Alljährlich lädt der Earl of March im Süden Englands zum Goodwood Revival dem beliebtesten historischen Motorsport-Rennen der Welt. Schon seit vielen Jahren zählte die
BMW Mobile Tradition zu den Stammgästen im Schlossgarten des Earls.
BMW Classic nimmt diese Tradition gerne auf, wenn vom 19. bis 21. September 2008 die goldene Zeit des Motorsports der 1940er bis 1960er Jahre neu zum Leben erweckt wird. Rennfahrzeuge und Motorräder im Rennzirkus jener Tage, Fahrer und Zuschauer in der zeitgenössischen Kleidung und eine originale, von der modernen Welt unangetastete Rundstrecke machen dieses Motorsportereignis einzigartig.
BMW Classic schickt dieses Jahr 3 Rennikonen zum Gipfeltreffen klassischer Rennfahrzeuge im Süden Englands.
Lotus 23
Der von Colin Chapman entwickelte Lotus 23 schrieb Motorgeschichte bei seinem fulminanten Auftritt mit Jim Clark beim 1.000 km-Rennen auf dem Nürburgring 1962. Seitdem war dieser letzte 2-sitzige Lotus-Rennwagen in unzähligen Rennen erfolgreich. Das ultraleichte Chassis eignete sich auch als idealer versuchsträger für unterschiedliche Rennmotoren. Toni Fischhaber rüstete mit Unterstützung des BMW-Werkes mehrere Lotus 23 mit 1,6 und 2-Liter Motoren aus und bestritt damit zahlreiche Berg-, sowie einige Rundstreckenrennen. Beim Goodwood Revival 2008 wird Marc Surer im Cockpit eines Lotus- BMW 23 mit dem Baujahr 1965 sitzen. Der Schweizer begann 1977 im Junior Team bei BMW seine erfolgreiche Motorsportkarriere, die ihn bis in die Formel 1 führte.
BMW R 5 SS (SuperSport)
Im Frühjahr 1936 präsentierte BMW auf der Automobil- und Motorradausstellung mit der R 5 nach sechsjähriger Pause wieder ein 500-ccm-Sportmodell. Der völlig neuentwickelte Motor mit zwei Nockenwellen leistete 24 PS bei 5.800 U/min und einer Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h. Das Fahrwerk, ein neu-konstruierter elektrisch verschweißter Rohrrahmen, war wegweisend für die Fahrwerksentwicklung der folgenden 3 Jahrzehnte. Auf Basis der R 5 wurde 1937 für einige ausgewählte Fahrer eine Kleinserie von Wettbewerbsmotorrädern aufgelegt. Die R 5 SS (SuperSport) leistete rund 4 PS mehr als die Serienversion und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.
BMW R 51 RS (RennSport)
Bei der Sechstagefahrt 1937 wurden von BMW erstmals Motorräder mit Hinterradfederung eingesetzt. Alexander von Falkenhausen war mit der Entwicklung betraut worden. Er sollte sich ursprünglich an den englischen Norton orientieren, entschied sich dann aber für eine eigenständige geradweggefederte Lösung. Da die etablierten Fahrer sich zunächst weigerten, die neuen Maschinen zu benutzen, nahm Falkenhausen kurzerhand selbst an der 6-Tagefahrt teil und gewann auch prompt eine Goldmedaille.
Doch es war nicht allein dieser Erfolg, der die Zuverlässigkeit seiner Konstruktion belegte, es war die Art und Weise, wie Falkenhausen diesen errungen hatte: Während die Mannschaftskameraden abends völlig kaputt in ihre Betten fielen, machte Falkenhausen einen erstaunlich frischen Eindruck. Die neue Hinterradfederung hatte die Bewährungsprobe bestanden und nicht nur die Werksfahrer wechselten im Folgejahr ihr Fahrzeug. Ein Typus der neuen Modellreihe war die gefederte R 51. Sie war die Krönung im Vorkriegsprogramm und löste damit die R 5 ab.
Basierend auf der BMW R 51 leistete die Wettbewerbsversion R 51 RS (RennSport) mit einem völlig überarbeiteten Aggregat 36 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Diese Maschine fuhr bei zahlreichen Großen Preisen und nationalen Meisterschaften Siege ein. In Goodwood wird Karl-Heinz Kalbfell mit der BMW R 51 RS aus dem Besitz von Jürgen Schwarzmann auf die Strecke gehen.