21 Teams kämpfen um die Junioren-Rallye-Weltmeisterschaft 2004. Fünf davon vertrauen bei den insgesamt sieben WM-Läufen auf den
Fiat Punto Abarth Rally.
Fiat ist damit eine der am stärksten vertretenen Marken in der internationalen Nachwuchsklasse. Und der
Fiat Punto Abarth Rally führt im 21. Jahrhundert die große Rallyetradition der italienischen Marke fort, die in zahlreichen internationalen Titeln – darunter die Fahrerweltmeisterschaft für Walter Röhrl 1980 – begründet ist.
Die Fiat Piloten in der Junioren-WM 2004 heißen Mathieu Biasion (F) – Neffe des zweimaligen Weltmeisters Miki Biasion – , Alessandro Broccoli (RSM), Alan Scorcioni (I), Xavier Pons (E) und Luca Tabaton (I) – Sohn des ehemaligen Europameisters Fabrizio Tabaton. Sie treffen auf harte Konkurrenz der Teams von Opel, Ford, Citroën, Peugeot, Renault, MG Rover und Suzuki. Für alle Fahrer gilt ein Alterslimit von 27 Jahren. Damit hat sich der offiziell Junior World Rally Championship (JWRC) genannte Wettbewerb als ideales Sprungbrett in ein Werkscockpit für die eigentliche Weltmeisterschaft bewährt. Zwei von bisher drei Junioren-Weltmeistern – die JWRC wurde 2001 eingeführt – haben dieses Ziel bereits erreicht.
Der Fiat Punto Abarth Rally wurde vom Werksteam N.Technology unter der Leitung von Sergio Limone – verantwortlich auch für die erfolgreichen Alfa 155 V6 aus der Blütezeit der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft – entwickelt. Der Dreitürer ist nach dem so genannten Super-1600-Reglement vorbereitet, dem alle Fahrzeuge in der Junioren-WM entsprechen müssen. Als Basis dienen Großserienfahrzeuge mit einer Maximallänge von vier Metern und Frontantrieb. Innerhalb dieser Eckpunkte lassen die Technikregeln den Ingenieuren relativ großen Spielraum für kreative Lösungen.
So darf der Hubraum zwar 1,6 Liter nicht überschreiten. Erreicht werden kann diese Grenze allerdings auf unterschiedliche Weise. So hat sich Limone für das 1,8-Liter-Triebwerk des Fiat Punto 1.8 16V Abarth als Basis entschieden. Es verfügt mit vier Ventilen pro Zylinder und hohem Leichtmetallanteil bei den einzelnen Bauteilen bereits serienmäßig über sehr sportliche Gene. Die erForderliche Hubraumreduzierung um rund 200 Kubikzentimeter wird durch eine Kurbelwelle mit geringerem Hub realisiert. Obwohl der Vierzylinder gemäß Reglement über eine einzige Drosselklappe (Durchmesser 60 mm) mit Frischluft versorgt wird, erreicht er eine Spitzendrehzahl von 9.000 Touren und leistet etwa 159 kW (215 PS).
Ein sequenzielles Sechsgang-Getriebe – alle Gänge liegen wie bei einem Motorrad in einer Ebene – und ein Differenzial mit mechanischer Sperrwirkung – elektronische Traktionskontrollsysteme sind verboten – übertragen die Kraft auf die Vorderräder. Alle JWRC-Teams nutzen Einheitsreifen des Herstellers Pirelli, die auf Asphalt als extreme Niederquerschnittsreifen fast ohne Profil in 17-Zoll-Größe und auf Schotter mit grobem Stollenprofil und hoher Flanke in 15-Zoll-Version zur Verfügung stehen. Die riesigen Asphalt-Felgen ermöglichen die Verwendung von größeren Bremsscheiben als das Schotter-Fahrwerk.
Die Karosserie des Fiat Punto Abarth Rally ist durch bauchige Kotflügel-verbreiterungen nahezu auf das maximal zulässige Maß von 1.805 mm in die Breite gegangen. Ein wuchtiger Frontspoiler und ein kleiner Flügel am hinteren Dachabschluss verbessern die Aerodynamik und sorgen für eine stabile Straßenlage auch bei hohem Tempo. Beide Spoiler sowie die Heckschürze sind aus leichtem, glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt – ein Beitrag zur Reduzierung des Leergewichtes des Fiat Punto Abarth Rally auf die vom Reglement erlaubten 1.000 kg.
Die Verwendung von im Motorsport beliebten, aber extrem teuren Werkstoffen wie Kohlefaser, Magnesium oder Titan ist im Super-1600-Reglement entweder direkt verboten oder wird indirekt unmöglich gemacht. Laut Vorschrift muss ein Fahrzeug für die Junioren-Weltmeisterschaft nämlich für maximal 120.000 Euro käuflich zu erwerben sein.
Eingesetzt wird der Fiat Punto Abarth Rally nicht nur in der Junioren-WM. Auch in der Rallye-Europameisterschaft und zahlreichen nationalen Championaten geht der 1,6-Liter-Bolide an den Start. So holte Fiat Werkspilot Paolo Andreucci 2003 in Italien den Meistertitel als Fahrer, Fiat gewann gleichzeitig die Marken-Wertung. Beide Titel sollen 2004 verteidigt werden. Darüber hinaus veranstaltet Fiat in der Italienischen Meisterschaft die Trofeo Fiat Punto Abarth. In diesem markeninternen Wettbewerb erhalten Privatfahrer, die den sportlichsten aller Punto einsetzen, logistische Unterstützung und Preisgeld.
Während die Trofeo Fiat Punto Abarth als Betätigungsfeld für erfahrene Piloten konzipiert ist, richtet sich die Trofeo Fiat Stilo Abarth vor allem an Nachwuchspiloten. Hier kommen seriennahe Fahrzeuge zum Einsatz, die anspruchsvollen Motorsport zu preiswerten Konditionen ermöglichen. 2004 kämpfen in diesem Markenpokal 15 Teams um Preisgeld und Aufstiegschance. Denn die erfolgreichsten Fahrer können in das Fiat Team für die Junioren-WM aufrücken. So gewannen die heutigen JWRC-Piloten Luca Tabaton (2003) und Alan Scorcioni (2002) die Trofeo Fiat Stilo Abarth in der Vergangenheit, Mathieu Biasion belegte 2003 Gesamtrang drei.
Fiat in der Junioren-Rallye-Weltmeisterschaft 2004 (JWRC)Teams
Luca Tabaton / Gisella Rovegno (I / I) | Fiat Punto Abarth Rally |
Alessandro Broccoli / Giovanni Agnese (RSM / I) | Fiat Punto Abarth Rally |
Mathieu Biasion / Philippe Coquard (F / F) | Fiat Punto Abarth Rally |
Alan Scorcioni / Massimo Daddoveri (I / I) | Fiat Punto Abarth Rally |
Xavier Pons / Oriol Julia (E / E) | Fiat Punto Abarth Rally |
Termine
23. – 25. Januar | Rallye Monte Carlo (Monaco/Frankreich) |
4. – 6. Juni | Akropolis-Rallye (Griechenland) |
25. – 27. Juni | Rallye Türkei |
6. – 8. August | Rallye Finnland |
17. – 19. Sept. | Wales Rallye GB (Großbritannien) |
1. – 3. Oktober | Rallye Italien – Sardinien |
29. – 31. Oktober | Rallye Catalunya - Spanien |
Technische Daten Fiat Punto Abarth Rally 2004 Motor / Kraftübertragung
Typ: | Vierzylinder-Reihenmotor, quer eingebaut |
Hubraum: | 1.597 cm3 |
Bohrung/Hub: | 82,5 mm / 74,7 mm |
Leistung: | ca. 159 kW (ca. 215 PS) bei 8.250/min. |
Drehmoment: | max. 190 Nm bei 6.250/min. |
Gemischaufb.: | Elektronische Einspritzanlage, eine Drosselklappe (Durchmesser 60 mm) gemäß Reglement |
Kupplung: | Einscheiben-Kupplung aus Keramik-Metall-Verbundstoff |
Getriebe: | Sportgetriebe mit sechs Vorwärtsgängen, sequenzielle Schaltung, mechanisches Sperrdifferenzial |
Fahrwerk | |
Aufhängung: | Einzelradaufhängung ringsum, vorne System McPherson, hinten Verbundlenkerachse, verstellbares Gewindefahrwerk, Stabilisatoren an Vorder- und Hinterachse |
Bremsen: | Innenbelüftete Scheibenbremsen ringsum; vorne: Durchmesser 355 mm (Asphalt-Fahrwerk) bzw. 300 mm (Schotter-Fahrwerk), Vier-Kolben-Festsattel; hinten: Durchmesser 240 mm, Zwei-Kolben-Festsattel |
Felgen: | 7 x 17 Zoll (Asphalt) bzw. 6 x 15 Zoll (Schotter) |
Reifen: | Pirelli Rennreifen für Asphalt und Schotter |
Leergewicht: | 1.000 kg (Mindestgewicht gemäß Reglement) |
Die wichtigsten Erfolge von Fiat im Rallyesport Rallye-Weltmeisterschaft
1977 | Marken-Titel für den Fiat 131 Abarth |
1978 | Marken-Titel für den Fiat 131 Abarth |
1980 | Marken-Titel für den Fiat 131 Abarth |
| Fahrer-Titel für Walter Röhrl (Fiat 131 Abarth) |
Rallye-Europameisterschaft
1972 | Fahrer-Titel für Raffaele Pinto (Fiat 124 Abarth) |
1975 | Fahrer-Titel für Maurizio Verini (Fiat 124 Abarth) |
1981 | Fahrer-Titel Adartico Vudafieri (Fiat 131 Abarth) |
Italienische Rallyemeisterschaft
1970 | Fahrer-Titel für Alcide Paganelli (Fiat 124 Spider) |
1974 | Fahrer-Titel für Maurizio Verini (Fiat 124 Abarth) |
1975 | Fahrer-Titel für Roberto Cambiaghi (Fiat 124 Abarth) |
1980 | Fahrer-Titel Adartico Vudafieri (Fiat 131 Abarth) |
2003 | Marken-Titel für den Fiat Punto Abarth RallyFahrer-Titel für Paolo Andreucci (Fiat Punto Abarth Rally) |
Fiat in der Italienischen Rallye-Meisterschaft 2004 - Termine Trofeo Fiat Punto Abarth und Trofeo Fiat Stilo Abarth
26. – 28. Februar | Rallye Tutta Terra Toscana |
18. – 20. März | Rallye Ciocco * |
1. – 3. April | Rallye Mille Miglia |
6. – 8. Mai | Rallye Costa Smeralda * |
27. – 29. Mai | Rallye San Marino |
17. – 19. Juni | Rallye Salento |
8. – 10. Juli | Rallye San Martino di Castrozza |
26. – 28. August | Rallye Alpi Orientali |
9. – 11. September | Rallye Adriatico |
7. – 9. Oktober | Rallye San Remo |
18. – 20. Nov. | Rallye Targa Florio * |
* kein Lauf zur Trofeo
Fiat Stilo Abarth
Trofeo Fiat Punto Abarth
Fahrzeug: | Fiat Punto Abarth Rally |
Teams: | 7 |
Trofeo Fiat Stilo Abarth
Fahrzeug: | Fiat Stilo Abarth Rally |
Teams: | 15 |
Technische Daten Fiat Stilo Abarth Rally Motor / Kraftübertragung
Typ: | Vierzylinder-Reihenmotor, quer eingebaut |
Hubraum: | 1.747 cm3 |
Bohrung/Hub: | 82,5 mm / 82,7 mm |
Leistung: | ca. 116 kW (ca. 157 PS) bei 6.800/min. |
Drehmoment: | max. 179 Nm bei 4.800/min. |
Gemischaufb.: | Elektronische Einspritzanlage |
Kupplung: | Einscheiben-Kupplung |
Getriebe: | Sportgetriebe mit fünf Vorwärtsgängen, mechanisches Sperrdifferenzial |
Fahrwerk | |
Aufhängung: | Einzelradaufhängung ringsum, vorne System McPherson, hinten Verbundlenkerachse, Stabilisatoren an Vorder- und Hinterachse, verstellbare Stoßdämpfer vorne und hinten |
Bremsen: | Scheibenbremsen ringsum, Durchmesser vorne/hinten 284 mm/251 mm, hydraulische Handbremse |
Felgen: | 7 x 17 Zoll (Asphalt) bzw. 6 x 15 Zoll (Schotter) |
Reifen: | Rennreifen für Asphalt und Schotter |
Leergewicht: | 1.140 kg |