Die Staus auf den deutschen Autobahnen nehmen immer dramatischere Ausmaße an. Wie der ADAC mitteilt, summierten sich die im Jahr 2008 gemeldeten Staus auf eine Gesamtlänge von 375.000 km. Dies entspricht in etwa der Entfernung zwischen der Erde und dem Mond. Seit 2005 ist die Zahl der Staumeldungen um etwa 10% auf 130.000 gestiegen, 2/3 davon entstehen aufgrund hohen Verkehrsaufkommens. Während die verkehrsbedingten Staus um 10% zunahmen, blieben die baustellen- und unfallbedingten Verkehrsstörungen hingegen weitgehend konstant.
Betroffen sind vor allem die Autobahnen in den alten Bundesländern. So registrierte der ADAC im Jahr 2008 die meisten Staumeldungen aus Nordrhein-Westfalen, Bayern und Hessen. Besonders stark belastete Autobahnabschnitte sind etwa die A 40/A 44 zwischen den Autobahnkreuzen Kaiserberg und Werl (7.000 Staumeldungen), die A 1 zwischen dem Dreieck Erfttal und dem Kamener Kreuz (5.400) sowie die A 3 zwischen dem Wiesbadener Kreuz und dem Kreuz Fürth/Erlangen (6.900). Autobahnen in Ostdeutschland spielen abgesehen vom Großraum Berlin bei der Staubilanz praktisch keine Rolle.
Die Staudaten sind laut ADAC ein eindeutiger Beweis dafür, dass das vorhandene Autobahnnetz immer häufiger an seine Grenzen stößt. Untermauert wird zudem die Forderung des Clubs nach einem Ausbau bestehender Autobahnen. So müssen zusätzlich zu den voraussichtlich bis 2015 ausgebauten Strecken weitere 1.000 km Autobahn dringend erweitert werden. Nur so kann nach Ansicht des ADAC der stark zunehmende Verkehr bewältigt werden.
Quelle: ADAC