Außergewöhnliche Eindrücke liefert vom 31. März bis 8. April die Umgebung des Daecheongho Sees in Korea: 130 Kilometer südlich der Hauptstadt Seoul findet das 9. Drachenkopf-Kunstfestival statt. 33 Künstler aus 20 Ländern nehmen an dem Symposium teil, in dessen Mittelpunkt Aktionen und Installationen in der Natur stehen.
Unter ihnen ist auch Andreas Pytlik: In den Arbeiten des 41-jährigen Münchners, der mit Unterstützung von Hyundai Motor Deutschland nach Fernost reist, dreht sich seit vielen Jahren alles um die Farbe Grün. Mit ihr macht Pytlik aufmerksam: "Das Wort Grün und die Farbe Grün sind die Plattform, die Grundformel, mit der Wahrnehmung angeregt wird", beschreibt er. Auch sein Beitrag für das internationale Kunstfestival nahe der koreanischen Stadt Cheong-Ju, der den Titel "Green for Korea creating hopeful situations" trägt, hat die Farbe Grün zum Inhalt: Als Teil seiner Arbeiten wird Pytlik insgesamt 6.000 grüne Postkarten, auf die "Chorok", das koreanische Wort für Grün gedruckt wurde, mit nach Korea nehmen, dort an Menschen verteilen und sie aufFordern, die Karte an sich selbst zu schicken. "Ich übergebe den Menschen damit sozusagen die Verantwortung, den Kunstprozess in Gang zu setzen", erläutert Pytlik seine Gedanken. "Tun sie es nicht", fügt er hinzu, "bleibt die Karte nur eine Idee und wird zu Altpapier." Pytlik interpretiert auf diese Weise das Thema des Künstlertreffens, das in diesem Jahr unter dem Motto "Beautiful Garbage", wunderbarer Abfall, steht.
Auch ein weiterer Teil seiner Aktivitäten dreht sich um das Festivalthema: Pytlik wird ein Stück Rasen in Form des Schriftzeichens für "Chorok" ausgraben und in der Ausstellungshalle des Kunstzentrums von Cheong-Ju ausstellen. "Kunst wird damit zugleich Müll, denn die der Natur enthobene Erde verlässt ihre natürliche Umgebung und damit die Lebensfähigkeit." Bereits im vergangenen Jahr nahm Pytlik an dem Festival teil. Damals begann er, Menschen mit eigens als Aquarell angefertigten grünen Karten zu fotografieren. Die von ihm in Anlehnung an Arbeits- und Aufenthaltserlaubnisse in fremden Ländern "Green cards" genannten Postkarten haben eine ganz besondere Bedeutung: "Sie sind eine Art Aufenthaltsgenehmigung im eigenen Sein", beschreibt Pytlik.
Damals machte Pytlik die Erfahrung, das seine Kunst keine Grenzen kennt. "Vor einem Jahr wusste ich nicht, was mich erwartet, ob ich als deutscher Künstler mit Menschen aus einem anderen Kulturkreis in Kontakt kommen kann", erinnert er sich. "Doch dann war die Resonanz überwältigend." Grün ist für Pytlik das Mittel, Natur zu zitieren, auf sie hinzuweisen, ohne sie zu kopieren oder zu imitieren. "Grün ist sichtbarer, spürbarer Lebensraum, das Selbstempfundene, das Natürliche", sagt er. Sein Ziel: "Naturerinnerung als Motivation, den Blick aus sich heraus zu wagen."
Die Unterstützung von Andreas Pytlik ist nur ein Beispiel für das Engagement von Hyundai Motor Deutschland in der deutschen Kulturszene. Immer wieder betätigt sich der Fahrzeugimporteur aus Neckarsulm als Sponsor, um Künstlern ihre teilweise aufwändigen Arbeiten zu ermöglichen. Das Unternehmen folgt damit dem Markenleitbild des koreanischen Automobilherstellers, das Engagements in der Gesellschaft ausdrücklich vorsieht. Im Rahmen der Arbeiten von Andreas Pytlik wird Hyundai selbst aktiv und damit Teil der Kunst: Das Unternehmen selbst wird in den nächsten Wochen 5.000 Karten verschicken.