In einem umfangreichen Systemvergleich hat der ADAC getestet, ob und wie Tiersicherungssysteme die Verletzungsgefahr für Mensch und Haustier bei einem Unfall mindern. Das wichtigste Ergebnis: Transportboxen im Fußraum der Rücksitze oder im Laderaum direkt hinter den Sitzlehnen und dann kombiniert mit einem Trenngitter sind die sicherste Möglichkeit, Tiere im Auto zu befördern.
Abzuraten ist von der Fixierung am Rücksitz mit einem Haltegeschirr, das nicht stabil ausgeführt ist und zu viel Vorverlagerung erlaubt. Im ADAC-Test zerbrach der Karabinerverschluss und der Tierdummy schlug wie ein Geschoss in die Lehne des Vordersitzes ein. Ein 20 kg schwerer Hund entwickelt beispielsweise bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h eine Aufprallwucht von über einer halben Tonne. Tödliche Verletzungen für das Tier und schwere Verletzungen für die Fahrzeuginsassen können die Folge sein. Zudem ist der Fahrer nach Paragraf 23 der Straßenverkehrs-Ordnung zur Sicherung der Tiere verpflichtet. Andernfalls drohen ein Verwarnungs- oder Bußgeld von 35 bis 50 Euro und eventuell Punkte in Flensburg.
Bedingt empfehlenswert sind Geschirre mit breiten Gurten und Metallverschlüssen, die das Tier rechts und links am Körper auf den Sitz fixieren. Wichtig jedoch dabei: Die Befestigung sollte beiderseits des Körpers erfolgen und darf kaum Spiel nach vorne aufweisen. Verankert werden muss das Geschirr entweder in den Gurtschlössern oder falls vorhanden mit den Isofix-Verbindungen. Der ADAC Fordert die Hersteller auf, nur noch stabile und fest verankerbare Gurtgeschirre anzubieten.
Für kleine Hunde und Katzen eignet sich am besten eine Transportbox, die in den Fußraum hinter den Fahrer oder Beifahrer gestellt wird und dadurch nicht nach vorne katapultiert werden kann. Höchstmögliche Sicherheit für größere Tiere bieten ebenfalls Transportboxen, die quer zur Fahrtrichtung und direkt an die Sitzlehne in den Laderaum gestellt werden. Der Laderaum sollte zusätzlich mit einem stabilen Trenngitter versehen sein. Abzuraten ist von einem Transport der Box auf dem Rücksitz, selbst wenn diese mit dem Sicherheitsgurt gesichert ist. Beim ADAC-Aufpralltest schlug der Dummy durch die Gittertüre auf die Rückenlehne des Vordersitzes. Auch die Befestigung des Gurtes hielt den Belastungen nicht stand.
Der ADAC bemängelt die zum Teil missverständlichen Angaben in den Bedienungsanleitungen, die häufig zu Fehlbedienungen führen und so die Sicherheit von Mensch und Tier gefährden. Der Club empfiehlt beim Kauf von Tiersicherungssystemen darauf zu achten, dass die Produkte durch ein Crashtestverfahren nach ECE R17, ECE R 126 oder DIN 75410-2 überprüft wurden.
Quelle: ADAC