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Sport Michelin: GP Bahrain Rennen

Motorsport


Michelin: GP Bahrain Rennen

Kein Glück für Michelin und viele seiner Partnerteams beim Formel 1-Debüt in Bahrain: Auf dem brandneuen, 5,417 Kilometer langen Wüsten-Parcours von Sakhir war es erneut BAR-Honda- und Michelin-Pilot Jenson Button, der als erfolgreichster Ferrari-Jäger die Ziellinie auf Rang drei überquerte. Der Brite profitierte dabei von einem technischen Defekt am Williams-BMW von Juan Pablo Montoya, der den Kolumbianer in der Endphase des Rennens noch des sicher geglaubten Podestplatzes beraubte. Obwohl Montoya bis auf Rang 13 durchgereicht wurde, gingen die übrigen Top-10-Platzierungen an Michelin-Partner. In der Konstrukteurs-Tabelle rückte das Renault F1-Werksteam auf den zweiten Rang hinter Ferrari vor, während Jenson Button Platz drei in der Fahrer-Wertung übernahm.

Regen in der Wüste Bahrains ist ungefähr so wahrscheinlich wie Bodenfrost beim Großen Preis von Monaco – und doch traute der Formel 1-Zirkus am heutigen Grand Prix-Sonntag seinen Augen nicht: Ein Jahr war vergangenen, seitdem es das letzte Mal in der Region Manama nennenswert geregnet hat. Pünktlich vor dem Beginn des ersten Großen Preises von Bahrain jedoch öffnete der Himmel seine Schleusen und spülte jenen Gummiabrieb von dannen, den 20 Formel 1-Piloten in den vergangenen beiden Tagen mühsam auf die brandneue Piste des Sultanats gelegt hatten. Damit waren alle Prognosen für den ersten Grand Prix des Mittleren Ostens Makulatur: Statt auf 50 Grad Asphalttemperatur erhitzte sich das schwarze Teerband nur noch auf rund 30 Grad Celsius. Die Karten waren neu gemischt.

BAR-Pilot und Michelin-Partner Jenson Button - Überraschungs-Dritter des vorangegangenen Großen Preis von Malaysia – hatte am Samstag die beiden freien Trainingssitzungen doMINIeren können, bevor die Scuderia Ferrari mit Michael Schumacher und Rubens Barrichello auch beim dritten Saisonlauf das Qualifying zu ihren Gunsten entschied. Die zweite Startreihe teilten sich einmütig Juan Pablo Montoya und Ralf Schumacher, die in den beiden ersten Streckensektoren noch überaus konkurrenzfähig wirkten, im letzten Drittel ihrer fliegenden Runde jedoch Zeit auf die beiden Boliden der Scuderia einbüßten. Als Fünfter des Qualifyings überraschte Takuma Sato im zweiten BAR-Honda: Der 27-jährige Japaner hatte seinen Teamkollegen um 29 Tausendstelsekunden niedergerungen. Auf Rang sieben folgte in der Startaufstellung Jarno Trulli im Renault R24, während Fernando Alonso im zweiten Monoposto des französisch-britischen Werksteam erneut patzte: Bremsprobleme stellten dem 22-jährigen Spanier ein Bein. Noch schlechter erging es Kimi Räikkönen: Am McLaren-Mercedes des Finnen musste nach einem Defekt der Motor gewechselt werden, woraufhin Räikkönen auf eine Qualifying-Runde verzichtete und vom letzten Startplatz aus ins Rennen ging.

Juan Pablo Montoya sah lange Zeit wie der sichere Dritte aus

Nach frühmorgendlichen Sandstürmen und Regenfällen wurde der Grand Prix auf der noch jungfräulichen Formel 1-Rennstrecke von Sakhir erneut eine klare Beute von Michael Schumacher und Rubens Barrichello. Während Juan Pablo Montoya bis nach seinem dritten und letzten Boxenstopp den beiden Ferrari mit Sicherheitsabstand folgte, spielten sich im Rücken des Kolumbianers heiße Positionskämpfe ab. So duellierte sich Montoyas BMW WilliamsF1-Teamkollege Ralf Schumacher mit dem BAR-Honda-Piloten Takuma Sato um den vierten. Rang, was jedoch in einer Kollision mündete. Während der Japaner seine Fahrt fortsetzen konnte, peilte der Deutsche die Box an, ließ seinen britisch-germanischen Renner auf Schäden überprüfen und fiel auf die 16. Position zurück. Bis zur Zielflagge konnte sich der Wahl-Österreicher bis auf Rang sieben nach vorn arbeiten. "Das nennt man wohl Schadensbegrenzung", so der 28-Jährige. "Doch jedes Mal, wenn ich freie Fahrt hatte, lagen meine Rundenzeiten auf dem Niveau der Ferrari – das lässt hoffen."

Während Kimi Räikkönen mit einem technischen Defekt den – überraschend spärlichen – Ausfallreigen eröffnete, behielt Renault-Michelin-Pilot Jarno Trulli den Williams-BMW von Montoya im Blick. Dann wurde der Italiener jedoch gleich mehrmals bei Überrundungsmanövern unglücklich aufgehalten, so dass er nach seinem dritten Reifenwechsel nur als Fünftplatzierter auf die Strecke zurückkehrte: Jenson Button hatte sich vorgeschoben. Auf Rang sechs und sieben wiederholte sich die Kampfformation BAR contra Renault: Ein wild entschlossener Fernando Alonso – der bereits nach der ersten Runde aufgrund eines beschädigten Frontflügels die Box ansteuern musste – hatte sich bereits wieder bis in die Punkteränge vorgearbeitet und setzte nun den ebenfalls bravourös aufgeigenden Takuma Sato unter Druck. Doch alles Drängeln half nichts: Die Positionen schienen bezogen. Erst das Pech von Montoya, den ab der zehntletzten Runde ein Getriebedefekt narrte und immer stärker einbremste, ließ die Nachfolgenden noch einen Platz aufrücken. "Immerhin waren wir heute lange Zeit die schnellsten Michelin-Partner", tröstete sich der Kolumbianer im Ziel, das er nur noch auf dem 13. Rang erreichte.

Toyota-Pilot Olivier Panis bedankt sich bei Michelin

Den letzten WM-Zähler ergatterte Jaguar-Cosworth-Mann Mark Webber, der nicht nur von Montoyas Problem profitierte, sondern auch vom Ausfall des zweiten McLaren-Mercedes mit David Coulthard am Steuer. "Michelin hat heute einen wirklich guten Job abgeliefert", lobte der Australier. "Heutzutage muss das Rennwochenende wirklich perfekt laufen, um Punkte zu holen."

Mit Platz neun vor Olivier Panis und Rang zehn für Cristiano da Matta komplettierten die beiden Toyota-Piloten die Top ten: "Es ist natürlich schade, so knapp die Punkte-Ränge zu verpassen", analysierte Panis im Ziel. "Trotzdem werte ich dieses Rennwochenende für uns als erfolgreich. Ich möchte mich ausdrücklich bei Michelin bedanken: Unsere Rennreifen waren absolut konkurrenzfähig, und die Unterstützung der Experten aus Clermont-Ferrand ist wirklich sehr hilfreich."

Statistisches

Großer Preis von Bahrain, Bahrain International Circuit, Sakhir bei Manama, 3. Lauf zur FIA-Formel 1-Weltmeisterschaft 2004 (4. April 2004); Renndistanz: 57 Runden à 5,417 km = 308,769 km.

Rennergebnis

1.Michael SchumacherFerrari1:28.34,875 h3 Boxenstopps
2.Rubens BarrichelloFerrari1,367 s zurück3 Boxenstopps
3.Jenson ButtonBAR-HondaM26,687 s zurück3 Boxenstopps
4.Jarno TrulliRenault M32,214 s zurück3 Boxenstopps
5.Takuma SatoBAR-HondaM52,460 s zurück3 Boxenstopps
6.Fernando AlonsoRenaultM53,156 s zurück3 Boxenstopps
7.Ralf SchumacherWilliams-BMWM58,155 s zurück3 Boxenstopps
8.Mark WebberJaguar-CosworthMeine Runde zurück3 Boxenstopps
9.Olivier PanisToyotaMeine Runde zurück3 Boxenstopps
10.Cristiano da MattaToyotaMeine Runde zurück3 Boxenstopps

Schnellste Rennrunde: Michael Schumacher (Ferrari), 1.30,252 min, 7. Runde

Qualifying-Ergebnis (ohne Strafversetzungen wegen Motorwechsel)

1.Michael Schumacher Ferrari1.30,139
2.Rubens BarrichelloFerrari1.30,530
3.Juan Pablo MontoyaWilliams-BMWM1.30,581
4.Ralf SchumacherWilliams-BMWM1.30,633
5.Takuma SatoBAR-HondaM1.30,827
6.Jenson ButtonBAR-HondaM1.30,856
7.Jarno TrulliRenaultM1.30,971
8.Olivier PanisToyotaM1.31,686 min
9.Cristiano da MattaToyotaM1.31,717 min
10.David CoulthardMcLaren-MercedesM1.31,719 min
11.Giancarlo FisichellaSauber-Petronas1.31,731 min
12.Christian KlienJaguar-CosworthM1.32,332 min
13.Felipe MassaSauber-Petronas1.32,536 min
14.Mark WebberJaguar-CosworthM1.32,625 min
15.Nick HeidfeldJordan-Ford1.33,506 min
16.Giorgio PantanoJordan-Ford1.34,105 min
17.Fernando AlonsoRenaultM1.34,130 min
18.Gianmaria BruniMinardi-Ford1.34,584 min
19.Zsolt BaumgartnerMinardi-Ford1.35,787 min
20.Kimi RäikkönenMcLaren-MercedesMkeine Zeit

WM-Stand Fahrer:
Punkte
1.Michael Schumacher30
2.Rubens Barrichello21
3.Jenson Button (M)15
4.Juan-Pablo Montoya (M)12
5.Fernando Alonso (M)11
6.Jarno Trulli (M)11
7.Ralf Schumacher (M)7
8.Takuma Sato (M)4

WM-Stand Hersteller:
Punkte
1.Ferrari51
2.Renault (M)22
3.Williams-BMW (M)19
4.BAR-Honda (M)19
5.McLaren-Mercedes (M)4
6.Sauber-Petronas1
7.Jaguar-Cosworth (M)1

(M) = Michelin-Partner


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