29 Jahre ist es her, als Freddy Kottulinsky/ Gerhard Löffelmann am 23. Januar 1980 für
Volkswagen den 1. Sieg bei der "2. Rallye Paris-Algiers-Dakar" im Iltis vor ihren französischen Teamkollegen Patrick Zaniroli/ Philippe Colesse errungen haben.
Damals wie heute feierte Volkswagen einen Doppelsieg: Giniel de Villiers/ Dirk von Zitzewitz (ZA/D) gewannen die aktuelle Ausgabe des Wüsten-Klassikers, die am Sonntag nach 9.500 km in Buenos Aires endete, vor ihren Teamkollegen Mark Miller/Ralph PitchFord (USA/ZA) im Race Touareg. Auf dem Weg zum ersten Sieg eines Diesel-Fahrzeuges entschied Volkswagen bei der ersten "Dakar" durch Argentinien und Chile 10 von 13 Etappen für sich.
Die siegreiche Fahrerpaarung von 1980 nahm den Doppelsieg zum Anlass, Volkswagen zu gratulieren. "Seit ich die Rallye gewann, habe ich sie immer in den Medien verfolgt", eröffnet Freddy Kottulinsky, der heute bei Schleiz in Thüringen lebt. "Volkswagen möchte ich zum historischen TDI-Sieg sehr herzlich gratulieren. Auch wenn ein Erfolg in unserer Epoche mit Saug-Dieselmotoren undenkbar gewesen ist: Ich war mir sicher, dass eines Tages ein Diesel gewinnt. Im Pkw ist moderne Dieseltechnik längst das Nonplusultra."
Kottulinsky/Löffelmann im Iltis: Ungewöhnliche Bedingungen anno 1980
"Auch ich habe den aktuellen Weg von Volkswagen zum Sieg natürlich in den Medien aktiv verfolgt und beglückwünsche die Mannschaft", bekennt der einstige Beifahrer Gerhard Löffelmann. Damals war er Mitarbeiter der Audi AG in der Technischen Entwicklung, heute arbeitet er als Gruppenführer Fahrzeugbau noch immer für diese Abteilung. "Die Bedingungen könnten nach knapp 30 Jahren kaum unterschiedlicher sein. Wir fuhren nur mit Kompass, inzwischen gibt es moderne GPS-Systeme, auch wenn diese nur eingeschränkt genutzt werden dürfen. Im Übrigen hatte ich gar keine Erfahrung als Beifahrer. Ich war in erster Linie Mechaniker mit der Aufgabe, das Auto reparieren zu können und damit zu helfen, es ins Ziel zu bringen." Das ausschließlich französischsprachige Roadbook, das der damalige Teamchef Roland Gumpert selbst Fahrer eines Rallye-Iltis allabendlich im Biwak zu übersetzen half, besitzt Löffelmann noch heute.
Zum Sieg des Duos genügte anno 1980 ein fast serienmäßiger Volkswagen Iltis. Der Geländewagen wurde nur durch einen Unterbodenschutz, geänderte Stoßdämpfer, einen Überrollkäfig, andere Sitze, Zusatzinstrumente und einen weiteren Tank komplettiert. Das serienmäßige 1,7-Liter-Triebwerk leistete rund 110 statt 75 PS für die 10.000 km langen Rallye von Frankreich über Algerien, Mali, Mauretanien, den Niger und das damalige Obervolta bis in den Senegal. "Das hat zum Sieg gereicht", erinnert sich Kottulinsky.