Eine neuer Kindersitz macht das Mitfahren im Auto für Kinder künftig noch sicherer. Nach erfolgreichen Tests im DEKRA Automobil Test Center wurde der erste universell verwendbare Isofix-Kindersitz jetzt in Leipzig vorgestellt. Waren Isofix-Sitze bisher nur für bestimmte Pkw-Modelle zugelassen, kann das neue System in nahezu alle modernen Pkw eingebaut werden. Damit wird überall ein schneller Tausch des Sitzes zwischen verschiedenen Fahrzeugen möglich.
Die universalen Isofix-Kindersitze sind aber auch sicherer als ihre Vorgänger. Durch einen zusätzlichen Befestigungspunkt, den "TopThether", verlagert sich der Sitz beim Aufprall nur sehr wenig nach vorn und verringert für das Kind die Gefahr, mit dem Kopf auf dem Vordersitz aufzuschlagen. Verglichen mit normalen Kindersitzen gleicher Bauart wurden bei den DEKRA Tests am Dummy zudem geringere körperliche Belastungswerte gemessen. Die feste Verankerung in der Karosserie sorgt außerdem für eine bessere Stabilität des Sitzes.
Auch ist es nahezu ausgeschlossen, den Kindersitz falsch ins Auto einzubauen. Im Alltag ist dieser Punkt besonders wichtig. Zwar kommen die meisten Eltern ihrer Pflicht nach, Kinder im Auto zu sichern. Doch nicht immer verwenden sie einen geeigneten Kindersitz. Auch beim Einbau der Sitze und bei der Sicherung der Kinder im Sitz werden häufig Fehler gemacht. Laut Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) wird jedes dritte Kind im Auto falsch gesichert. Bei einem Unfall sind die Folgen fatal. 2003 verunglückten 13.499 Kinder als Pkw-Insassen, 94 von ihnen wurden getötet.
"Das Isofix-Kindersitzsystem bedeutet einen weiteren Fortschritt. Es ist so konstruiert, dass es sicher und ohne Fehler eingesetzt werden kann", sagte Professor Dr. Kurt Rößner, Vorsitzender der Geschäftsführung der DEKRA Automobil GmbH. Seit etwa drei Jahren sind in nahezu allen neuen Pkw die Halterungen für das Isofix-System serienmäßig oder gegen Aufpreis lieferbar.
Herkömmliche Kinderrückhaltesysteme bieten ebenfalls einen hohen Sicherheitsstandard. Allerdings können diese Sitze nur dann optimal schützen, wenn sie sorgfältig eingebaut und die Anschnallgurte kontrolliert werden. DEKRA rät, beim Einbau die Bedienungsanleitung des Sitzherstellers und die zusätzlichen Angaben des Autoherstellers genau zu lesen. Darauf werde oft verzichtet. Dies sei aber besonders für Autofahrer wichtig, die den Sitz nur gelegentlich benötigen und sich deshalb mit dem Einbau schwer tun. Weiterer Tipp: nur Kindersitze kaufen, die das ECE-Prüfsiegel tragen.