Müdigkeit hinterm Steuer ist eine der häufigsten Unfallursachen auf deutschen Straßen. Eingeschlafene Autofahrer verursachen im Schnitt jeden vierten tödlichen Verkehrsunfall, übermüdete Berufskraftfahrer sind an jedem sechsten schweren Unfall mit Lkw Beteilung schuld. Die Zahlen machen deutlich, dass Müdigkeit am Steuer und der daraus resultierende Sekundenschlaf nicht zu unterschätzende Risiken bergen. Nach Ansicht des ADAC muss die Gefahr, hinter dem Lenkrad einzuschlafen, reduziert werden.
"Rüttelstreifen" und Einschlafwarner
Einschlafwarner in Pkw und Lkw oder "Rüttelstreifen" am Fahrbahnrand sind wichtige Schritte in die richtige Richtung. Die deutlich hör- und spürbare Warnwirkung der "Rüttelstreifen" wird in Großbritannien und Spanien bereits vielerorts erfolgreich eingesetzt. In Deutschland kommen die Streifen bisher nur auf wenigen Strecken zum Einsatz. Auch Einschlafwarner in Fahrzeugen sollten nach Ansicht des ADAC verstärkt weiterentwickelt werden. Bislang bietet nur ein Fahrzeughersteller (Volvo) einen solchen Warner an, der durch Vibration in Lenkrad oder Sitz und durch Tonsignale den Fahrer vor dem Einnicken bewahren soll. Eine abwechslungsreiche Umgebung kann zusätzlich helfen, Ablenkung an monotonen Fernstraßen zu bieten. Wenn dem Auge immer neue Eindrücke geboten werden, ermüdet es weniger schnell.
Richtige Selbsteinschätzung
Doch nicht allein Technik oder Politik können dem gefährlichen Sekundenschlaf vorbeugen. Der Fahrer selbst muss vor der Fahrt seine Müdigkeit richtig einschätzen und erkennen können. Wichtig bei längeren Fahrten: nur ausgeschlafen die Fahrt antreten und am besten nur in der ersten Nachthälfte, nie mehr als 2 Stunden am Stück fahren, regelmäßige Pausen einlegen und insgesamt nicht länger als 10 Stunden unterwegs sein. Wer während der Fahrt trotzdem müde wird, sollte eine Pause machen, kurz schlafen und am besten die Fahrt so schnell wie möglich beenden.
Quelle: ADAC