Schrecksekunde für Peter Terting (Kempten) vom Team Abt Sportsline. In dem unglaublich spannenden zweiten Wertungslauf zum Auftakt des
SEAT Leon Supercopa im Rahmen der BERU Top 10 in Oschersleben überholte der Ex-DTM Pilot aus Kempten erst in der vorletzten Runde den bis dahin führenden Sebastian Stahl (Neunkirchen). Doch die Rennleitung korrigierte kurz nach der Siegerehrung das Ergebnis. Terting erhielt laut Rennleiter Joachim Wessendorf eine Zeitstrafe für Überholen bei Gelb. Doch zum Glück für Terting irrten sich die Rennkommissare.
Nach Sichtung des Videomaterials wurde die Entscheidung erneut korrigiert. Terting durfte sich als Sieger vor Sebastian Stahl und Thomas Marschall (Eggenstein) feiern lassen. Marschall hatte bereits den ersten Lauf am Samstag vor Peter Terting und Fredy Barth (Küsnacht/CH) gewinnen können. In der Gesamtwertung nach zwei Wertungsläufen führt Peter Terting (38 Punkte) vor Thomas Marschall (34) und Sebastian Stahl (30).
Das bis zur letzten Sekunde packende Rennen am Sonntag, das in ETCC-Manier in der umgekehrten Reihenfolge des ersten Rennens gestartet wurde, kämpfte sich Sebastian Stahl bereits in der dritten Runde vor den von der Pole Position ins Rennen gegangenen Ralf Martin (Ungerhausen). Marschall überholte seinerseits in Runde drei Ralf Martin. Nachdem wenige Umläufe später Terting an Martin und Marschall vorbei ziehen konnte, war die Jagd auf Stahl eröffnet. Der Abt Sportsline-Pilot holte Stück für Stück auf und setzte sich in der vorletzten Runde mit seiner schnellsten Rennrunde direkt hinter Stahl. Der Stiefbruder von Ralf und Michael Schuhmacher hielt schließlich dem Druck seines Kontrahenten nicht stand. Nach einem Verbremser musste Stahl Terting schließlich ziehen lassen.
Der Saisonauftakt des neuen SEAT Leon Supercopa im Rahmen der BERU Top 10 in Oschersleben vom 07. bis 09. Mai hätte gar nicht spannender sein können. Bereits am Samstag hatten die Piloten im SEAT Leon Supercopa für reichlich Action gesorgt. Kurz nach dem Start bezahlte Peter Scharmach den extrem optimistischen Bremspunkt des Ex-Formel-1-Testpiloten Marcel Laseé mit einem Ausfall. Nachdem beide im Kiesbett geendet waren, blieb Lassé nur die Entschuldigung, die Scharmach nach reiflicher Überlegung schließlich annahm. Thomas Marschall, der sich zu diesem Zeitpunkt bereits von Startplatz fünf auf Platz zwei vorgearbeitet hatte, war der Nutznießer und gewann schließlich vor Terting und Bart. Das Qualifying am Freitag bei strömenden Regen hatte Regenspezialist Scharmach für sich entscheiden können. Der Pechvogel des Wochenendes holte sich am Sonntag zumindest noch Rang neun, nachdem der 39-Jährige aus der vorletzten Reihe ins Rennen gehen musste.
Stimmen zum zweiten Lauf in Oschersleben:
Sieger: Peter Terting (Kempten)
"Ich bin von Platz fünf gestartet und wollte natürlich gewinnen. Aber bei diesem Starterfeld war mir klar, dass es schwer würde. Wir haben viel mit dem Auto gearbeitet und ich konnte von der Erfahrung aus der DTM profitieren. Als Sebastian sich verbremst hat, habe ich meine Chance genutzt."
2. Platz: Sebastian Stahl
"Klar ist es ärgerlich, wenn man so lange führt und kurz vor Schluss doch noch verliert. Ich habe mich verbremst und das Auto ist ausgebrochen. Aber trotzdem freue ich mich über den zweiten Platz."
3. Platz: Thomas Marschall
"Ich bin sehr zufrieden. Klar hofft man nach dem ersten Sieg auf eine Fortsetzung. Aber ich stehe nun zum zweiten Mal auf dem Podest und das ist eine tolle Sache."
Stimmen zum ersten Lauf in Oschersleben:
Sieger: Thomas Marschall (Eggenstein)
"Zum Glück habe ich den Unfall zwischen Marcel Lassé und meinem Teamkollegen mitbekommen. Für Peter Scharmach tut es mir sehr leid. Denn ihn trifft überhaupt keine Schuld. Ich kann mir nicht vorstellen, was Lassé mit dieser Aktion vorhatte. Aber den Besuch bei den Rennkommissaren hat er allemal verdient. Ich freue mich natürlich riesig über den Sieg. Das Auto war perfekt. Die Reifen haben gehalten. Alles lief prima."
2. Platz: Peter Terting
"Ich bin froh, dass ich über das gesamte Rennen mithalten konnte. Am Anfang habe ich mich sogar ein wenig zurückgehalten. Beim Ausritt von Lassé habe ich nur gebetet, dass er mich nicht trifft. Für das zweite Rennen werden wir am Set up noch einiges ändern und dann werde ich noch mal angreifen."
3. Platz: Fredy Barth
"Zu Beginn des Rennens war ich schneller als Marschall und Terting, aber ich wollte nichts riskieren. Platz drei ist schließlich aus etwas wert. Das Auto funktionierte perfekt. Nur an das Untersteuern muss ich mich noch gewöhnen."
Jörg Hitpass, Leiter Marketing SEAT Deutschland
"Eine Premiere, wie wir sie uns gewünscht haben. Wenn man einmal von dem Startunfall absieht, haben die Zuschauer hervorragenden Motorsport miterlebt. Eben pure auto emoción."
News abseits der Strecke:
Nasse Angelegenheit
Innerhalb von sechs Stunden prasselte am Freitag ein ganzer Liter Regen auf einen Quadratmeter Rennstrecke im Motopark zu Oschersleben. Besonders nass war es beim Qualifying zum SEAT Leon Supercopa. "Ich mag ja Regen", meinte beispielsweise Christina Surer aus dem Team Abt Sportsline, "aber nicht so viel".
Teamwork
Nachdem Kenneth Heyer, Markenpokal-Neuling im Team von HG Müller Sports, im Training zum VLN-Langstreckenpokal auf der Nordschleife die Ideallinie knapp verfehlt hatte, half kurzerhand Konrad Motorsport mit dem eigentlich für Kai Riemer vorgesehenen Einsatzfahrzeug. Den angeschlagenen Heyer-SEAT will Marcel Konrad, Teamchef von Marc Belke, bis zum 3. Lauf im SEAT Leon Supercup wieder auf die Räder stellen.
Ohne Budget
Obwohl Kai Riemer kurz vor dem ersten Rennwochenende im SEAT Leon Supercopa aus Budgetgründen auf seinen Einsatz verzichten musste, steht der erfahrene Markenpokalpilot für die Organisation im Team von Marcel Konrad zur Verfügung. Einen Einstieg ins Cupgeschehen zu einem späteren Zeitpunkt kam für Riemer dagegen nicht in Frage. "Schließlich wollte ich um den Gesamtsieg mitfahren."
Teamchef Marcel Konrad sucht daher einen Fahrer, der dann zum dritten Auftritt des SEAT Leon Supercopa auf dem Nürburgring ins Cupgeschehen eingreift. Feiern bei Abt Christian Abt kam zum Auftakt des SEAT Leon Supercopa nach Oschersleben, um seine Lebensgefährtin Christina Surer beim ersten Rennen zu unterstützen. Grund zum Feiern gab es auch gleich: am Samstag feierte der DTM-Pilot seinen 37. Geburtstag.
Hans-Jürgen Abt, Team-Chef der DTM-Truppe aus dem Allgäu, reiste am Sonntag ebenfalls zum Auftakt in die Börde und verfolgte das Rennen seiner Fahrer.
Battle of Power
Der SEAT Leon Supercopa ist der schnellste Markenpokal der BERU Top 10. Dementsprechend heißt der offizielle Song der spanischen Rennserie "The Battle of Power". Die Gruppe AXXIS schrieb den Titeln dem starken Rennfahrzeug buchstäblich auf den Leib.
Dicke Lippe
Das Rennfahrzeug, der SEAT Leon Supercopa, bewies das ganze Wochenende eine enorme Standfestigkeit. Lediglich die Spoilerlippe wurde von den Teams häufig nachgefragt.