Trotz der geringeren Zahl von Urlaubsreisen liefen beim ADAC-Ambulance-Service im vergangenen Jahr die Telefone heiß: 33.394 erkrankte und verletzte Urlauber wandten sich Hilfe suchend an den Automobilclub; das sind zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der nach Hause transportierten Patienten sank dagegen leicht: 12.582 (Vorjahr: 12.805) Reisende wurden per Linienmaschine, Ambulanzflugzeug, Krankenwagen oder Lotsen an ihre Wohnorte gebracht. Die meisten Patienten holte der ADAC aus Österreich, Spanien und Italien.
1.456 Patienten mussten mit den ADAC-eigenen, medizinisch komplett ausgerüsteten Jets und Turboprops transportiert werden. Am häufigsten landeten und starteten die Maschinen auf spanischem Boden, besonders auf den Kanaren und Balearen. Die Hauptursache für Krankenrücktransporte sind im Übrigen nicht Unfälle, sondern Herz-Kreislauf- und Magen-Darm-Erkrankungen. An Bord der Maschinen sorgen jeweils ein Arzt und ein Rettungsassistent für die Betreuung der Urlauber. Die vom ADAC eingesetzten acht Flugzeuge waren 6.270 Stunden in der Luft und legten dabei mehr als 3,6 Millionen Kilometer zurück.
Vor Beginn der diesjährigen Hauptreisesaison hat der ADAC seine Infrastruktur noch einmal verbessert: Ein neuer Jet des Typs DO 328 erweitert die Flotte der Ambulanzflugzeuge. Diese Maschine zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sie vibrationsarm und damit Patienten schonend fliegt, auf kurzen Rollbahnen starten und landen kann und mit einer Hilfsturbine auch während der Standzeit beheizt und klimatisiert werden kann. Darüber hinaus ermöglicht sie es dem ADAC, je nach Schwere der Erkrankung bis zu elf Patienten auf einmal transportieren zu können.
Der ADAC-Ambulance-Service beschäftigt 108 Mitarbeiter, darunter 26 Ärzte im In- und Ausland zur medizinischen Abklärung. Für die reinen Flugtransporte stehen ihm 110 Mediziner aller Fachrichtungen zur Verfügung. Darüber hinaus hilft der Club auch bei der Urlaubsvorbereitung, in dem er etwa über empfohlene und vorgeschriebene Impfungen informiert oder deutsch sprechende Ärzte im Zielgebiet nennt. Seit seiner Gründung im Jahr 1975 hat der ADAC-Ambulance-Service mehr als 180.000 in Not geratene Menschen nach Hause geholt.