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Sport FIA Tourenwagen-WM (WTCC) 2009, Marokko: Chevrolet fährt Doppelsieg ein

Motorsport


FIA Tourenwagen-WM (WTCC) 2009, Marokko: Chevrolet fährt Doppelsieg ein

Chevrolet bei der Tourenwagen-WMDer neue Chevrolet Cruze ist ein Siegertyp. Rob Huff und Nicola Larini gewannen am Sonntag in Marrakesch je ein Rennen bei der 3. Veranstaltung der Tourenwagen-WM. Damit holte der neue 2-Liter-Rennwagen von Chevrolet in seinem erst 3. Einsatz schon die ersten Siege.

Huff gewann Lauf 1 von der Pole Position aus. Obwohl er ohne seinen Helfer und Teamkollegen Alain Menu in der ersten Startreihe auskommen musste. Denn der Genfer war am späten Samstagabend auf den zehnten Startplatz zurückgestuft worden, weil sein Anlasser im ersten Teilstück der Qualifikation gestreikt hatte.

Damit konnte Chevrolet bei der Anfahrt zur ersten Kurve keine Kooperation eingehen. Huff war gegen Gabriele Tarquini im Drehmoment-gewaltigen SEAT León TDi auf sich allein gestellt. "Tarquini war auch schon zu Dreiviertel an mir vorbei. Aber dann hat Yvan Muller mich unfreiwillig von hinten wieder neben ihn geschoben, weil ihm selbst der Platz ausging. Von da an konnte ich die Räume so sperren, dass die SEAT mich nicht passieren konnten."

Zumal der Cruze mit den Bremsen, die in Marrakesch extrem belastet wurden, deutlich schonender umging als die SEAT. "Ab der 4. Runde wurde unser Pedalweg zwar länger", schildert Huff. "Aber die Verzögerungswirkung ließ nicht nach. Und nachdem es sich einmal auf einem Level eingependelt hatte, blieb es auch stabil. Damit konnte man arbeiten."

Während Huff sicher vor Tarquini gewann, folgte Menu seinem Teamkollegen Nicola Larini auf den 7. Platz. "Ich bin mit meinem Cruze einfach nur gecruist", kalauerte der Genfer. "Denn ich wollte nur unter die ersten 8 kommen."

Das 2. Rennen startete er damit neben BMW-Fahrer Jörg Müller aus der 1. Reihe. "In der ersten Runde wollte ich ihn ausbremsen. Aber das Manöver war ein bisschen zu optimistisch", räumte er ein. "Dadurch kam Nicola Larini an mir vorbei."

In einer Windschatten-Allianz hetzten Larini und Menu Müller in einen Fahrfehler. Doch Larini kam nicht gleich vorbei, sondern musste auch lupfen – sodass Menu wieder vorfahren wollte. "Dabei muss Nic mich übersehen haben. Er berührte mich jedenfalls, und dabei ging eine Spurstange kaputt." Menu musste an die Box.

Larini nahm derweil neuen Anlauf, die Lücke auf Müller zuzufahren. Das dauerte nicht lange. "Ich war in allen Passagen schneller als er – in den Bremszonen und in den Schikanen. Ich musste ihn einfach nur dauernd unter Druck setzen. Wenn man immer versucht, in der Mitte zu bremsen und zu blockieren, macht man unweigerlich irgendwann einen Fehler."

Der kam kurz vor Schluss. Larini wischte an Müller vorbei, auch WM-Tabellenführer Yvan Muller und dessen hartnäckiger Verfolger Huff schnupften den einzigen deutschen Werksfahrer mit auf. Larini beeilte sich, sich von Muller und Huff abzusetzen. Der Brite seinerseits fand keinen Weg am Franzosen vorbei: "Yvan ist wahrscheinlich der Fahrer, der am schwersten zu überholen ist. Aber Platz 3 und eine Ausbeute von 16 Punkten ist auch super."

Larini ließ in den letzten Runden nichts mehr anbrennen und landete seinen so heiß ersehnten ersten Sieg, seit er in Chevrolet Diensten steht. Für den 45-jährigen Italiener war es der erste Erfolg seit 2005. "Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie ich mich fühle. Das ist ein Sieg, der guttut. Und zwar nicht nur mir, sondern meiner ganzen Mannschaft. Wir haben alle so lange darauf warten müssen – jetzt ist er endlich da."


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