Volkswagen und IG Metall: Tarifrunde mit Einigung abgeschlossen

Volkswagen und IG Metall haben in Hannover die Tarifrunde mit einer Einigung in allen Kernpunkten abgeschlossen: Entgelterhöhung im Volumen des Abschlusses der Metall- und Elektroindustrie, Einführung einer leistungsorientierten Vergütungskomponente, Altersteilzeit für die Jahrgänge 1955 bis 1960, Fortschreibung der jährlich 1.250 neuen Ausbildungsplätze mit Regelung einer leistungsabhängigen Übernahme der Ausgebildeten.

Der Verhandlungsführer der Volkswagen AG, Jochen Schumm, sagte: "In schwierigen Zeiten haben wir ein Tarifergebnis erreicht, das unsere Wettbewerbsfähigkeit stärkt. Mit der Einführung einer leistungsorientierten Vergütungskomponente entwickeln wir unser Entgeltsystem strategisch weiter und gehen einen wichtigen Schritt in Richtung attraktivster Arbeitgeber."

Die Tarifverhandlungen brachten im Einzelnen folgende Ergebnisse:

Entgelt: Die 95.000 Beschäftigten der Volkswagen AG erhalten ab 01. Januar 2010 eine Tariferhöhung von 4,2%. Zusätzlich wurden 2 Einmalzahlungen vereinbart:

510 Euro Mitte Oktober 2009 und 200 Euro Ende Februar 2010. Die 18-monatige Laufzeit des Entgelt-Tarifvertrags beginnt rückwirkend zum 01. August 2009 und endet am 31. Januar 2011. Schumm: "Wir bleiben mit der Entgeltvereinbarung im Volumen des Abschlusses der Metall- und Elektroindustrie. Dies war zum einen nur in einem Gesamtpaket vertretbar und zum anderen, weil auch unsere Forderung nach Einführung einer leistungsorientierten Vergütungskomponente umgesetzt wurde."

Leistungsorientierte Vergütungskomponente: Ab dem Jahr 2011 wird eine individuelle, leistungsorientierte Vergütungskomponente für Tarifmitarbeiter eingeführt. Die Detailregelungen hierzu werden bis Ende September 2010 durch eine Betriebsvereinbarung festgelegt. Die Vergütungskomponente orientiert sich an einem Betrag von rund 100 Euro im Monat.

Ausbildung und Altersteilzeit: Die bisherige Zusage von jährlich 1.250 neuen Ausbildungsplätzen wird für 2 Jahre bis Ende 2011 verlängert. Ab 2011 wird die aktuelle Übernahmeregelung von Ausgebildeten durch eine neue leistungsabhängige Regelung abgelöst. Schumm: "Die erstklassige Ausbildung junger Menschen ist eine Voraussetzung für die erfolgreiche Zukunft von Unternehmen und Gesellschaft. Gerade deswegen brauchen wir weiterhin das Instrument der Altersteilzeit. Dazu sind auch gesetzgeberische Maßnahmen notwendig." Zum verhandelten Gesamtpaket gehört die Verlängerung der Altersteilzeit für die Jahrgänge 1955 bis 1960. Unter Berücksichtigung der Kosten wird die Anzahl der Altersteilzeitler jährlich entsprechend der Personalplanung festgelegt.

Abschließend verständigten sich Volkswagen und die IG Metall darauf, die Verhandlungen über eine Verlängerung der Ende 2011 auslaufenden Standort- und Beschäftigungssicherung voraussichtlich Mitte 2010 zu beginnen.