Während dem vergangenen Grand Prix-Wochenende spulten Jarno Trulli und Fernando Alonso mit ihren beiden
Renault R24 exakt 1297,1 Kilometer ab. Kein anderes Team absolvierte in Malaysia eine größere Distanz.
Renault hat seine Hausaufgaben gemacht: Bislang setzte das britisch-französische Team die in dieser Saison neu in Kraft getretene "Ein-Motor-pro-Wochenende"-Regel bestens um. Während andere Teams aus Angst vor Motorschäden während der freien Trainingssitzungen möglichst wenig Kilometer fahren, beweist Renault F1, dass es auch anders geht: Während des Grand Prix von Malaysia spulten die beiden Einsatzwagen der "Equipe Jaune" insgesamt 1297,1 Kilometer ab. Damit führte Renault F1 die Statistik der Gesamtdistanz mit Abstand an: Ferrari auf dem zweiten Rang hat 78 Kilometer weniger vorzuweisen, Toyota und Minardi als Dritte bereits jeweils 100 Kilometer.
Die Fähigkeit, die Motoren nicht übermäßig schonen zu müssen, könnte sich beim bevorstehenden Bahrain-Grand Prix als besonders wertvoll erweisen: Auf der brandneuen Strecke konnte bislang noch kein Team Erfahrungen sammeln. Somit kommt es für Piloten und Ingenieure während der Trainingssitzungen auf jeden Kilometer an, um sich optimal auf den Kurs einstellen zu können. "Den Bahrain International Circuit kennen zu lernen, stellt für alle die wohl größte HerausForderung dar", bestätigt Denis Chevrier, Leitender Motoreningenieur des Renault F1-Teams. "Unsere Fahrer sind Profis genug, den Streckenverlauf verhältnismäßig schnell zu verinnerlichen. Wir Ingenieure können aber eigentlich nie genug Daten sammeln. Von daher ist es schön, zu wissen, dass unsere Motoren sehr hohe Laufleistungen erzielen können. Ob wir allerdings tatsächlich sehr viel mehr fahren werden als beispielsweise in Malaysia, werden wir erst vor Ort entscheiden. Zudem können größere Setup-Änderungen durchaus einige Zeit in Anspruch nehmen, so dass wir vielleicht gar nicht übermäßig Zeit zum Fahren haben werden."
Den Ablaufplan für die Trainingssitzungen im Vorfeld des dritten Saisonlaufs kann Chevrier bereits sehr genau definieren: "Auf einem brandneuen Kurs macht es nie sehr viel Sinn, als einer der Ersten auf die Strecke zu stürmen. Der zunächst rutschige Asphalt lässt eine fundierte Reifen-Entscheidung nicht zu. Umso weniger, da in Bahrain wohl immer sehr viel Wüstensand auf dem Kurs liegen wird. Da kann sich der Grip-Level zu jeder Zeit dramatisch ändern, was die Abstimmungsarbeit sehr erschwert. Es wird eine große HerausForderung."
Testfahrten in Paul Ricard, 3. Tag, 26. März 2004
Der letzte Tag der Renault F1-Testfahrten mit Franck Montagny in Le Castellet stand wieder ganz im Zeichen der Reifenentwicklung.
Franck Montagny, R23-05, 141 Runden, 587 km
Reifenentwicklung
Montagny befasste sich ausschließlich mit der Evaluation verschiedener Reifentypen.
Anfangs testete er unterschiedliche Konstruktionen. Dabei validierte er die gewonnenen Daten vom Grand Prix Malaysia und verglich sie im Hinblick darauf, welche sich auch für den bevorstehenden Großen Preis von Bahrain eignen.
Am Nachmittag probierte er weitere Michelin-Konstruktionen aus, diesmal jedoch für den erst in drei Wochen anstehenden Grand Prix von San Marino in Imola. Der Franzose fand mehrere verbesserte Typen heraus und begann anschließend mit der Auswahl passender Gummimischungen für Imola. Auch hier befanden sich unter den brandneuen Michelin-Produkten einige, die eine klare Verbesserung darstellten.
Kommentar
Pat Symonds, Leiter der Fahrzeugentwicklung
"Mit diesen Ergebnissen können wir beruhigt ins Wochenende gehen. Es drehte sich heuet alles um die verschiedenen Reifentests, und wir sind sehr glücklich mit den Resultaten, die Franck lieferte. Die neuen Konstruktionen sind ein Schritt in die richtige Richtung und die Gummimischungen zeigten nennenswerte Verbesserungen in Bezug auf Rundenzeiten und Konstanz."