Volkswagen hat auf der 2. Etappe der Rallye Dakar die Doppelführung mit Carlos Sainz/ Michel Périn (E/F) und Giniel de Villiers/ Dirk von Zitzewitz (ZA/D) übernommen.
Sainz gelang auf der staubigen Prüfung von Santa Rosa nach Puerto Madryn in Argentinien der Etappensieg im Volkswagen Race Touareg. Das spanisch-französische Duo lieferte sich einen spannenden Kampf um den Tagessieg mit dem Mitsubishi-Team Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F) und gewann mit 1.14 Minuten Vorsprung.
Die drittbeste Zeit genügte Giniel de Villiers, um sich ebenso wie sein Teamkollege um eine Position in der Gesamtwertung zu verbessern. Der Südafrikaner ist mit 2.19 Minuten Rückstand neuer Zweiter. Die Tücken der 237 Wertungskilometer langen Etappe, die alle Volkswagen Piloten einhellig als deutlich schwieriger bewerteten im Vergleich zum Vortag und denen sich ein 600 km langes Verbindungsstück nach Puerto Madryn anschloss, bekamen Mark Miller/ Ralph PitchFord (USA/ZA) voll zu spüren. Mehrfach mussten sie Motorrädern ausweichen, verfuhren sich bei staubigen, heißen Pistenbedingungen 2 Mal und sind 7. der Gesamtwertung. Noch schwieriger waren die AnForderungen an Dieter Depping/ Timo Gottschalk (D/D). Sie mussten nach dem Defekt-bedingten Zeitverlust am Vortag hinter vielen langsameren Fahrzeugen starten, absolvierten die Prüfung aber mit einem tadellos funktionierenden Race Touareg so zügig, dass dabei die elftbeste Zeit heraussprang.
Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor)
"Ein guter Tag für Volkswagen ich kann es nicht anders sagen. Carlos (Sainz) und Giniel (de Villiers) haben uns die Doppelführung beschert, alle Race Touareg liefen heute perfekt, so dass ich wirklich zufrieden bin. Gleich beim ersten Biwak hat sich auch wieder das obligatorische Dakar'-Gefühl eingestellt, alle Teilnehmer und Teams sind eine große Familie. Der Anspruch an Fahrer und vor allem Beifahrer war am 2. Tag deutlich höher, und für den 3. Tag erwarten wir ein ganz anderes Terrain. Darauf wollen wir uns bestmöglich einstellen."
#301 Carlos Sainz (E), 1. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung
"Die 2. Etappe war sehr viel schwieriger als die erste. Am meisten haben uns die Motorräder und der Staub zu schaffen gemacht. Hinter den Motorrädern mussten wir langsamer fahren, durften aber auch nicht stehen bleiben, sonst hätten wir uns im weichen Untergrund festgefahren. Der erste Teil der Prüfung war besonders schnell. An einer schwierigen Stelle haben wir uns einmal verfahren. Trotzdem hat mein Beifahrer Michel unter diesen Bedingungen bestens gearbeitet."
#305 Giniel de Villiers (ZA), 3. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung
"Heute mussten wir sehr viele enge Passagen mit Baumbewuchs bewältigen. Im dichten Staub bist du fast blind unterwegs. In der mittleren Sektion der Prüfung haben wir uns einmal kurz verfahren und 1, 2 Minuten verloren. Gerade auch für die Beifahrer war die 2. Etappe wirklich schwierig. Umso schöner, dass wir in der Gesamtwertung auf Platz 2 vorgerückt sind."
#307 Dieter Depping (D), 11. Platz Tages- / 26. Platz Gesamt-Wertung
"Es hat Spaß gemacht, mit dem wieder perfekt laufenden Race Touareg anzugreifen. Leider waren die Bedingungen wirklich schwierig. Viele langsamere Autos starteten vor uns, am Ende liefen wir sogar noch auf die Motorräder auf. Überholen war nur möglich, wenn der Vordermann einen Fehler machte. Drehender Wind erleichterte manchmal die Fahrt, aber oft genug hüllte er uns auch in dichten Staub ein. Die Navigation entlang der Begrenzungszäune und durch Tore von großen Grundstücken war sehr schwierig, doch mein Co-Pilot Timo Gottschalk hatte das bestens im Griff."
#308 Mark Miller (USA), 7. Platz Tages- / 7. Platz Gesamt-Wertung
"Ich bin ehrlich gesagt enttäuscht. Während sich Volkswagen an der Spitze mit 2 Autos jeweils um 1 Platz verbessert hat, sind wir zurückgefallen. Wir haben uns im schwierigen mittleren Teil der Prüfung einmal verfahren und leider gegen Ende der Strecke noch ein 2. Mal. Heute war es auch sehr unangenehm, den Motorradfahrern ausweichen zu müssen, die sich immer wieder vor uns festgefahren haben."
3 Fragen an Christoph Beck, Leiter Service-Fahrzeuge
Mit den ersten beiden Etappen als Auftakt der Rallye Dakar ist auch der Volkswagen Begleittross täglich in Bewegung. Welche Aufgaben haben die einzelnen Service-Fahrzeuge innerhalb des Teams?
"Die Bandbreite der Service-Fahrzeuge reicht von den 3 Race Trucks im Fall der Fälle die schnelle Hilfe für die Race Touareg über 4 Servicetrucks für Werkzeuge und Ersatzteile und weitere Equipment-Trucks bis hin zu den Service Touareg und T5-Bussen, die als Transportmittel für die Teammitglieder dienen."
Ein zentrales Thema in der Vorbereitung der Marathon-Prototypen wie der Race Touareg auf die Rallye Dakar war die große Höhe. Wurden die Service-Fahrzeuge ebenfalls speziell für die Anden-Überquerungen vorbereitet?
"Das war größtenteils gar nicht nötig. Auf unsere Service-Fahrzeuge muss man sich selbstverständlich in dieser Hinsicht auch verlassen können. Bei den seriennahen Touareg und T5-Bussen ist die Basis ohnehin für diese Belastung ausgelegt, bei den Lkw ist eine Anpassung nicht ohne Weiteres möglich. Doch der zu erwartende Leistungsverlust durch den niedrigeren Sauerstoffanteil in der Luft wird zu keinen Problemen führen."
Welche Bedeutung haben die Service-Fahrzeuge für ein Werksteam wie Volkswagen?
"Nur wer eine gute Service-Flotte und gute Mechaniker hat, kann auch eine optimale Wartung der Rallye-Fahrzeuge gewährleisten. Neben der reinen Arbeitskraft des Teams sind deshalb auch zuverlässige Fahrzeuge für den Transport von Mensch und Material unerlässlich. Die Aufgabe der Race Trucks ist es zudem, im Falle eines Falles den Rallye-Fahrzeugen auf den Etappen zu helfen. Sie sind zudem die einzige erlaubte Hilfe beim Marathon-Tag zwischen Copiapó und Fiambalá. Sie müssen also nicht nur schnell zur Stelle sein, sondern auch selbst zuverlässig ins Tagesziel kommen."
Stand nach Etappe 02, Santa Rosa (RA) Puerto Madryn (RA); 237/837 km WP 2/Gesamt
Pos.; Team; Fahrzeug; Etappe 2; Gesamtzeit
- 1. Carlos Sainz/ Michel Périn (E/F); Volkswagen Race Touareg 2; 1:56.14 Std. (1.) 4:34.46 Std.
- 2. Giniel de Villiers/ Dirk von Zitzewitz (ZA/D); Volkswagen Race Touareg 2; 1:58.10 Std. (3.) + 2.19 Min.
- 3. Stéphane Peterhansel/ Jean-P. Cottret (F/F); Mitsubishi Racing Lancer; 1:57.28 Std. (2.) + 3.51 Min.
- 4. Nasser Al-Attiyah/ Tina Thörner (Q/S); BMW X3; 2:02.46 Std. (9.) + 4.15 Min.
- 5. Nani Roma/ Lucas Cruz Senra (E/E); Mitsubishi Racing Lancer; 1:59.02 Std. (4.) + 5.42 Min.
- 6. Luc Alphand/ Gilles Picard (F/F); Mitsubishi Racing Lancer; 2:00.08 Std. (5.) + 6.21 Min.
- 7. Mark Miller/ Ralph PitchFord (USA/ZA); Volkswagen Race Touareg 2; 2:02.30 Std. (7.) + 8.20 Min.
- 8. Orlando Terranova/ Alain Guehennec (RA/F); BMW X3; 2:02.34 Std. (8.) + 9.12 Min.
- 9. Krzysztof Holowczyc/ Jean-Marc Fortin (PL/B); Nissan Navara; 2:02.00 Std. (6.) + 11.13 Min.
- 10. Robby Gordon/ Andy Grider (USA/USA); Hummer; 2:05.38 Std. (10.) + 21.32 Min.
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- 26. Dieter Depping/ Timo Gottschalk (D/D); Volkswagen Race Touareg 2; 2:07.37 Std. (11.) + 1:09.37 Std.
Montag, 05. Januar: 03. Etappe, Puerto Madryn (RA) Jacobacci (RA)
Auf Tagesetappe 3 zeigt die Rallye Dakar ihren harten Charakter. Die Passage durch Patagonien erFordert angesichts eines deutlichen Wechsels des Terrains einen anderen Fahrstil als die Tage zuvor. Die Landschaft wird hügeliger und Piloten mit einer Vorliebe für langgezogene Kurven kommen auf dem Weg nach Jacobacci voll auf ihre Kosten.