Als Trendsetter beim Autokauf haben die Frauen das vermeintlich starke Geschlecht abgelöst. Während sich Männer noch immer von blinkendem Chrom blenden lassen, treten Frauen als rationale Entscheider auf und sind damit auch wesentlich für das generell sinkende Kaufinteresse verantwortlich. Für Männer dagegen ist Kaufzurückhaltung selbst in Krisenzeiten kein Thema. Auch die Wahl der Karosserieform unterstreicht, dass die klassische Geschlechterrolle bei der Mobilität eine Vorstellung von gestern ist: Frauen interessieren sich verstärkt für Geländewagen und zeigen beispielsweise Kombis die kalte Schulter. Die von Aral zum 4. Mal aufgelegte repräsentative Studie 'Trends beim Autokauf' zeigt außerdem, dass der Anteil der Frauen, die sich bevorzugt einen Kleinwagen zulegen wollen, von 23 auf 20% geschrumpft ist. Parallel dazu ist der Anteil der Männer ohne Kleinwagen-Komplex seit der letzten Untersuchung vor 2 Jahren von 6 auf 17% explodiert.
Für Autoverkäufer sind Frauen eine echte HerausForderung, denn nur 15% der Studienteilnehmerinnen wollen sich in den kommenden 18 Monaten einen anderen Wagen zulegen. Das waren 2% weniger als noch 2007. Dagegen ist das generelle Interesse der Männer sogar von 20 auf 22% gestiegen. Einig sind sich beide Geschlechter beim Markenfavoriten: Volkswagen verbuchte sowohl bei Männern (+3%) als auch bei Frauen (+2%) einen Zuwachs. Von den Frauen gemieden wird dagegen die VW-Tochter Audi. Während das Männer-Interesse konstant bei 8% blieb, sank der Anteil der konkreten Kaufpläne beim weiblichen Pendant von 11 auf nur noch 4%.
Vergleichweise hoch im Kurs steht dagegen Ford (8%) sowie italienische Importeure. Für Bewegung im Markt sorgen Frauen auch bei der Karosserieform: Der Kombi als klassische Familienkutsche hat ausgedient. Binnen 2 Jahren halbierte sich das Kaufinteresse der Frauen von 25 auf nur noch 12%. Zu den großen Gewinnern bei den Frauen gehören dagegen Geländewagen und SUV. Im Jahr 2007 interessierten sich für dieses Marktsegment ganze 2% in der aktuellen Befragung von Aral sind es 7%. Und auch bei der Farbgebung hat das Understatement vergangener Jahre ausgedient: 17% der Frauen würden sich für Rot entscheiden bei den Männern wären es ganze 4%. Sie schwören noch immer auf Schwarz (29%).