Für den Neu- und Ausbau der Autobahn A 4 an der thüringisch-hessischen Landesgrenze haben heute die Arbeiten begonnen. Die Verbindung zwischen der Werrabrücke und Waltershausen ist der bundesweit 2. Autobahnabschnitt, der in öffentlich-privater Zusammenarbeit (PPP) realisiert wird.
Anlässlich der Grundsteinlegung in der Nähe Eisenach sagte BundesverkehrsMINIster Wolfgang Tiefensee: "Dieses Projekt zeigt die Stärken von PPP. Durch die Zusammenarbeit der öffentlichen Hand mit privaten Investoren kann dieser Unfall- und Stauschwerpunkt auf der A 4 schneller beseitigt werden. Davon profitieren LKW-Verkehr und alle Autofahrer."
An der Grundsteinlegung nahmen auch der Thüringer VerkehrsMINIster Andreas Trautvetter und Vertreter des Betreiberkonsortiums teil.
"Wir wollen künftig mehr Tempo und Effektivität beim Erhalt der Autobahnen", so Tiefensee. Dabei nutzen wir die Kompetenz unserer privaten Partner. Das ermöglicht neue Perspektiven im Autobahnbau. Selbstverständlich gelten die gleichen hohen Qualitätsstandards wie bei der konventionellen Realisierung."
Am 16.10.2007 ist die 30-jährige Konzessionslaufzeit für das PPP-Projekt planmäßig angelaufen. Die Konzession hält ein deutsch/französisches Konsortium der Baukonzerne Hochtief und Vinci, verstärkt durch regionale mittelständische Bauunternehmen. Betreibergesellschaft ist die aus dem Konsortium gebildete Via Solutions Thüringen GmbH & Co. KG. Das Konsortium verpflichtet sich, den Autobahnabschnitt zunächst 6-spurig auszubauen und anschließend 30 Jahre lang zu betreiben und zu erhalten. Das Finanzvolumen für Bau, Erhaltung und Betrieb liegt bei geschätzten 300 Millionen Euro.
Zunächst wird ein 22,5 km langer Autobahnabschnitt zur Umfahrung der Hörselberge neu gebaut, da die vorhandene Strecke der A 4 dort aufgrund der Hanglage im Naturschutzgebiet nicht ausgebaut werden kann.
Wenn der Verkehr auf den fertig gestellten Neubauabschnitt verlegt ist, wird die alte A 4 in diesem Bereich abgestuft und in einem ca. 10 km langen Abschnitt zwischen Wutha und Sättelstädt vollständig zurückgebaut.
Das A-Modell A 4 Thüringen ist das 2. erfolgreich vergebene PPP-Pilotprojekt des Bundes. Im Mai 2007 wurde bereits die Konzession für das Pilotprojekt A 8 Augsburg - München vergeben. Die Bauarbeiten begannen im Juni 2007.
2 weitere Pilotprojekte
Mit den A-Modellen A 1 Niedersachsen (AK Bremer Kreuz - AD Buchholz) und A 5 Baden-Württemberg (Malsch - Offenburg) befinden sich noch 2 weitere Pilotprojekte im fortgeschrittenen Vergabeverfahren. Über die Konzession soll noch in diesem Jahr entschieden werden.
Tiefensee: "Ich habe gerade den Masterplan Güterverkehr und Logistik vorgestellt. Dieses Handlungskonzept ist geeignet, auf den dramatisch steigenden Verkehr auf unseren Straßen zu reagieren. Wir müssen überflüssigen Verkehr vermeiden, aber auch die Autobahnen - wo ist notwendig ist - ausbauen und ergänzen. Mit PPP beschreiten wir neue Wege zur Finanzierung unserer Infrastruktur. Diesen Weg werden wir weiterverfolgen. Zur Zeit wählen wir neue Projekte aus."