Ein Jahr nach dem Launch des Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport präsentiert Bugatti Automobiles S.A.S. auf dem Genfer Autosalon 2010 zwei Grand Sport Modelle mit individualisierter Ausstattung. Außerdem ermöglicht Bugatti mit einem speziellen technischen Display einen fesselnden Einblick unter die Karosserie des Grand Sport.
Mit Materialien und Farbgebung hatte Ettore Bugatti sein Leben lang experimentiert und immer wieder außergewöhnliche Fahrzeuge kreiert. Bugatti Automobiles S.A.S. setzt diese Tradition fort und greift die Anregungen seiner Kunden auf, um stetig neue Individualisierungsvarianten zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit dem Design- und Engineering-Team können Bugatti-Kunden aus einer Fülle exquisiter Spezialmaterialien und -farben wählen und ihr Fahrzeug individuell gestalten. Die beiden hier ausgestellten Modelle demonstrieren die wachsende Anzahl an Optionen, die Veyron- und Grand Sport-Kunden mittlerweile zur Auswahl stehen.
2-Farbenoptik aus Sichtkarbon in Royal Dark Blue und Arctic White
Bei einem der beiden in Genf gezeigten Grand Sport sind Haube, Monocoque und Heck aus Royal Dark Blue-getöntem Karbon, dessen Faserstruktur intensiv durch den Lack schimmert. Lufthutzen und Gittereinlässe sind ebenfalls in Royal Dark Blue, so dass sich das gesamte Mittelteil kontrastreich von den seitlichen Karosserieteilen in Arctic White absetzt. Mit Ausnahme des polierten Kühlergrills sind alle Gitter sowie das Innere der Felgen in der klassischen Hufeisenform Royal Dark Blue eingefärbt, die EB-Logos auf den Rädern, dem Tank- und Ölverschluss bleiben in poliertem AluMINIum. Die Bugatti typische Bicolor-Konfiguration wird damit bis ins kleinste Detail durchgespielt.
Der Blau-Weiß Kontrast des Exterieurs setzt sich im Inneren des Fahrzeugs fort. Armaturentafel, Mittelkonsole, Sitze, Innenverkleidung alles ist aus dunkelblauem Indigoleder, von dem sich die weißen Stitching- und Quilting-Nähte an Lenkrad, Sitzen, Mittelkonsole und Schaltknüppel deutlich abheben. Das Quilting-Muster unterstreicht die sportlich-dynamische Linie. Das Fahrzeug für 1,65 Millionen Euro fand bereits einen Käufer.
Horizontale 2-Farbenlackierung aus dunkelgrauem Sichtkarbon und poliertem AluMINIum
Der zweite ausgestellte Wagen gibt eine ganz andere Form der 2-Farbenlackierung wieder, die Bugatti erstmalig im Sang Bleu vorgestellt hat. Die oberen Karosserieteile inklusive der Türen und Seitenteile aus dunkelgrau eingefärbtem Sichtkarbon werden von einem Fahrzeugrumpf aus poliertem AluMINIum eingerahmt. Die unteren Lufteinlassgitter sind hochglanzpoliert. Das Innere der Felgen, die Bugatti schon beim Pur Sang verwandte, ist im Farbton Ebony Pearl, das Äußere im rauen Diamond Cut, EB Logos und Schrauben sind aus glänzendem AluMINIum. Auch bei diesem Fahrzeug sind Armaturentafel, Mittelkonsole, Sitze und Innenverkleidung beledert, der Kontrast des Silbertons zu den weissen Stitching- und Quilting-Nähten fällt jedoch geringer aus als beim blauen Interieur und wirkt damit weicher und eleganter. Es ist ebenfalls schon verkauft, für 1,75 Millionen Euro.
Inspiriert durch die beiden Fahrzeuge können sich Bugattis Kunden gleich vor Ort in der "Individualisierungs-Lounge" ihre Wunschkonfiguration zusammenstellen. In einem abgetrennten Bereich auf dem Stand steht ihnen eine große Auswahl von Farb- und Materialmuster zur Ausgestaltung des Exterieurs und Interieurs ihres individuellen Grand Sport oder Veyron Coupé zur Verfügung.
Kunst der Technik
Die Kreation faszinierender und exklusiver Fahrzeuge ist eine Handwerkskunst, die viel Akribie und den Einsatz modernster Materialien und Technologien erFordert. Auf dem Genfer Auto-Salon erhält das Publikum zum ersten Mal einen Einblick in die technischen Geheimnisse des Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport. Veyron und Grand Sport haben sich fast sofort nach ihrem Erscheinen zu Kultobjekten in der Automobilgeschichte entwickelt und wurden kürzlich von den wichtigen englischsprachigen Titeln "Top Gear" und "Robb Report" zum "Car of the Decade" gewählt. In Genf präsentiert Bugatti ein technisches Display des Grand Sport mit seinen wichtigsten Einzelkomponenten: dem Vorderwagen mit Monocoque und dem Heck samt Motor und Getriebe.
Beide Teile sind normalerweise über Titanstehbolzen und Titanschrauben zusammengefügt. Steht man vor dem offenen Heck, fällt zunächst die einzigartige Abgasanlage aus Titan auf. Sie ist umrahmt von der elektrohydraulisch gesteuerten Flügel-Spoiler-Mechanik mit dem sonst schlecht sichtbaren Doppelflügel, der als Stabilisator und Bremse zugleich fungiert. Auf der anderen Seite des Hecks liegen links und rechts die im "engine turn" polierten AluMINIum-Ölbehälter. Oberhalb von ihnen ist auf der Beifahrerseite der Überrollbügel aus hochfestem CFK freigelegt, auf der Fahrerseite wurde schon die Lufthutze über den Bügel gestülpt.
Das Monocoque mit den Längs- und Querträgern aus leichtem, aber sehr steifem und widerstandsfähigem Karbon ist gut an seiner Faserstruktur zu erkennen. Im Monocoque ist der als Satteltank ausgeführte Kraftstoffbehälter in geschützter Position verbaut und von der Antriebseinheit durch eine so genannte Firewall getrennt. Gewöhnlich hinter den Reifen verborgen, werden im Tech Display auch die gewaltigen Keramikbremsscheiben und die Radaufhängung aus poliertem Edelstahl sichtbar.
Dieser einzigartige Einblick wird sicher eine besondere Attraktion auf der Messe sein, eine Attraktion, die durch den Motor und das Getriebe des Bugatti Veyron als separat ausgestelltem Hochleistungsaggregat ergänzt wird. Als erster Hersteller überhaupt bot Bugatti Automobiles S.A.S. das DSG in einer 7-Gang-Variante an. Im allradgetriebenen Veyron ist das Doppelkupplungsgetriebe längs vor dem Mittelmotor angeordnet. Sowohl Getriebe als auch Motor sind besonders im Hinblick auf einen möglichst tief liegenden Fahrzeugschwerpunkt als Trockensumpfaggregate ausgeführt. Für die Kraftverteilung zwischen den Achsen setzt Bugatti eine hinter dem Vorderachsdifferential integrierte Haldex-Kupplung ein. Das Hinterachsdifferential kennzeichnet zudem eine Lamellen-Quersperre.
Der 16-Zylinder-Mittelmotor ist mit 710 mm Länge nicht grösser als ein konventionelles V12-Aggregat. Seine kompakten Maße verdankt er der einzigartigen Anordnung seiner Zylinderbänke in W-Konfiguration. 2 VR8-Blöcke mit jeweils 15 Grad Bankwinkel sind in einem Kurbelgehäuse zu einem Motor gefügt. Beide Achtzylinderbänke stehen in einem Winkel von 90 Grad zueinander und werden von insgesamt 4 Abgasturboladern aufgeladen. Der Motor leistet 1.001 PS bei 6.000 U/1min und stellt ein maximales Drehmoment von 1.250 Nm zwischen 2.200 und 5.500 U/1min bereit.
2009 war auch für Bugatti kein einfaches Jahr, dennoch lieferte das Unternehmen 50 weitere Fahrzeuge aus. Bis dato haben 255 Kunden einen Bugatti Veyron geordert, von denen 230 ausgehändigt wurden. Von den 26 bestellten Bugatti Veyron Grand Sport wurden bereits 9 an Kunden übergeben.