Nach der Rückzugsankündigung von
BMW zum Saisonende eint die Rennmannschaft des
BMW Sauber F1 Teams nun eine neue Motivation: Es gilt, möglichst gute Arbeit zu leisten, um sich für eine Zukunft in der Formel 1 zu empfehlen.
Robert Kubica:
"Ich habe die Rennstrecke in Valencia sehr genossen. Mir gefällt diese Stop-and-Go-Charakteristik. Der Kurs hat viele lange Geraden, auf die enge Kurven folgen, ehe es wieder geradeaus geht. Das bedeutet viele harte Bremsmanöver. Im vergangenen Jahr war es sehr heiß, weil die Strecke zwischen Betonmauern entlang führt und es wenig frische Luft gibt. Diese Bedingungen sind für die Kühlsysteme des Fahrzeugs sehr hart. 2008 war ich in Valencia gut unterwegs."
Nick Heidfeld:
"Die Strecke in Valencia ist zwar ein Stadtkurs, fährt sich aber überhaupt nicht so, sondern einfach wie eine moderne Rennstrecke. Man ist nicht dicht an den Häusern dran, die für Stadtkurse typische Enge fehlt, dafür gibt es Auslaufzonen. Ich bin gespannt darauf, wie sich die Neuerungen an unserem Auto auswirken werden. Valencia ist natürlich eine tolle Stadt. Und ich freue mich auch auf ein sehr gutes Restaurant, das ich bei meinem letzten Besuch entdeckt habe."
Mario Theissen, BMW Motorsport Direktor:
"Natürlich sind wir alle enttäuscht über die Entscheidung zum Ausstieg. Das Team hatte sich in nur drei Jahren an der Spitze etabliert, und wir hätten sehr gerne bewiesen, dass die schlechten Resultate dieser Saison nur ein Ausrutscher sind. Jetzt fokussiert sich unsere Arbeit auf die nächsten Monate. Während hinter den Kulissen an Lösungen für das Team gearbeitet wird, ist sich jeder einzelne bewusst, dass gute Leistungen an der Rennstrecke das beste Zeugnis sind. Wir wollen wieder auf die Überholspur, und dazu werden die Entwicklungspakete für Valencia und Singapur wie geplant umgesetzt."
Willy Rampf, Head of Engineering:
"Das Rennen in Valencia war im vergangenen Jahr neu im Kalender und stellt für die Formel 1 eine Bereicherung dar. Eingebettet in die Hafenanlage, besitzt die Strecke mit 25 Kurven eine ganz eigene Charakteristik. Es ist zwar ein Stadtkurs, aber beispielsweise mit Monaco nicht vergleichbar, denn die Strecke in Valencia ist breiter, erlaubt eine deutliche höhere Durchschnitts-geschwindigkeit, und sie verfügt an praktisch allen neuralgischen Punkten über großzügig bemessene Auslaufzonen, was einen hohen Sicherheitsstandard garantiert. Trotz der zweiwöchigen Sommerpause, in der die Fabrik in Hinwil geschlossen war, bringen wir ein Entwicklungspaket nach Valencia, das insbesondere zahlreiche Aerodynamikteile umfasst."
Historie und Hintergrund:
Der Stadtkurs von Valencia debütierte 2008 im Formel-1-Kalender. Obwohl Valencia in dem Circuito Ricardo Tormo eine permanente Rennstrecke besitzt, entschied man sich gegen deren Ausbau und für einen Parcours in der Stadt und am Hafen. Mit dem pittoresken Ambiente Monacos hat der Kurs indes wenig gemein. Vielmehr prägen moderne Bauten und verhältnismäßig breite Straßen mit relativ großzügigen Auslaufzonen das Bild. Die Fahrzeuge werden über 300 km/h schnell und passieren auch eine Brücke, welche die Nord- und Südmarina miteinander verbindet. Die Garagen der Teams sind in Hafengebäuden untergebracht.
Valencia hat längst sein früheres Industriehafen-Image abgestreift und sich zu einer der kulturellen Metropolen Europas entwickelt. Die Marina der mit rund 850.000 Einwohnern drittgrößten Stadt Spaniens hat sich anlässlich der Austragung des Americas Cup 2007 zu einem trendigen Areal gewandelt.