Ein kürzlich auf der Autobahn A 2 bei Helmstedt tödlich verlaufener Unfall hätte nach Ansicht des ADAC erheblich glimpflicher ausgehen können. Schuld an dem tragischen Ausgang war eine Konstruktionsschwäche am Ständerwerk von Mittelleitplanken, auf die die Bundesanstalt für das Straßenwesen (BASt) schon 1995 und später noch einmal in einem ausführlichen Bericht von 2003 hingewiesen hat. Allerdings hat das zuständige Verkehrs
MINIsterium die Erkenntnisse nicht entsprechend umgesetzt, so dass die fraglichen Pfosten in der Praxis nach wie vor verbaut werden.
Unter extremer Belastung kann es vorkommen, dass der in der Erde verankerte Pfosten, an dem die eigentliche Leitplanke befestigt wird, an einer bestimmten Stelle abreißt und ein ca. 15 kg schwerer und 70 cm langer Rest wie ein Geschoß weggeschleudert wird. Dies ist bei dem tragischen Unfall auf der A 2 passiert. Das durch die Luft katapultierte Pfostenteil hat die Windschutzscheibe eines Fahrzeugs durchschlagen, die Beifahrerin getötet und den Fahrer schwer verletzt.
Der ADAC Fordert die für die Leitplanken an Autobahnen zuständigen Behörden auf, die gefährlichen Pfosten schnellstmöglich zu beseitigen. Das Argument, der problematische Pfostentyp werde dort eingesetzt, wo es möglich sein muss, Leitplanken schnell zu demontieren, um etwa bei Baumaßnahmen den Verkehr auf die Gegenfahrbahn zu leiten, darf angesichts der tödlichen Gefahr nicht gelten. Auch für diesen Bereich gibt es nach Meinung des ADAC andere Verankerungsarten, die bei Unfällen unproblematisch reagieren.
Quelle: ADAC