Wegen der hohen Spritpreise ist das billigere Autogas zu einer verlockenden Alternative für Autofahrer geworden. Wer sein Fahrzeug umrüsten möchte, sollte laut ADAC aber die Umbaukosten berücksichtigen. Denn bis sich der Umstieg auszahlt, kann es dauern. So hat ein ADAC-Kostencheck von 50 gängigen Fahrzeugmodellen ergeben, dass ein Autofahrer im Durchschnitt rund 51.000 km zurücklegen muss, bis er die 2.000 bis 3.000 Euro teure Autogas-Nachrüstung seines Benziners wieder eingefahren hat. Bei einem Kostencheck vor 3 Jahren, als Benzin noch preiswerter war, waren es noch 60.000 km.
Am schnellsten rechnet sich die Autogas-Umrüstung bei Modellen mit hohem Spritverbrauch. Bereits nach 36.000 km beginnt beim Ford Galaxy 2.3 16V die Gewinnzone. Mit 37.000 km folgen der Audi A8 4.2 und der Chrysler Voyager 2.4. Beim BMW 740i und VW Sharan 1.8 5V Turbo lohnt sich der Umbau nach 39.000 km. Schlusslichter im Rentabilitätsranking der vom ADAC ausgewählten Modelle sind der smart fortwo coupé mit 75.000 km und der Fiat Punto 1.2 8V mit 65.000 km. Als Preis für den Liter Autogas wurden 73 Cent zu Grunde gelegt. Umgerechnet auf Benzin entspricht dies einem Preis von ca. 94 Cent pro Liter.
Die Rentabilität verschlechtert sich grundsätzlich, wenn die Autos mangels Tankstellen zwischendurch mit Benzin gefahren werden. Im Gegensatz zu Italien oder den Niederlanden weist das Tankstellennetz in Deutschland trotz rund 4.000 Zapfstellen noch Lücken auf. In manchen Regionen gibt es entweder keine, nur vereinzelt Autogas-Tankstellen oder die Stationen liegen abseits der Haupt-Verkehrswege. Teilweise sind auch die Öffnungszeiten eingeschränkt. Dies sollten Autofahrer bei Ihrer Entscheidung für die Umrüstung berücksichtigen, rät der ADAC.
Bevor eine Werkstatt mit der Umrüstung beauftragt wird, sollten sich Autofahrer nach Empfehlung des Automobilclubs eine schriftliche Unbedenklichkeitserklärung vom Umrüster einholen. Hintergrund: Einige Hersteller, wie zum Beispiel Ford und Mercedes, lehnen die Autogasumrüstung wegen möglicher Probleme an den Motorventilen generell ab.
Quelle: ADAC