Die Zahl der tödlichen Motorradunfälle hat auch im vergangenen Jahr zugenommen. Insgesamt kamen 2007 auf Deutschlands Straßen 829 Biker ums Leben, 4,5% mehr als 2006 (793). Damit setzt sich der negative Trend der letzten Jahre fort. Mittlerweile ist bereits jeder 6. Verkehrstote ein Biker. Insgesamt ist die Zahl tödlich verlaufender Verkehrsunfälle durch die positive Entwicklung bei den PKWs rückläufig.
75% aller Unfälle mit Motorradfahrern werden von anderen Fahrzeugen, meist PKW verursacht. Häufig wird die Geschwindigkeit der Biker falsch eingeschätzt oder sie werden übersehen. Jeder 4. Motorradunfall geschieht ohne Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer. Hier spielen Unerfahrenheit, Selbstüberschätzung und fehlende Routine eine wichtige Rolle. Von den 28.000 Unfällen im vergangenen Jahr, waren die meisten auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen. Danach folgen riskante oder fehlerhafte Überholmanöver und unzureichender Abstand. Zweiradfahrer zwischen 35 und 55 Jahren sind besonders häufig in Verkehrsunfälle verwickelt. 38% aller getöteten Biker kommen aus dieser Altersgruppe.
Zur eigenen Sicherheit sollten Motorradfahrer nicht immer auf die Vorfahrt vertrauen oder auf ihrem Recht bestehen. Für Biker empfiehlt der ADAC daher ein Fahrsicherheitstraining. Besonders für Wiedereinsteiger nach längerer Pause oder nach dem Kauf einer neuen Maschine zahlt sich ein solches Training aus.
Um die Sicherheit zu erhöhen, Fordert der ADAC von Politik und Straßenverwaltungen, Sicherheits-Checks der Motorradstrecken durchzuführen und die sich daraus ergebenden Maßnahmen zügig umzusetzen. Ein geeignetes Verfahren wurde vom ADAC als Erweiterung des Straßentests "EuroRAP" entwickelt. Bewährt haben sich auch der Unterfahrschutz an Leitplanken oder bessere Kennzeichnungen besonders gefährlicher Strecken. Da notdürftig reparierte Schlaglöcher eine nicht zu unterschätzende Gefährdung der Motorradfahrer darstellen, Fordert der ADAC mehr Geld für die Beseitigung von Straßenschäden.
Quelle: ADAC