Das
Ford-Werk Saarlouis feiert einen runden Geburtstag: Vor 40 Jahren am 16. Januar 1970 rollte dort der erste
Ford Escort vom Montage-Band. Begonnen hatte die Erfolgsgeschichte von
Ford in Saarlouis bereits 1966 mit der Grundsteinlegung des Werkes. 2 Jahre später begann im Presswerk die Produktion von Karosserieteilen. 1970 schließlich wurde der erste
Ford Escort der legendäre "Hundeknochen" gebaut. Seitdem wurden in Saarlouis fast 12 Millionen Fahrzeuge produziert.
Für Henry Ford II. war das Ereignis im Juni 1970 eine weite Reise wert: Von Detroit kam der Firmenlenker ins Saarland, um den neuen Ford-Standort auf dem früheren Flugplatz Röderberg auch offiziell zu eröffnen.
Viele ehemalige Bergleute und Stahlkocher, die durch die Krise der Montanindustrie an der Saar in ihrer beruflichen Existenz gefährdet waren, fanden bei Ford einen sicheren Arbeitsplatz. Bei Produktionsbeginn vor 40 Jahren arbeiteten insgesamt 2.143 Beschäftigte in der neuen Automobilfabrik. Das Saarlouiser Ford-Werk gilt als "Motor der saarländischen Wirtschaft" und Impulsgeber für die Automobilindustrie. Denn während der vergangenen 40 Jahre siedelten sich zahlreiche Automobil-Zulieferer im Saarland an und schufen neue Arbeitsplätze. Nach Berechnungen der Industrie- und Handelskammer Saarbrücken sind heute im Saarland bei rund 1 Million Einwohnern fast 24.000 Menschen in der Automobilbranche beschäftigt. 2008 erzielte die Branche nach den IHK-Angaben einen Umsatz von 10,5 Milliarden Euro und damit 2 Fünftel des gesamten Industrieumsatzes. Bei dem in der Automobilbranche Beschäftigten pro 1.000 Einwohner nimmt das Saarland im bundesweiten Statistikvergleich vor Baden-Württemberg und Bayern den Spitzenplatz ein.
Das Ford-Werk in Saarlouis nahm in den vergangenen 40 Jahren eine rasante Entwicklung. Schon nach 3 Jahren (1973) wurde das 500.000. Fahrzeug gebaut. Neben dem Ford Escort fertigten die saarländischen Beschäftigten zwischen 1971 und 1975 den Capri (147.080 Einheiten), von 1976 bis 1980 den Fiesta (722.160) und zwischen 1983 und 1993 den Orion (506.772). Rekorde erreichte der Escort, der bis zum Produktionsbeginn des Ford Focus im August 1998 über 6,5 Millionen Mal von den Saarlouiser Fertigungsbändern rollte. Die Ford Focus-Baureihe wurde bis heute 3.494.073 Mal gebaut. Zu der Ford Focus-Modellreihe, die auch die sportlichen Ford Focus ST (ab 10/2005) und den Ford Focus RS (ab 1/2009) umfasst, kamen der Ford C-MAX (ab 06/2003) und das Crossover-Fahrzeug Ford Kuga (ab 2/2008) hinzu.
Im Jahr 2009 hat Ford in Saarlouis bei einem Tagesvolumen von rund 1740 Einheiten insgesamt 339.717 Fahrzeuge gebaut. 2008 liefen im Ford-Werk Saarlouis 402.554 Fahrzeuge vom Band. Über 80% der Fahrzeuge gehen in den Export. Die wichtigsten unter den über 60 Auslandsmärkten sind Großbritannien, Italien, Spanien, Frankreich, Benelux. Ford Focus-Modelle werden von der Saar aus aber auch bis nach Australien und Neuseeland, Singapur und Südafrika exportiert.
Ford in Saarlouis ist heute mit 6.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und weiteren 2.000 Beschäftigten im angeschlossenen Zuliefererpark der größte Arbeitgeber im kleinsten Flächen-Bundesland. Insgesamt weit mehr als 3 Milliarden Euro hat Ford während der 40 Jahre in seinen saarländischen Standort investiert und so die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Werkes gefördert. So wird die nächste Generation des erfolgreichen Ford Focus, deren Serienstart Ende 2010 vorgesehen ist, auf Grund einer Entscheidung der Ford Motor Company ausschließlich in Saarlouis gebaut. Der Standort bleibt damit das "Lead Plant" (Stammwerk) und einziger westeuropäischer Fertigungsstandort für diese Modellfamilie. Die Weltpremiere hat der Ford Focus der nächsten Generation auf der "North American International Auto Show" (NAIAS) in Detroit (11. Januar bis 24. Januar 2010).
Mit seinen Standorten Köln, Saarlouis sowie Genk und Lommel in Belgien und insgesamt rund 29.000 Beschäftigten gehört Ford zu den führenden Automobil-herstellern in Deutschland: Alleine in Köln, seit 1999 auch Sitz der Europazentrale, beschäftigt die Ford-Werke GmbH über 17.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus mehr als 50 Nationen. Mit der ebenfalls zur Kölner Ford-Werke GmbH zählenden Fertigungsstätte im belgischen Genk (Provinz Limburg) baut das Unternehmen jährlich über 1 Million Autos. Ford in Deutschland ist heute mehr denn je exportorientiert: Rund 80% der Fahrzeuge werden von Köln und Saarlouis in über 60 Länder ausgeführt bis nach Japan, Neuseeland, Australien und Südafrika.
Die Geschichte von Ford in Deutschland begann 1925 mit einem kleinen Montagebetrieb im Berliner Westhafen. 1931 erfolgte dann durch das Engagement des damaligen Kölner Oberbürgermeisters und späteren ersten Bundeskanzlers Dr. Konrad Adenauer die Ansiedlung im Kölner Norden. Heute zählt der Industriekomplex in den Kölner Stadtteilen Niehl und Merkenich mit der Fahrzeug-, Motoren- und Getriebeproduktion, Design, dem John-Andrews-Entwicklungszentrum sowie dem zentralen Ersatzteildepot zu den wichtigsten Standorten des globalen Ford-Konzerns. Darüber hinaus ist das eng vernetzte Ford Forschungszentrum Aachen (FFA) eine der wichtigsten Denkfabriken des Unternehmens zur Entwicklung neuer Technologien für zukünftige Fahrzeug-Generationen.