Nach der erfolgreichen Premiere mit dem Klassensieg in Mid-Ohio wartet auf den neuen Benzindirekteinspritzer-Motor des
Porsche RS Spyder die nächste große Heraus
Forderung: Zum 7. Saisonrennen der American Le Mans Series 2008 starten die in Weissach entwickelten und gebauten Sportprototypen auf der legendären Road America. Auf einer der ältesten und schönsten Rennstrecken der Vereinigten Staaten will
Porsche seine Führung in der Meisterschaft weiter ausbauen.
Der 6,510 km lange Traditionskurs in Elkhart Lake im US-Bundesstaat Wisconsin stellt die Piloten mit seinen 14 zum Teil sehr schnellen Kurven vor eine schwierige Aufgabe. Timo Bernhard (Dittweiler) und Romain Dumas (Frankreich), die amtierenden Champions und souveräne Tabellenführer, haben sie im Vorjahr mit Bravour gelöst: Im RS Spyder mit der Startnummer 7 ließen sie nicht nur die Acura als härteste Konkurrenten der Klasse LMP2 hinter sich, sondern fuhren gegen die rund 200 PS stärkeren und vom Leistungsgewicht her deutlich überlegenen Audi R10 einen überragenden Gesamtsieg heraus.
"Das ist eine faszinierende Strecke, auf der jeder kleine Fehler gleich sehr viel Zeit kostet", sagt Timo Bernhard. "Da muss wirklich alles passen, auch von der Strategie her. Und wie gesagt: Wir dürfen keine Fehler machen nicht an der Box und nicht auf der Strecke. Nur dann haben wir eine Chance auf den Klassensieg." Sein Teamkollege Romain Dumas vergleicht die Road America, auf der wegen der längeren 4-Stunden-Renndistanz zusätzliche Meisterschaftspunkte vergeben werden, mit dem Grand-Prix-Kurs von Spa-Francorchamps: "Sie ist sehr schnell, sehr hügelig und sehr anspruchsvoll. Eine echte HerausForderung."
Der 2. von Penske Racing eingesetzte RS Spyder, der mit dem neuen Direkteinspritzer-Motor ins Rennen geht, ist die Startnummer 6 von Sascha Maassen (Aachen) und Patrick Long (USA). Zwei weitere RS Spyder, mit dem bisher so erfolgreichen 3,4-Liter V8-Motor im Heck, setzt das von Porsche unterstützte US-Privatteam Dyson Racing ein: Chris Dyson (USA) und Guy Smith (Großbritannien) fahren die Startnummer 16, während sich Butch Leitzinger (USA) und Marino Franchitti (Großbritannien) den RS Spyder mit der 20 teilen.
Nach dem erfolgreichen Start in die 2. Saisonhälfte in Mid-Ohio steuert Porsche als souveräner Spitzenreiter der Klasse LMP2 weiter auf Titelkurs. Mit 4 Siegen in den 6 bisher ausgetragenen Rennen liegen Timo Bernhard und Romain Dumas bei den Fahrern vorne. Porsche führt die Herstellerwertung (Chassis und Motor) an und Penske Racing steht an der Spitze der Teamwertung.
Auch in der Klasse GT2 für leicht modifizierte Seriensportwagen stellt Porsche mit Jörg Bergmeister (Langenfeld) und Wolf Henzler (Nürtingen) die Tabellenführer. Mit dem Porsche 911 GT3 RSR von Flying Lizard Motorsports, mit dem sie in dieser Saison schon die Rennen in Sebring, Salt Lake City und Lime Rock gewonnen haben, wollen sie gegen die starke Konkurrenz von Ferrari ihre Spitzenposition untermauern. Mit guten Siegchancen gehen auch ihre Teamkollegen Johannes van Overbeek (USA) und Patrick Pilet (Frankreich) sowie Dirk Werner (Kissenbrück) und Richard Westbrook (Großbritannien) im 911 GT3 RSR von Farnbacher Loles Racing ins Rennen.
Das Rennen in Elkhart Lake startet am Samstag, 09. August 2008, um 16.00 Uhr Ortszeit (23.00 Uhr MESZ) und geht über 4 Stunden.
American Le Mans Series zur Daten und Fakten
Die 1999 ins Leben gerufene American Le Mans Series (ALMS) bietet den Fans spannenden Sportwagensport. Das Reglement basiert auf dem Regelwerk der 24 Stunden von Le Mans. In dieser Saison werden 12 Rennen in den USA und Kanada gefahren. Die traditionellen Höhepunkte sind die 12 Stunden von Sebring und das 1.000-Meilen-Rennen "Petit Le Mans" in Road Atlanta. Die meisten Rennen dauern 2:45 Stunden. Die ALMS ist das amerikanische Gegenstück zur in Europa beheimateten Le Mans Series (LMS).
Das Starterfeld bilden zwei unterschiedliche Sportfahrzeug-Kategorien: Sportprototypen und Seriensportwagen. Sie sind in 4 Klassen eingeteilt:
- Klasse LMP1: Sportprototypen mit bis zu 750 PS und einem Mindestgewicht von 925 kg (in der LMS: 750 PS/ 900 kg). Leistungsgewicht: rund 1,2 kg/PS.
- Klasse LMP2: Sportprototypen mit rund 500 PS (bei Saugmotoren) und 800 kg Mindestgewicht (in der LMS: 500 PS/ 825 kg). Leistungsgewicht: rund 1,6 kg/PS. In dieser Klasse startet der Porsche RS Spyder.
- Klasse GT1: Stark modifizierte Seriensportwagen mit bis zu 650 PS und einem hohen Mindestgewicht von 1.125 1.325 kg (in der LMS: 650 PS/1.125 1.325 kg).
- Klasse GT2: Leicht modifizierte Seriensportwagen mit 450 bis 470 PS und einem Mindestgewicht von 1.125 1.325 kg (in der LMS: 450 bis 470 PS/1.125 1.325 kg). In dieser Klasse ist der Porsche 911 GT3 RSR am Start.
Alle Rennwagen starten gleichzeitig, werden aber nach Klassen getrennt gewertet. Dieses System sorgt für abwechslungsreiche und spannende Rennen mit vielen Überholmanövern. Punkte gibt es nur für die Platzierung in der jeweiligen Klasse. Meistertitel werden in den Klassen LMP1 und LMP2 für Fahrer, Chassis- und Motorenhersteller, Teams und Reifenlieferanten vergeben, in den Klassen GT1 und GT2 für Fahrer, Automobilhersteller und Teams. Porsche gewann mit dem RS Spyder sowohl 2006 als auch 2007 die Meistertitel für Fahrer (Sascha Maassen/Lucas Luhr bzw. Timo Bernhard/Romain Dumas) sowie für Hersteller Chassis, Hersteller Motor und Team (Penske Racing).