In Deutschland sind auf einer Strecke von insgesamt 1.635,75 km derzeit 439 Autobahnbaustellen eingerichtet, das sind 43 mehr als Anfang April. Wie der ACE Auto Club Europa am Mittwoch in Stuttgart weiter berichtete, beträgt damit der Kilometeranteil von Baustellen am gesamten Autobahnnetz beide Richtungsfahrbahnen eingerechnet mehr als 6 Prozent.
Zu den von Baustellen gegenwärtig am stärksten betroffenen Autobahnen gehört laut ACE die A29 mit einem 23,4 km langen Baustellenteilstück zwischen der Anschlussstelle Rastede und der Anschlussstelle Sandkrug. Behinderungen gibt es auch auf der viel befahrenen A1 in Höhe Westhofener-Kreuz. Dort sind Brückenbauarbeiten im Gange. Außerdem erfolgt in diesem Bereich ein Ausbau auf sechs Fahrstreifen.
Nach Einschätzung des ACE sind rund ein Viertel aller Staus im Bereich bundesdeutscher Autobahnen unmittelbar auf Engpässe an Baustellen zurückzuführen. Diese Staus summieren sich tagtäglich im Schnitt auf eine Gesamtlänge von etwa 250 km. Auf dem Höhepunkt der Reisesaison werde sich wegen des wachsenden Verkehrsaufkommens die Staulänge im Bereich von Baustellen noch vervielfachen, prognostizierte der ACE.
Gleichwohl befürwortet der Club weitere Maßnahmen zur nachhaltigen Sanierung und zum bedarfsgerechten Ausbau der Strecken und der Verkehrsleittechnik. Gerade mit der vermehrten Einrichtung von elektronischen Strecken- und Netzbeeinflussungsanlagen könnten Unfälle vermieden und Reisezeiten verkürzt werden. Außerdem sorge modernes Verkehrsmanagement für eine bessere Auslastung alternativer Routen. Der ACE befürwortet zugleich ein besseres Baustellenmanagement etwa durch die Einrichtung von Nachtbaustellen. Hierdurch könnten Behinderungen MINImiert und volkswirtschaftliche Kosten reduziert werden. Die Zahl der Autobahnbaustellen wird sich nach Angaben des ACE infolge des Konjunkturprogramms der Bundesregierung bereits im laufenden Jahr weiter deutlich erhöhen.