein deutliches Zeichen gesetzt, dass wir bereit sind für die 24 Stunden von Le Mans. Ich kann es kaum glauben, dass wir die Rennen in Sebring und Monza gewonnen haben und auch beim Vortest in Le Mans die Bestzeit gefahren sind. Aber wir sind uns absolut im klaren darüber, dass die 24 Stunden hart werden und wir nichts geschenkt bekommen."
Seiji Ara (Audi Sport Team Goh Audi R8 #5): "Ich habe die ganze Zeit versucht, an den Veloqx-Autos dran zu bleiben. Aber mein R8 war heute ein bisschen schwer zu kontrollieren, deshalb konnte ich nicht so angreifen wie ich wollte. Für dieses Mal ist der dritte Platz okay - aber nächstes Mal werden wir uns garantiert verbessern."
Rinaldo Capello (Audi Sport Team Goh Audi R8 #5): "Drei Audi auf dem Podium ist ein Traumergebnis und das Beste, was man erreichen kann. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, viel näher an den beiden anderen R8 dran zu sein. Aber daran werden wir arbeiten und ihnen beim nächsten Mal einen harten Kampf liefern."
Tom Kristensen (Audi Sport Team Goh Audi R8 #5): "Wir haben die 1000 Kilometer ohne das kleinste Problem absolviert - mit Blick auf Le Mans ist das das Wichtigste. Uns fehlt noch etwas Speed, also bleibt eine Menge Arbeit. Gegen Ende des Rennens haben wir ein wenig gepokert und früh Regenreifen aufgezogen. Aber leider kam der heftige Regen ein bisschen zu spät."
Kazumichi Goh (Teamchef Audi Sport Japan Team Goh): "Das Rennen hier in Monza war unsere Generalprobe für Le Mans. Es war unser Ziel, uns so gut wie möglich vorzubereiten. Unsere drei Fahrer arbeiten perfekt zusammen, aber wir müssen noch einige Dinge verbessern. Der Wettkampf in Le Mans wird ähnlich hart sein wie in Monza. Auf den Regen waren wir allerdings gut vorbereitet, denn wenn Seiji Ara zum ersten Mal auf eine Rennstrecke kommt, regnet es immer. Und er ist vorher noch nie in Monza gefahren..."
Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): "Ich bin sehr zufrieden mit diesem Ergebnis. Unsere Fahrer haben bis zur allerletzten Runde einen harten Kampf und eine tolle Show gezeigt. Zu Beginn des Rennens waren unsere Konkurrenten noch sehr stark. Aber dann haben sich unser Teamwork, die fehlerlose Leistung unserer sieben Fahrer und die Zuverlässigkeit unseres Audi R8 ausgezahlt und uns zu diesem Dreifachsieg geführt."
DTM gastiert in Italien
DTM: Eine Woche nach den Sportwagen gastieren auch die Tourenwagen in Italien. Das dritte Saisonrennen der DTM wird auf dem Adria International Raceway in der Nähe von Venedig ausgetragen. Der Kurs ist lediglich 2,702 Kilometer lang, verfügt aber über zahlreiche Kurven, die dem Audi A4 DTM liegen sollten - für die Audi Werksmannschaft eine gute Ausgangsposition, die Führung in der DTM-Markenwertung zu verteidigen. Audi Werksfahrer Mattias Ekström liegt nach den ersten beiden Rennen auf dem zweiten Platz der DTM-Fahrerwertung. Im vergangenen Jahr wurde der Schwede nach einer eindrucksvollen Aufholjagd in Adria Zweiter.
Zwei Podiumsplätze für SEAT Pilot Jason Plato
BTCC: Am dritten Rennwochenende der Britischen Tourenwagen-Meisterschaft (BTCC) in Silverstone stand SEAT Pilot Jason Plato gleich zweimal auf dem Podium. Im ersten und im dritten Rennen belegte der Brite im Toledo Cupra jeweils den dritten Platz. Im Qualifying hatte er auf feuchter Strecke die erste Pole Position für SEAT in der BTCC geholt.
Peter Terting siegt bei der Supercopa-Premiere
Supercopa: Der von Audi unterstützte Nachwuchsfahrer Peter Terting ist der erste Spitzenreiter des Deutschen SEAT Leon Supercopa. Bei der Deutschland-Premiere des Markenpokals in Oschersleben belegte der 20-Jährige im ersten Rennen den zweiten Platz. Im zweiten Durchgang, bei dem die ersten Sechs in umgekehrter Reihenfolge starteten, kämpfte sich der Youngster vom fünften auf den ersten Platz nach vorne und holte so den Sieg für das Team Abt Sportsline, dem Audi Partner aus der DTM.
Ergebnisse und Punktestände
Monza (I), 9. Mai, 1. Lauf der European Le Mans-Serie (LMES)
- Jamie Davies/Johnny Herbert (Audi R8) 173 Rd. in 5:05.52,043 Std.
- Pierre Kaffer/Allan McNish (Audi R8) + 0,663 Sek.
- Seiji Ara/Rinaldo Capello/Tom Kristensen (Audi R8) - 1 Rd.
- Emmanuel Collard/Soheil Ayari (Pescarolo-Judd) - 4 Rd.
- Martin Short/Joao Barbosa/Rob Barff (Dallara-Judd) - 5 Rd.
- Brabham/Johansson/Wallace (Zytek) 8 Rd. zur.
- Erdos/Newton/Ramos (MG Lola) 12 Rd. zur.
- Lupberger/Stirling (Nasamax) 15 Rd. zur.
- Bouchut/Lamy/Zacchia (Ferrari) 19 Rd. zur.
- Biaggi/Bosch/Sullivan (Ferrari) 22 Rd. zur.
Stand nach 1 von 4 Läufen:
- 1. Davies und Herbert, je 10 Punkte;
- 3. Kaffer und McNish, je 8;
- 5. Ara, Capello und Kristensen, je 6.
Nächstes Rennen: Nürburgring (D), 3. Juli Silverstone (GB), 9. Mai, 7. Lauf der Britischen Tourenwagen-Meisterschaft (BTCC)
- Matt Neal (Honda) 16 Rd. in 24.08,566 Min.
- Yvan Muller (Vauxhall) + 3,477 Sek.
- Jason Plato (SEAT Toledo Cupra) + 6,072 Sek.
- James Thompson (Vauxhall) + 7,970 Sek.
- Dan Eaves (Honda) + 14,013 Sek.
Silverstone (GB), 9. Mai, 8. Lauf der Britischen Tourenwagen-Meisterschaft (BTCC)
- James Thompson (Vauxhall) 16 Rd. in 24.04,241 Min.
- Yvan Muller (Vauxhall) + 3,227 Sek.
- Anthony Reid (MG) + 3,452 Sek.
- Kelvin Burt (Vauxhall) + 8,317 Sek.
- Colin Turkington (MG) + 9,310 Sek.
Silverstone (GB), 9. Mai, 9. Lauf der Britischen Tourenwagen-Meisterschaft (BTCC)
- Tom Chilton (Honda) 16 Rd. in 24.03,166 Min.
- Anthony Reid (MG) + 1,136 Sek.
- Jason Plato (SEAT Toledo Cupra) + 5,030 Sek.
- Robert Huff (SEAT Toldeo Cupra) + 5,564 Sek.
- Carl Breeze (Alfa Romeo) + 11,232 Sek.
Stand nach 9 von 30 Läufen:
- Thompson, 93 Punkte;
- Muller, 89;
- Reid, 75;
- Neal, 57;
- Plato, 52.
Nächstes Rennen: Oulton Park (GB), 23. Mai Oschersleben (D), 8. Mai, 1. Lauf des Deutschen SEAT Leon Supercopa
- Thomas Marschall (SEAT Leon) 15 Rd. in 25.58,018 Min.
- Peter Terting (SEAT Leon) + 1,118 Sek.
- Freddy Barth (SEAT Leon) + 2,323 Sek.
- Sebastian Stahl (SEAT Leon) + 3,920 Sek.
- Andreas Kolb (SEAT Leon) + 19,078 Sek.
Oschersleben (D), 9. Mai, 2. Lauf des Deutschen SEAT Leon Supercopa
- Peter Terting (SEAT Leon) 16 Rd. in 26.21,002 Min.
- Sebastian Stahl (SEAT Leon) + 2,071 Sek.
- Thomas Marschall (SEAT Leon) + 6,320 Sek.
- Ralf Martin (SEAT Leon) + 6,700 Sek.
- Freddy Barth (SEAT Leon) + 7,723 Sek.
Stand nach 2 von 17 Läufen:
- Terting, 37 Punkte;
- Marschall, 34;
- Stahl, 29;
- Barth, 24;
- Martin, 20.
Nächstes Rennen: Assen (NL), 22. Mai