80 Jahre Markenname Aral

Im Frühjahr 1924 grübelte der Chemiker Walter Ostwald in Bochum über eine ganz und gar unwissenschaftliche Frage: "Wie nenne ich ein Gemisch aus Kohlenwasserstoffen, das dem Autofahrer als besonders klopffester und damit motorfreundlicher Kraftstoff angeboten werden soll?" Seine Antwort war der Name, der seitdem für Qualität und Spitzenleistung bürgt: Aral. Eine simple Kombination der Anfangsbuchstaben von zwei Gruppen der Kohlenwasserstoffe, den Aromaten (Benzol) und Aliphaten (Benzin). Der Markenname "Aral" war geboren.

Ostwalds Honorar für diese Leistung fiel vergleichsweise bescheiden aus: Drei Flaschen 1921er "Enkirchener Steffensberg" spendierte der Vorstandsvorsitzende des damaligen Bochumer Benzol-Verbandes, dem Vorläuferunternehmen von Aral, für diesen Geistesblitz und damit für die Schaffung eines Markennamens, der heute kaum zu bezahlen wäre.

Dieses innovative Kraftstoff-Gemisch, das Ostwald speziell für Kraftfahr-zeugmotoren entwickelte, war vor 80 Jahren zugleich die Geburtsstunde des ersten Super-Kraftstoffs der Welt: Er war nicht nur klopffest und motorschonend, sondern auch der ergiebigste und leistungsstärkste seiner Zeit.

Unter dem Markennamen Aral entwickelte sich in den vergangenen acht Jahrzehnten ein Unternehmen, dessen Geschäftsfelder nunmehr über den Kraftstoffvertrieb hinausgehen. Aral hat den Wandel von einer einfachen Zapfstelle zum vielfältigen Dienstleistungsunternehmen rund um das Thema Mobilität vollzogen. Die blau-weißen Tankstellen mit dem unverwechselbaren Aral-"Diamanten" kennen heute 98 % der deutschen Bevölkerung. Das Vertrauen in diese Marke ist bis heute ungebrochen. Bereits seit Jahrzehnten bewerten die Autofahrer und Tankstellenkunden Aral in zahlreichen Untersuchungen als die führende Marke im deutschen Tankstellenmarkt.

Diese Stärke der Marke bewog die neue Muttergesellschaft BP dazu, ihre grünen Tankstellen in Deutschland auf Aral umzuflaggen und so weiter auf blau-weiß zu setzen.

Die Geschichte der Marke Aral hat am 2. April 1924 mit einem Anspruch begonnen, der bis heute die unternehmerischen Leitgedanken des Unternehmens darstellt: Innovation und Qualität.

Technischer Hintergrund:

Klopffestigkeit: Die Klopffestigkeit ist die Eigenschaft des Benzins, nicht unkontrolliert durch Selbstentzündung, sondern ausschließlich durch den Zündfunken präzise gesteuert zu verbrennen. Das war die Aufgabenstellung, die Ostwald 1924 löste. Die Klopffestigkeit wird durch die Oktanzahl ausgedrückt. Normalbenzin hat heute in Deutschland mindestens 91 Oktan, Superbenzin mindestens 95 Oktan und Superplus mindestens 98 Oktan.

Historischer Hintergrund:

Mitte der 20er Jahre gab es im Deutschen Reich ungefähr 300.000 Kraftfahrzeuge heutzutage gibt es in der Bundesrepublik Deutschland rund 50 Millionen.