Nissan hat jetzt die Prototypen eines Elektroautos und eines Elektrohybrids vorgestellt. Beide Fahrzeuge werden mit Energie aus einer fortschrittlichen Lithium-Ionen-Batterie versorgt. Das japanische Unternehmen hat in seinem laufenden Geschäftsplan
Nissan GT 2012 angekündigt, eine globale Führungsrolle bei Null-Emissionsfahrzeugen einzunehmen. Das erste vollkommen elektrisch fahrende Automobil soll bereits 2010 präsentiert und schrittweise eingeführt werden, ehe dann 2012 die weltweite Massenvermarktung startet.
Elektroauto EV (Electric Vehicle)
Das Nissan-Elektrofahrzeug ist elementarer Bestandteil aktueller Forschungs- und Entwicklungsbemühungen, die in die weltweite Einführung von Nullemissionsfahrzeugen münden werden. Der Nissan-Prototyp mit Frontantrieb zieht seine Energie aus einer fortschrittlichen Lithium-Ionen-Batterie und wird von einem neu entwickelten, 80 kW starken Motor und Inverter angetrieben. Die kompakt bauenden, laMINIerten Lithium-Ionen-Batterien sind im Unterboden angebracht und beeinträchtigen weder den Passagier- noch den Kofferraum. Das eigenständige, nicht auf einem aktuellen Nissan-Modell basierende Serienfahrzeug wird 2010 vorgestellt.
Elektrohybrid HEV (Hybrid Electric Vehicle)
Der HEV ist ein von Nissan entwickelter Prototyp und Technologieträger zweier neuer Entwicklungen einem Hochleistungs-Hybridsystem mit Hinterradantrieb und einem parallel angeordneten Hybrid-Antriebsstrang.
Das Parallel-Hybridsystem verfügt über eine verbrauchsoptimierte Anordnung mit 2 Kupplungen. Dabei ist der Elektromotor über 2 separate Kupplungen mit dem Verbrennungsmotor und dem Getriebe verbunden. Je nach Fahrbedingung wechselt der Elektromotor zwischen den beiden Kupplungen, um die Ausnutzung der Energie zu optimieren und den Kraftstoffverbrauch zu verringern. Die parallele Anordnung des Hybridsystems erlaubt den Verzicht auf einen konventionellen Drehmomentwandler und trägt damit zu einem besseren Ansprechverhalten und zu einer linearen Beschleunigung bei.
Im Stand versorgt die Batterie den Elektromotor mit Strom, um den Leerlauf des Verbrennungsmotors zu vermeiden und Kraftstoff zu sparen. Im normalen Fahrbetrieb liefert der Verbrennungsmotor Energie für den Elektromotor und lädt die Batterie auf. Beim Beschleunigen versorgen sowohl der Verbrennungsmotor als auch die Batterie den Elektromotor mit Energie. Schliesslich wird auch die Bremsenergie zurückgewonnen und zum Aufladen der Batterie verwendet.
Lithium-Ionen-Batterie
Die neuartigen Lithium-Ionen-Batterien beider Prototypen werden von AESC (Automotive Energy Supply Corporation), dem Joint Venture von Nissan und NEC, entwickelt und produziert. Im Vergleich zu herkömmlichen Nickel-Metallhydrid-Batterien bieten die neuen Akkus überlegene Leistung, Zuverlässigkeit, Sicherheit und Vielseitigkeit zu wettbewerbsfähigen Kosten. Durch den kompakten laMINIerten Aufbau liefern sie doppelt so viel elektrische Leistung wie konventionelle Nickel-Metallhydrid-Akkus mit einer zylindrischen Konfiguration. Zudem erleichtert die kompakte Bauweise die Unterbringung im Fahrzeug und erlaubt eine Vielzahl von Anwendungen.
Nissan besitzt eine grosse Erfahrung mit dem Bau von Elektrofahrzeugen. Das erste Tama Electric Vehicle wurde bereits im Jahr 1947 entwickelt. 1996 setzte Nissan als weltweit erstes Unternehmen Lithium-Ionen-Batterien in einem Elektrofahrzeug, dem Prarie Joy EV, ein. Im Jahr 2000 folgte der ultrakompakte HyperMINI mit Elektroantrieb; schon ein Jahr zuvor hatte Nissan in Japan mit dem Tino Hybrid das erste selbst entwickelte Hybridfahrzeug eingeführt. Seit 2006 wird in Nordamerika der Altima Hybrid mit Lizenztechnologie angeboten.
Im Rahmen des Nissan Green Program 2010 entwickelt das Unternehmen neue Technologien, Produkte und Dienstleistungen, die zu erheblichen Senkungen des CO2-Ausstosses und anderer Emissionen sowie zu einem nachhaltigen Recycling von Ressourcen beitragen. Zusätzlich zur Entwicklung von Hybrid- und Elektrofahrzeugen treibt Nissan die Entwicklung von Technologien wie dem stufenlosen Getriebe CVT und der variablen Ventilsteuerung VVEL sowie von sauberen Dieselmotoren, Biokraftstoffen und Brennstoffzellenfahrzeugen voran.