Renault hat 2009 trotz des schwierigen Umfelds einen positiven Free Cash Flow erzielt. Ab der 2. Jahreshälfte verzeichnete
Renault einen Aufwärtstrend. Der Umsatz der
Renault Gruppe beträgt in 2009 33,712 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 10,8% gegenüber dem Vorjahr. Im 4. Quartal 2009 verstärkte sich der Aufwärtstrend, der zur Jahresmitte eingesetzt hatte, auf ein kräftiges Plus von 25% im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Der weltweite Marktanteil der Renault Gruppe bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen stieg im vergangenen Jahr leicht um 0,1 Prozentpunkte. Im 2. Halbjahr 2009 legte der Marktanteil weltweit um 0,2 und in Europa um 1,4 Prozentpunkte zu.
Die operative Marge der Renault Gruppe beläuft sich im Gesamtjahr auf minus 396 Millionen Euro bzw. -1,2% des Umsatzes. Im 2. Halbjahr kehrte der Konzern bereits wieder in die Gewinnzone zurück und erreichte ein positives operatives Ergebnis von 224 Millionen Euro, was 1,3% des Umsatzes entspricht.
Das Betriebsergebnis ergab im Gesamtjahr ein Minus von 955 Millionen Euro, verbesserte sich im 2. Halbjahr aber bereits auf ein Minus von nur noch 9 Millionen Euro. Das Nettoergebnis von -3,068 Milliarden Euro (-356 Millionen Euro in der 2. Jahreshälfte) beruht mit einem Anteil von 1,561 Milliarden Euro auf dem negativen Ergebnis verbundener Unternehmen.
Der positive Free Cash Flow erreicht 2,088 Milliarden Euro. Dadurch verringert sich die Nettoverschuldung in der Automobilsparte um 2,023 Milliarden Euro auf 5,921 Milliarden Euro. Die Liquiditätsreserve in der Automobilsparte beträgt 9,478 Milliarden Euro. Davon sind 4,07 Milliarden Euro nicht beanspruchte Kreditlinien und 5,408 Milliarden Euro liquide Mittel und vergleichbare Werte.
Maßnahmen gegen die globale Wirtschaftskrise
Renault hat alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, um den positiven Free Cash Flow uneingeschränkt sicherzustellen. Aus diesem Grund hatte der Konzern einen Aktionsplan ins Leben gerufen, der 3 Ziele verfolgte: Die Einnahmen zu optimieren, Kosten und Investitionen zu reduzieren sowie das Betriebskapital strikt zu kontrollieren.
Darüber hinaus konnte die Renault Gruppe mit insgesamt 6 neuen Modellen in 2009 ihren Weltmarktanteil um 0,1 Prozentpunkte auf 3,7% leicht ausbauen. Der Gesamtmarkt verzeichnete im gleichen Zeitraum einen Rückgang von 4,5% (Pkw und leichte Nutzfahrzeuge).
Der etwas stärkere Anstieg um 0,2 Prozentpunkte im zweiten Halbjahr bestätigt den Aufwärtstrend von Renault. Zudem entwickelt sich der Marktanteil in 11 der 15 wichtigsten Märkte positiv, in denen der Konzern 85% seiner Verkäufe erzielt.
Der Bedarf an Betriebsmitteln sank 2009 auf 2,923 Milliarden Euro. Dazu trugen vor allem die geringeren Lagerbestände bei, die um 25% reduziert wurden.
Die Fixkosten sanken 2009 gegenüber dem Vorjahr um 17%:
- Die Investitionen in Sachgüter und Dienstleistungen betrugen 2,302 Milliarden Euro gegenüber 3,385 Milliarden in 2008. Dabei konzentrierte sich Renault auf vorrangige Projekte. Die Synergieeffekte mit Nissan konnten weiter gesteigert werden, wodurch die Kosten für Forschung und Entwicklung um 26% zurückgingen. Die Sachinvestitionen konnten ebenfalls um 30% reduziert werden, ohne dass dies zu Lasten wesentlicher Projekte führte.
- Die Einsparungen in allen Unternehmensbereichen des Konzerns verringerten die allgemeinen Kosten um acht Prozent gegenüber 2008 und um 20% gegenüber 2007.
Die Synergien mit dem Allianzpartner Nissan haben erheblich zur Sicherung des Free Cash Flow von Renault beigetragen. Die Synergieeffekte beliefen sich in 2009 für beide Partner auf 1,5 Milliarden Euro. Dieses Ergebnis wurde bereits Ende Dezember erreicht, ein Quartal vor Ende des Geschäftsjahres von Nissan. Ein neuer Aktionsplan für 2010 sieht zusätzliche Synergien in Höhe von 1 Milliarde Euro vor.
Perspektiven und vorrangige Maßnahmen
Renault erwartet 2010 einen Rückgang des europäischen Marktes um 10%. Deshalb will der Konzern seinen Free Cash Flow optimieren und so seine Verschuldung weiter senken. Um dieses Ziel zu erreichen, stützt sich Renault in 2010 auf 4 Säulen:
- Die attraktive Fahrzeugpalette mit sechs neuen Modellen, die zum weiteren Ausbau des Marktanteils beitragen wird,
- die weiter optimierten Synergieeffekte mit Nissan,
- die weitere Kostensenkung durch Ausgaben von weniger als 10% des Umsatzes für Investitionen, Forschung und Entwicklung und
- die Verstärkung der Maßnahmen zur Kontrolle des Betriebskapitals.