Meilenstein in der Geschichte der deutschen
Ford-Werke GmbH: Das 40-millionste Fahrzeug ein
Ford Fiesta lief am Freitag, 05. Februar 2010, im Kölner Stammwerk vom Band. Gewürdigt wurde das Jubiläum im Beisein von Bundeswirtschafts
MINIster Rainer Brüderle und dem Stellvertretenden NRW-
MINIsterpräsidenten und Landesinnovations
MINIster, Prof. Dr. Andreas Pinkwart, sowie Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters mit einer Feierstunde in der Montagehalle der Fiesta-Fertigung.
Die Rekordproduktion der 40 Millionen Fahrzeuge erzielte die Ford-Werke GmbH seit ihrer Gründung in Berlin im Jahr 1925 als Ford Motor Company AG an den Standorten Berlin, Köln, Saarlouis und Genk (Belgien).
Das Jubiläumsfahrzeug, ein 5-türiger Ford Fiesta in Polar-Silber metallic (1,25 Liter Duratec-Benziner, 60 kW/ 82 PS), ist für einen Kunden in Berlin bestimmt. Symbolhaft wird damit eine Brücke von Köln nach Berlin zu den Wurzeln des Unternehmens in Deutschland geschlagen.
In seiner Ansprache unterstrich John Fleming, Chairman and CEO Ford of Europe (Köln), die Bedeutung der Ford-Werke GmbH für den globalen Ford-Konzern: "Köln ist aber nicht nur die Heimatstadt der Ford-Werke, sondern auch der Hauptsitz von Ford in Europa. Ford Europa operiert in mehr als 50 Ländern von Albanien bis Usbekistan. Die europäische Ford-Zentrale haben wir im Jahr 1998 hierher verlegt." Überdies sei Ford in Köln der größte Produktions- und Entwicklungsstandort des Unternehmens außerhalb der USA. Deutschland komme eine stetig wachsende Bedeutung zu, nicht nur aus europäischer, sondern auch aus globaler Sicht.
"Heute zeigt sich, dass der legendäre Firmengründer Henry Ford I mit seinem Optimismus bei der Grundsteinlegung in Köln im Jahr 1930 Recht behalten hat: 'The Germans will make a good job of it' hat er damals gesagt, und so ist es auch: 40 Millionen Fahrzeuge der Ford-Werke haben große Automobilgeschichte geschrieben", betonte Bernhard Mattes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH und Vice President Ford Customer Service Division bei der Feierstunde am Kölner Montageband.
BundeswirtschaftsMINIster Rainer Brüderle führte aus: "40 Millionen Ford-Autos sind ein herausragender Unternehmenserfolg. Darauf können das Management und die Belegschaft stolz sein".
"Wir in NRW können zu Recht stolz sein auf den Weltkonzern Ford, der in unserem Bundesland zwei seiner wichtigsten F- und E-Einheiten (Forschung und Entwicklung) konzentriert hat in Köln mit der Entwicklung zukünftiger Fahrzeuggenerationen für die gesamte Welt. Hinzu kommt Aachen mit dem Ford Forschungszentrum, wo die Schwerpunkte auf der Umweltforschung, der Entwicklung alternativer Antriebe und Sicherheitssystemen liegen. Das unterstreicht einmal mehr, wie wichtig der Bereich Forschung und Entwicklung für unser Land ist", betonte der Stellvertretende NRW-MINIsterpräsident und Landesinnovations-MINIster Prof. Dr. Andreas Pinkwart.
Unter den bis heute von den Ford-Werken produzierten Modellen befinden sich so klangvolle Namen wie der Ford Capri, der Ford Sierra oder in früheren Tagen die Modelle der Taunus-Baureihe mit der "Badewanne", dem Ford Taunus M P 3. Begonnen hat die deutsche Ford-Geschichte in Berlin. In Hallen am Berliner Westhafen wurde ab 1926 das legendäre T-Modell ("Tin Lizzie"-Blechliesel) produziert. Am Fließband setzten die ersten deutschen Ford-Mitarbeiter vorgefertigte Teile zusammen, die aus den USA per Schiff eintrafen verpackt in Holzkisten.
1930 gelang es dem damaligen Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer Henry Ford I von den Standortvorteilen am Rhein zu überzeugen. Und schon ein Jahr später am 04. Mai 1931 lief im Kölner Norden der erste Ford "Made in Cologne" vom Band. In den Folgejahren produzierten rund 1.200 Ford-Mitarbeiter auf 33.000 m2 zunächst 60 Fahrzeuge pro Tag. Darunter war schon bald das so genannte A-Modell eine Weiterentwicklung der legendären "Tin Lizzie".
Heute gehört die Ford-Werke GmbH mit ihren Standorten Köln, Saarlouis sowie Genk und Lommel in Belgien und insgesamt rund 29.000 Beschäftigten zu den führenden Automobilherstellern in Deutschland: Sowohl in Nordrhein-Westfalen als auch im Saarland stellt das Unternehmen die größten Automobilwerke. Alleine in Köln beschäftigt die Ford-Werke GmbH über 17.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus mehr als 50 Nationen, in Saarlouis sind es weitere 6.500.
Die beiden Ford-Automobilwerke in Köln und in Saarlouis zählen bei der Produktivität zur Spitzengruppe aller Automobilfertigungen in Europa. In Köln gibt es neben der Fertigung das John-Andrews-Entwicklungszentrum mit dem Designbereich und das zentrale Ersatzteillager zur Versorgung der Ford-Händler und Werkstätten in über 30 Ländern. In Aachen arbeiten über 200 Wissenschaftler und Ingenieure im europäischen Ford Forschungszentrum Aachen (FFA) an der Entwicklung verbrauchs- und schadstoffarmer Antriebe sowie aktiver Sicherheitssysteme.
Zwischen 2001 und 2010 hat Ford erheblich in die Entwicklung neuer, zukunftsweisender Fahrzeuge investiert, alleine für die Modernisierung der Werke wurden in diesem Zeitraum 4,35 Milliarden Euro aufgebracht. In diesem Jahr wird das Unternehmen wieder mehrere 100 Millionen Euro aufbringen.
Die Fahrzeugwerke Köln und Saarlouis sind auf eine Jahreskapazität von jeweils 400.000 Fahrzeugen ausgelegt. Mit der ebenfalls zur Kölner Ford-Werke GmbH zählenden Fertigungsstätte im belgischen Genk/Provinz Limburg baut das Unternehmen jährlich über eine Million Autos. Ford in Deutschland ist heute mehr denn je exportorientiert: Rund 80% der Fahrzeuge werden von Köln und Saarlouis in über 60 Länder ausgeführt bis nach Japan, Neuseeland, Australien und Südafrika. In Deutschland ist die Marke Ford an über 1.850 Standorten durch ihre Vertriebspartner vertreten.
Mit einem Jahresumsatz von 19,762 Milliarden Euro war die Kölner Ford-Werke GmbH im Jahr 2008 das umsatzstärkste deutsche Unternehmen mit einer US-Muttergesellschaft. Das ergaben die Berechnungen der Amerikanischen Handelskammer in Deutschland (AmCham), Berlin. Bereits im Jahr 2007 hatte sich das Kölner Unternehmen mit einem Umsatz von 19,679 Milliarden Euro auf den 1. Platz der Rangliste geschoben, nachdem es 2006 mit 15,298 Milliarden Euro noch den 3. Platz belegt hatte.